Zusammenfassung „Zayda – Die Magierin von Irfen“ von Farina de Waard
10 Jahre
Zayda ist die zehnjährige Tochter der Herrscherfamilie der Ratkenstadt Irfen. Sie hat drei ältere Brüder und soll als einzige Tochter der mächtigen Familie baldmöglichst verheiratet werden. Doch Zayda möchte genau wie ihre Brüder die Prüfung zum Krieger ablegen und schleicht sich daher beim Initiationsritus der Krieger ein, bei dem dieses Jahr auch ihr dreizehnjähriger Bruder Djark zum Mann werden soll. Als Junge verkleidet nimmt sie an dem Ritual teil, bei dem sie alle im Gassenlabyrinth eines abgegrenzten Stadtviertels einen verbannten Sklaven aufspüren und töten müssen, um sich als wahrer Ratke zu beweisen.
Zaydas Begegnung mit einem Sklaven verläuft nicht nach Plan, denn sie hat keine ernstzunehmende Waffe mitgebracht und muss mit ihren magischen Kräften improvisieren, um den Kampf zu gewinnen. Dies hat jedoch zur Folge, dass sie nicht nur als junges Mädchen, sondern auch als Magierin enttarnt wird – eine Fähigkeit, die sie ihren Eltern eigentlich erst viel später offenbaren wollte. Anders als erwartet wird sie nicht bestraft, sondern darf im kommenden Jahr eine Ausbildung zur Magierin beginnen.
11 Jahre
So beginnt ihre Zeit an Izerdans Magierschule, an der sie bald feststellen muss, dass ihr angeborenes Talent nicht so viel zählt, wie sie erhofft hatte. Hartes Training und Feindseligkeiten der meisten Mitschüler beanspruchen von da an ihre volle Aufmerksamkeit. Ihre Zimmernachbarin Kielle ist als eine der wenigen nett zu ihr und hilft ihr beim Eingewöhnen und den schweren Übungen. Ein Junge namens Jelak entpuppt sich als Teilnehmer desselben Kriegerrituals an dem auch Zayda teilgenommen hatte. Er hegt einen tiefen Groll gegen das junge Mädchen, glaubt, dass sie ihm die Show gestohlen hat. Als er im darauffolgenden Winter plötzlich verschwindet, gerät Zayda wegen ihrer vielen Auseinandersetzungen unter Verdacht. Die Anzahl der vermissten Kinder ist in Wahrheit größer als gedacht und so entscheiden Zaydas Eltern, dass sie von einem Leibwächter namens R’jato beschützt wird. Ein unbekannter Abtrünniger soll für das Verschwinden verantwortlich sein. Meister Izerdan ist weiterhin unterkühlt gegenüber Zayda. Um die Anschuldigungen aufzuklären, macht sie sich heimlich nachts auf die Suche nach dem Vermissten und stößt auf Spuren in der winterlichen Stadt.
Ohne zu wissen, dass es sich dabei um Reste von schwarzer Magie handelt, sucht sie weiter und spürt im Untergrund von Irfen eine Kammer auf. Sie findet Jelaks von Schwärze überzogene Leiche.
Zayda flieht aus der Kanalisation und stößt in der verschneiten, dunklen Stadt auf … Jelak.
Plötzlich enthüllt sich ihr, warum er sie immer wieder so unterschiedlich behandelt hat. In der Kammer hat sie nicht ihn, sondern seinen heimlichen Zwillingsbruder entdeckt, den er ebenfalls sucht. Er glaubt ihr nicht und verschwindet wieder in der Nacht. Bevor Zayda es richtig verarbeiten kann, wird sie von schwarzmagischen, mutierten Ratten durch die Stadt gejagt und entkommt ihnen nur knapp, nachdem sie eines der Monster getötet und den Schädel als Trophäe behält.
Izerdan nimmt sie zur Seite und verbietet ihr, mit jemandem außer ihm oder Kielle darüber zu sprechen, die ohnehin heimlich für ihn arbeitet – bis sie ebenfalls verschwindet. Zaydas Eltern befehlen ihrem Leibwächter, das Mädchen sofort aus der Stadt und an eine weit entfernte Schule in Sicherheit zu bringen, doch sie weigert sich zu gehen und sucht zuerst nach ihrer Freundin. In einem schrecklichen Zwischenfinale finden R’jato und sie das ältere Mädchen in den Gängen der Kanalisation. Kielle ist von schwarzer Magie übernommen worden und nicht mehr bei Sinnen. Sie greift R’jato an, setzt ihn außer Gefecht und Zayda ist gezwungen, ihre beste Freundin zu töten, weil diese nicht von ihr ablässt und sich nicht helfen lassen will.
Als R’jato wieder zu sich kommt, nimmt er Zayda mit und sie brechen in den Süden auf, ohne dass der Leibwächter und sein Schützling jemandem von dem Zwischenfall berichten.
Nach einer langen Reise erreichen sie Tna’Ni, eine isoliert gelegene Magierschule des Volkes der Feliden und Zayda findet als einzige Ratke dort keinen Anschluss. Sie ist wütend und traurig … und in ihrer Einsamkeit beschließt sie, in Zukunft keine Freunde mehr zu brauchen.
17 Jahre
Nach dem nächsten Sprung befinden wir uns in Zaydas Jugend. Sie hat weiterhin R’jato an ihrer Seite und obwohl der Leibwächter als solcher in der Magierschule nicht mehr benötigt wurde, blieb er bei Zayda und unterwies sie in die Kampfkünste. Inzwischen hat sie sich mit der jungen Felidin Vanu angefreundet und hält geheimen Kontakt zu Izerdan, den sie weiterhin als ihren wahren Magielehrer betrachtet. Während sie und Vanu weiter ihre magischen Kräfte stärken, taucht ein neuer Fremder N der Schule auf – ein Novize aus dem Volk der Miakoda namens Tanem. Zayda bietet an, sich um den neuen Schüler zu kümmern und findet mehr über das mysteriöse Volk der Wölfe heraus, das sie bisher nur aus Geschichten kannte. Zu dritt trainieren, lachen und leiden sie, doch Zayda hält sich weiterhin mit Gefühlen zurück – bis ihre beiden Mitstreiter für eine wichtige magische Prüfung ausgewählt werden, sie jedoch nicht.
Voller Wut über die ungerechte Behandlung teleportiert Zayda sich in den Tempel und lügt, um ebenfalls an der Prüfung teilzunehmen. Der magische Hüter im Tempel warnt sie, dass dies gefährliche Pfade sind, auf die sie sich begibt. In ihrem unerschütterlichen Streben nach Macht schlägt sie die gutgemeinte Warnung aus und besteht dennoch die Prüfung.
Obwohl ihr Meister in Tna’Ni ihre Vorgehensweise missbilligt, bekommt Zayda nach 6 Jahren das erste Mal die Erlaubnis nach Hause zu fahren, um zu feiern. Im Herrscherpalast in Irfen lässt das Unglück nicht lange auf sich warten. Bei den Festivitäten streitet sie sich mit ihrem nächstälteren Bruder Djark, woraufhin dieser sich zurückzieht und nicht mehr beim Festmahl erscheint. Zayda fühlt sich verantwortlich und will ihn mit ihrer Magie aufspüren … was sie wieder in die Tiefen der Stadt führt.
Doch dort findet sie nicht einen betrunkenen, trotzigen Herrschersohn vor, sondern einen blutüberströmten. Der vor Jahren verschwundene Jelak ist ebenfalls dort und ist genau wie Kielle damals von schwarzer Magie völlig besessen. Er enthüllt ihr, dass der gesuchte Abtrünnige schon lange tot ist und er nun an der Reihe sei, sich zu rächen. Er hat ihren Bruder in die Katakomben geschleift und tödlich verletzt, um Zayda zu sich zu locken. Sie kämpfen, doch der mutierte Jelak ist über die Jahre viel stärker geworden als Kielle es damals war. Zayda kann sich kaum behaupten, wird verletzt und beinahe getötet, weil sie nicht gegen seine Schwärze ankommt … bis sie sich nicht länger dagegen wehrt, dass auch in ihrem Innersten etwas Düsteres lauert und sie dies akzeptiert.
Sie wendet seine schwarze Magie gegen ihn, besiegt ihn und nimmt seine Erinnerungen in sich auf, bevor er stirbt, um mehr über sein Schicksal und den Abtrünnigen zu erfahren, doch dessen wahre Identität bleibt verhüllt.
Zaydas Bruder stirbt ebenfalls, sie bringt seine Leiche zurück zum Herrscheranwesen und ihre Mutter ist so wütend darüber, dass sie als Strafe für Zayda ihre geliebte alte Amme als Opferlamm zu dem folgenden Kriegerritual anmeldet.
Die junge Ratke ist fassungslos und teleportiert sich in die verregneten Gassen, um ihre Amme zu retten. Ohne noch einmal mit ihrer Mutter zu sprechen, teleportiert sie sich und die verängstigte Dienerin nach Tna’Ni und verkündet, dass sie sie zum zweiten Prüfungstempel der Magier mitnehmen wird. Ihren alten Leibwächter R’jato hingegen lässt sie in Irfen, damit er sie auf dem Laufenden halten kann, während er die junge Familie ihres Bruders beschützt.
19 Jahre
Es vergehen weitere zwei Jahre harter Arbeit, bis Zayda die zweite der vier Magieprüfungen besteht. Als sie danach aus dem Tempel tritt, trifft sie eine Woge von Schmerz und Magie. Ein Hilferuf ihres Leibwächters aus Irfen.
Zayda teleportiert sich nach Hause, nur um das Anwesen in schwarzem Nebel vorzufinden. Alle sind tot. Die Wachen, die Diener, ihre Eltern und die Frau ihres ältesten Bruders und deren kleines Kind. Nur ihr Leibwächter hat dank ihrer ihres magischen Schutzes überlebt. Vanu und Tanem folgen ihr von der zweiten Prüfung nach und versuchen zu helfen, doch Zayda lässt es nicht zu.
Mit dem Tod ihrer Eltern bricht das Machtgefüge der großen Stadt zusammen und ihre beiden lebenden Brüder werden nun um den Herrscherthron kämpfen müssen. Aber da Darzir, der älteste, in dem magischen Anschlag Frau und Kind verloren hat, gerät alles aus den Fugen. Er steigert sich in eine Wahnvorstellung hinein und ermordet seinen mittleren Bruder und dessen Familie … Zayda findet ihn, völlig verwirrt, mit der toten Frau seines Bruders in den Armen.
Ihre Familie ist innerhalb eines Wimpernschlags ausgelöscht und ihre Welt gerät aus den Fugen. Auch wenn das Verhältnis zu ihren Eltern immer schwierig war … auch wenn ihre drei Brüder immer im Wettstreit waren, verzweifelt die junge Zayda angesichts des Verlusts. Ihr Zorn bricht als Schwärze aus ihr hervor und das erste Mal erschafft sie todbringende, schwarze Magie. Sie würde dadurch sterben, doch im letzten Moment taucht Tanem auf und rettet sie. Sie ist dankbar, aber auch wütend und beschämt, dass sie von einem Miakoda gerettet wurde und ihr Zorn übermannt sie wieder. Vanu erscheint ebenfalls, doch sie bricht mit den beiden und jagt sie fort.
Plötzlich wird ihr bewusst, dass das ihre Chance ist. Sie wurde nie als potentielle Herrscherin der Stadt in Betracht gezogen, bestenfalls als magische Beraterin. Doch nun, mit nur einem lebenden Bruder, der auch noch ein Brudermörder ist, hat sich alles geändert.
Auf dem Tempelplatz fordert sie Darzir zu einem offiziellen Kampf heraus, in dem sie ihn besiegt und tötet. Somit ist sie die neue Herrin von Irfen und beschreitet ihren Weg.
Sie erkennt die Intrigen Ihres alten Meisters Izerdan, der den Tod ihrer Familie zu verantworten hat und macht Ihn zu ihrer magischen Marionette. Eine düstere Entscheidung, die sie letztendlich zu der dunklen Tyrannin ganz Tyaruls werden lässt, die sie in der „Vermächtnis der Wölfe“-Buchreihe verkörpert.