Sterben und Geborenwerden liegen an oder jenseits der Grenzen des Lebens. Damit kommen sie stets entweder zu früh oder zu spät, um als authentische eigene Erfahrung mitgeteilt werden zu können. Träume hingegen vermögen in Form von Fiktionen, Imaginationen und Inszenierungen ästhetische Erfahrungsräume für diese extremen körperlichen Übergänge zu eröffnen. In Träumen vom Lebensanfang und Lebensende werden das ohnehin Rätselhafte des Traums, seine Missachtung der physikalischen Gesetze von Zeit und Raum sowie die Infragestellung kultureller Modelle von Identität, Kohärenz und Rationalität noch potenziert. Literarisch-künstlerische Traumerzählungen und Traumbilder finden höchst originelle Ausdrucksformen, um das Abwesende, Unvorstellbare oder nicht realistisch Erzählbare zu vergegenwärtigen und zu vermitteln: Von der klassischen Antike bis in die Gegenwart hinein lassen sich unzählige Träume in Literatur, Kunst, Musik, Theater und Film ausmachen, bei denen die leibliche und sinnliche Erfahrung von den Grenzen des Lebens im Mittelpunkt steht. Solchen Phänomenen des geträumten Geborenwerdens und Sterbens, seinen Wissensdiskursen sowie seinen komplexen künstlerischen Realisierungen widmet sich dieser Band, der sich im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen« als Beitrag zu einer Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte des Traums versteht.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Andrea Allerkamp,
Mauro Fosco Bertola,
Peter Brandes,
Angela Calderón Villarino,
John Deathridge,
Mireille Demaules,
Manfred Engel,
Susanne Goumegou,
Stefanie Kreuzer,
Markus Kuhn,
Hanna Matthies,
Nine Miedema,
Johanne Mohs,
Katja Priebe,
Yanan Qizhi,
Dorothea Redepenning,
Sigrid Ruby,
Hans-Walter Schmidt-Hannisa,
Axel Schröter,
Christiane Solte-Gresser,
Roland Spiller,
Kerstin Thomas,
Katharina Thurmair,
Elena Tyushova
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Sterben und Geborenwerden liegen an oder jenseits der Grenzen des Lebens. Damit kommen sie stets entweder zu früh oder zu spät, um als authentische eigene Erfahrung mitgeteilt werden zu können. Träume hingegen vermögen in Form von Fiktionen, Imaginationen und Inszenierungen ästhetische Erfahrungsräume für diese extremen körperlichen Übergänge zu eröffnen. In Träumen vom Lebensanfang und Lebensende werden das ohnehin Rätselhafte des Traums, seine Missachtung der physikalischen Gesetze von Zeit und Raum sowie die Infragestellung kultureller Modelle von Identität, Kohärenz und Rationalität noch potenziert. Literarisch-künstlerische Traumerzählungen und Traumbilder finden höchst originelle Ausdrucksformen, um das Abwesende, Unvorstellbare oder nicht realistisch Erzählbare zu vergegenwärtigen und zu vermitteln: Von der klassischen Antike bis in die Gegenwart hinein lassen sich unzählige Träume in Literatur, Kunst, Musik, Theater und Film ausmachen, bei denen die leibliche und sinnliche Erfahrung von den Grenzen des Lebens im Mittelpunkt steht. Solchen Phänomenen des geträumten Geborenwerdens und Sterbens, seinen Wissensdiskursen sowie seinen komplexen künstlerischen Realisierungen widmet sich dieser Band, der sich im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs »Europäische Traumkulturen« als Beitrag zu einer Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte des Traums versteht.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Andrea Allerkamp,
Mauro Fosco Bertola,
Peter Brandes,
Angela Calderón Villarino,
John Deathridge,
Mireille Demaules,
Manfred Engel,
Susanne Goumegou,
Stefanie Kreuzer,
Markus Kuhn,
Hanna Matthies,
Nine Miedema,
Johanne Mohs,
Katja Priebe,
Yanan Qizhi,
Dorothea Redepenning,
Sigrid Ruby,
Hans-Walter Schmidt-Hannisa,
Axel Schröter,
Christiane Solte-Gresser,
Roland Spiller,
Kerstin Thomas,
Katharina Thurmair,
Elena Tyushova
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Vera Beyer vergleicht Blicke und Blickdispositive in der persischen und westeuropäischen Buchmalerei vom 13. bis 16. Jahrhundert. Wie werden begehrliche Blicke gerechtfertigt? Was sind die Bedingungen der Gottesschau? Wann ist Bildbetrachtung Götzenanbetung? Befragt werden Topoi, die in beiden Bildkulturen kursieren: Blicke auf die Schönheit des alttestamentlichen Joseph, den Vorhang vor dem Thron Gottes, das Porträt Alexanders des Großen, träumende Autoren und ungläubige Götzenanbeter.
Die Transformationen dieser Topoi unterlaufen Verallgemeinerungen und Stereotype, etwa eines bilderfeindlichen Islam. In der Verbindung von transkultureller Kunstgeschichte und Bildwissenschaft entwickelt das Buch so eine transkulturelle Blickkritik.
Aktualisiert: 2020-10-15
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Wenn alle Schriftsteller den Spruch «tell a dream, lose a reader» beachtet hätten, würde man kaum Träume in der Literatur finden. Zum Glück zeigt die Literaturgeschichte ganz im Gegenteil, dass die Tradition des somnium fictum eine sehr reichhaltige ist. Um Träume in der Literatur oder Kunst zu beschreiben, nutzte die Literaturwissenschaft bislang fast ausschließlich die von Sigmund Freud entwickelten psychologischen und psychoanalytischen Vorgehensweisen. Diese Arbeit dagegen nähert sich dem erzählten Traum anhand des neurophysiologischen Ansatzes von Allan J. Hobson. Untersucht werden Traumsequenzen aus Traumtagebüchern oder Tagebüchern von Schriftstellerinnen aus Frankreich und der ehemaligen DDR (Marguerite Yourcenar, Hélène Cixous, Marie Cardinal, Maxie Wander, Christa Wolf und Christine Wolter). Dabei zeigt sich, dass Traumdarstellungen erst in der interdisziplinären und interkulturellen Sicht, im Dialog zwischen Philologie und Neurophysiologie, begrifflich zu fassen sind.
Se tutti gli scrittori avessero rispettato il detto «tell a dream, lose a reader» non si troverebbero che pochi sogni in letteratura. Per fortuna la storia della letteratura mostra il contrario e cioè che la traduzione del somnium fictum è in realtà molto ricca. Finora la critica letteraria si è quasi esclusivamente concentrata sul procedimento psicologico o meglio psicoanalitico di analizzare il sogno nell’arte e nella letteratura. In questo lavoro si mostra, come sia possibile avvicinare l’approccio neurofisiologico di Allan J. Hobson al testo del sogno raccontato. Per fare questo è necessario fare un ulteriore passo metodologico, con cui è possible esaminare a fondo le strutture sintattiche di un testo di sogno e renderne comprensibile la peculiare qualità letteraria. Vengono presentate sequenze di sogno, che provengono da diari onirici e diari di scrittrici della RDT e della Francia (Marguerite Yourcenar, Hélène Cixous, Maxie Wander e Christa Wolf) così come dai romanzi degli anni ‘70 del XX secolo che costituiscono il vero corpus d’analisi (Christine Wolter e Marie Cardinal). L’innovativa tesi, che viene qui presentata, mostra che solo un punto di vista interdisciplinare e interculturale, nel dialogo tra filologia e neurofisiologia, può cogliere concettualmente la rappresentazione di sogno.
Aktualisiert: 2019-12-19
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