Wie inszenieren Texte, Bilder und musikalische Kompositionen das Verhältnis von ›Altem‹ und ›Neuem‹ in Zeiten, in denen sich mit den Gattungsordnungen auch die ästhetischen Sicherheiten auflösen? Wie setzen sie ›Novationen‹ in anderen diskursiven Ordnungen, etwa religiösen oder gesellschaftlich-politischen ins Werk und machen damit auch epistemischen Wandel sichtbar? Und wie lassen sich diese Prozesse historisch angemessen beschreiben, ohne auf moderne Fortschrittsteleologien zurückzugreifen?
Diesen Grundfragen der historisch ausgerichteten Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaft geht der vorliegende Sammelband nach. Er untersucht mit Schwerpunkt auf dem italienischen 17. Jahrhundert mit Ausblicken auf Shakespeares Sommernachtstraum sowie den englischen Antiquarismus systematische Verschränkungen von Traditionen und Novationen und deren mediale Modellierungen. Im Fokus steht die ›neue‹ Bildsprache der sich naturalistisch inszenierenden, emphatisch mit der Tradition brechenden, de facto aber neue ausbildenden Malweise der Caravaggio-Nachfolge. Im Bereich der Literatur entsteht eine ›neue‹ Dichtungstheorie und -praxis, welche mit einem Autor wie Giovan Battista Marino zwar einerseits ausdrücklich an Regel- und Wertesysteme des Humanismus anschließt, diese aber andererseits im spielerischen Rückbezug auf die Tradition gleichsam in die Leere laufen lässt und durch einen barocken ›Subjektivismus‹ ersetzt. Für die Musik ist die unerhörte Experimentierfreude von Claudio Monteverdi beispielhaft, der in seinen Madrigalen alte und neue Kompositions- und Musizierpraktiken hybridisiert und Third Spaces barocker Polyvalenz eröffnet.
Als überwölbendes Merkmal der barocken Neuerungsphänomene erweist sich das Prinzip der Gattungsmischung. Die Möglichkeiten reichen dabei von Hybridisierungen, in denen das Spannungspotential des Verschiedenen sichtbar ausgestellt wird, bis zu Amalgamierungen, in denen die Differenzqualität der unterschiedlichen Bezugssysteme zugunsten neuer ästhetischer Harmonie bis zur Unkenntlichkeit überspielt wird.
Aktualisiert: 2022-12-01
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Da Spielen zum Menschsein gehört und Kunst mit dem Publikum, dem Inhalt, der Form und dem Material spielt, zählt es auch in unserem Museumsverbund zu einem der großen Themen. Menschen üben beim Spielen, sich an Regeln zu halten, in andere Rollen zu schlüpfen, Strategien zu entwickeln und diese zu erproben, sich zu messen, zu gewinnen und zu verlieren – und nicht selten vergisst man dabei sein Umfeld oder entflieht manch widrigen Umständen. Die Aspekte des Themas sind so zahlreich und reichhaltig wie die Beiträge in diesem Heft.
Aus dem Inhalt:
Luisa Leuner, Kerstin Stöver: Ein Einblick in die japanische Welt des Spielens | Theresa Witting: Jungfrauenpokale als frühneuzeitliche Trinkspiele | Marita Andó: Vielfalt russischen Spielzeugs | Iris Yvonne Wagner: »Die Falschspieler« von Valentin de Boulogne | Maria Schetelich: In Asien spielt man anders Schach | Claudia Kryza-Gersch: Ein lebensgefährliches Liebesspiel | Sabine Peinelt-Schmidt: Michel Victor Aciers spielende Kinderfiguren | Ulrike Weinhold: Ein chinoiser Spielmarkenkasten im Grünen Gewölbe | Roland Enke: Lernen um 1800 | Christina Nehrkorn-Stege, Karsten Jahnke: Historischen Spielzeugmusterbüchern auf der Spur | Lars Rebehn: Dr. Pauls Kaspertheater als Pionier des künstlerischen Handpuppenspiels | Sylvia Lemke, Silke Wagler: Ein Spielbrunnen von Heidemarie Dreßel | Przemyslaw Strozek: Die Avantgarde spielt Schach. Marcel Duchamp – Hans Richter – Barry Flanagan | Jane Boddy: Möglichkeit und Spiel. »Demos« von Andreas Angelidakis | Karsten Jahnke: Krieg spielen, darf man das? | Silke Wagler: Spiel als wissenschaftliche Methode. Grit Ruhlands »Zufallsgestützte Landschaftsbeobachtung«
Die Hefte sind im Abonnement für 6,50Euro erhältlich.
Abonnement-Anmeldung unter Tel.: (0351) 440780 bzw. E-Mail:verlag@sandstein.ds
Aktualisiert: 2023-01-24
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Der Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio und der Bildhauer Gianlorenzo Bernini waren die führenden Persönlichkeiten, die mit ihrer neuartigen Ausdrucksweise und mit ihrem unkonventionellen Lebensstil in Rom von 1600 bis 1640 für Furore sorgten. Das Buch konzentriert sich auf die künstlerischen Umwälzungen, die in der Heiligen Stadt zu dieser Zeit stattfanden und weitreichende Auswirkungen auf ganz Europa hatten. In diesen Jahrzehnten wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für zahlreiche talentierte Künstler, die aus Florenz, Neapel und der Lombardei, aber auch aus Frankreich und den Niederlanden kamen.In sehr kurzer Zeit wurde Rom zu einem blühenden Zentrum neuartiger Ideen und Erfindungen. Charakteristisch für die Epoche des Frühbarocks ist die neue Zusammenarbeit unter den Künstlern. Um die dynamischen Beziehungen zwischen den Schwesternkünsten Malerei und Bildhauerei aufzuzeigen, werden Caravaggio und Bernini in diesem Buch als Protagonisten vorgestellt. Ihre bahnbrechenden Werke präsentieren zusammen mit ausgewählten Hauptwerken ihrer Zeitgenossen diese radikalen künstlerischen Neuerungen.
Aktualisiert: 2022-07-05
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