Autoren: Sabine Marx Lars Pracht Gerd Strickhausen. Herausgeber: Verein für Heimatgeschichte und Archäologie St. Johannes e.V. Altenbergen/Catterfeld. Taschenbuch. 136 Seiten mit 57 Fotos und Abb.
Inhaltsverzeichnis
1. Ein Wahrzeichen in Thüringen 11
Standort 11
Zum Ursprung der Johannisberg-Region 13
2. Thüringen als Königreich 15
3. Mythos Johanniskirche 19
Volkstümliche Überlieferung 19
Bonifatius 21
Erzählung aus der Rothe-Chronik 23
Ein bedeutendes Empfehlungsschreiben 27
Die Hypothese 31
4. Altenbergen und die Ludowinger 39
5. Geschichte einer alten Kirche 47
Aufschluss gebende Urkunden 47
Das ursprüngliche Pfarreigebiet 55
Zwei Klöster in nächster Nähe 61
Werdegang, bauliche Veränderungen 66
Das Kirchengebäude und seine Ausstattung 74
Untergang 79
Grabungen 82
6. Ein Holzfäller und seine Idee 87
Nicolaus Brückner – vom Holzfäller zum Stifter 87
Gedanken auf dem Sterbebett 95
Zur Zeit Nicolaus Brückners 95
7. Bau des Candelabers 99
Die Initiative Langhelds 99
Spendenaktion 100
Unterstützung aus angesehenen Kreisen 102
Vorschläge und Anregungen 103
Hofmaurermeister Sahlenders Baubeauftragung 104
Baubeginn 109
Die Beteiligung Friedrich Wilhelm Doells 111
Grundsteinlegung und weiteres Baugeschehen 112
Wie präsentiert sich das Candelaber-Umfeld? 116
Die große Einweihungsfeier 117
8. Der Candelaber im Wandel der Zeit 122
Was verkörpert der Candelaber? 122
Entscheidende Impulse 124
Frühzeitige Mängel 126
Reparaturen und Veränderungen 127
Feste beim Candelaber 130
Bedeutung heute 132
Quellenverzeichnis 135
Vorwort
Vor 200 Jahren, am 01. September 1811, wurde das Denkmal „Candelaber“ vor mehr als fünftausend Anwesenden feierlich eingeweiht. Die riesige Resonanz der damaligen Zeit kam nicht von ungefähr. An diesem historischen Ort soll vor über tausend Jahren die Christianisierung der Thüringer ihren Anfang genommen haben. Bonifatius höchstselbst soll eine Taufkirche und ein Haus daneben erbaut haben. Auch wenn das heute die meisten Historiker bezweifeln, so steht außer Frage, dass an diesem Ort die St. Johanniskirche stand, in welcher 1042 Ludwig der Bärtige seinen Sohn Ludwig den Springer taufen ließ. Mit den beiden Herrschern begann von diesem Ort aus die Entfaltung des Machtbereichs der Ludowinger, der späteren Thüringer Landgrafen. Danach wurde es ruhig um die Johanniskirche. Alt und baufällig, noch ganz an das „düstere“ Mittelalter und den Katholizismus erinnernd, wurde sie schließlich abgerissen. Längst wäre ihr Standort unbekannt im Wald verschwunden, wenn nicht der Altenberger Holzhauer, Nicolaus Brückner, mit seinem Testament den Grundstein zu ihrem Andenken gelegt hätte. Nur drei Jahre nach seinem Tod wurde die überregional bekannte Sandsteinleuchte am einstigen Standort der Johanniskirche errichtet. Seit diesen Tagen lässt die Geschichte um die Ursprünge und die Bedeutung der Johanniskirche die Heimatforscher nicht mehr los…
Unter der einheimischen Bevölkerung nehmen der Candelaber und der Ort, wo er steht, einen festen Platz ein. Egal ob als Aussichtsberg, als Ort der Ruhe und Entspannung oder als Platz des jährlichen Pfingstgottesdienstes zieht er die Menschen immer wieder an. Dieser Verbundenheit widmen wir dieses Buch.
Catterfeld im Juni 2012 Lars Pracht
Heimatgeschichtlich interessierte Bürger gründeten 1994 den „Verein für Heimatgeschichte und Archäologie St. Johannes Altenbergen/Catterfeld e. V.“ mit dem Ziel, unter anderem die Geschichte um die Bodendenkmäler „Johanniskirche“ und „Kloster Asolveroth“, wovon die Grundmauern noch in der Erde der Altenberger/Catterfelder Flur liegen, weiter zu erforschen und die Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit aufzuschließen. Der 200. Todestag des „Candelaber-Urhebers“ Nicolaus Brückner, am 22. August 2008, bot endlich den Anlass, die Thematik, insbesondere die durch den Candelaber verkörperte Geschichte um die Johanniskirche, näher zu verfolgen, denn zu Ehren Brückners plante der Verein eine Gedenkfeier und eine Sonderausstellung. Umfangreiche Recherche in Archiven und Bibliotheken machte sich für mich als Heimatforscherin und Verantwortliche für die Vorbereitungen notwendig, um mehr über die Hintergründe zum Candelaber-Bau zu erfahren. Die so gewonnenen Erkenntnisse sind nun auch entscheidende Grundlagen für dieses Buch geworden, das zu Ehren des 200jährigen Bestehens des Candelabers und seines Initiators, Nicolaus Brückner, entstand.
Zwar ist das Erschließen von zeitgenössischem Aktenmaterial, wie Urkunden, Briefe, Rechnungen, Protokolle, topografischen Karten u. a. die beste Grundlage in der Heimatforschung, doch lebt sie auch von mündlicher und schriftlicher Überlieferung. So sind die volkstümlichen Erzählungen, übertragen von einer Generation auf die andere, sowie literarische Werke vorheriger Geschichtsschreiber von unschätzbarem Wert und wurden nicht außer Acht gelassen.
Obwohl die Geschichte um die Ursprünge der Johanniskirche wissenschaftlich nicht belegt ist, ist sie doch größtenteils als Realgeschehen fest verankert. Deshalb sah ich es als wichtig an, nicht nur auf das Nachgewiesene, sondern auch auf das Sagenhafte näher einzugehen. Außerdem gab das Schreiben des Buches die Möglichkeit, die aus Sage und wissenschaftlichen Erkenntnissen hervorgegangene Hypothese im Kapitel „Mythos Johanniskirche“ endlich einmal in schriftlicher Form festzuhalten, bisher kursiert sie nur als Erzählung. Doch muss ich betonen, dass eine Hypothese keine Tatsache ist, sondern der Versuch, mit logischen Rückschlüssen das zu erklären, worauf die Wissenschaft noch keine Antwort hat.
In der Wissenschaft geht die Gründung der Johanniskirche mit den Anfängen der Ludowinger in Thüringen einher. Das bringt das von Dr. Gerd Strickhausen verfasste Kapitel „Altenbergen und die Ludowinger“ zum Ausdruck, welches einen klaren Blick auf eine verklärte Geschichte wirft. Dr. Gerd Strickhausen ist Bauhistoriker in Marburg insbesondere Burgenforscher und Ludowinger-Spezialist. Für seine Mitarbeit bedanke ich mich ganz herzlich! Gleicher Dank geht an Vereinsmitglied Lars Pracht, der sich intensiv mit der Geschichte des Thüringer Königreiches befasste!
Die Idee zur Herausgabe dieses Buches entstand in unserem Verein. Besonders zu danken ist Vereinsmitglied Jörg Deselaers, der durch finanzielle Unterstützung den Druck überhaupt ermöglichte!
Des Weiteren geht mein herzlicher Dank an die Mitarbeiter der Archive – besonders des Thüringer Staatsarchives Gotha, des Kirchenarchives Waltershausen, des Kirchenarchives Finsterbergen – und der Universitäts-und Forschungsbibliothek Gotha, die bei den Nachforschungen Hilfe und Unterstützung boten! Bei Archivar Dr. Steffen Arndt und Latein-Lehrerin Dagmar Reißig bedanke ich mich ganz besonders für ihre Übersetzungsarbeiten! Aber auch jedem anderen, der Informationen oder sonstige Unterstützung gab, sei gedankt!
Da bei dem Wort „Candelaber“ zwei verschiedene Schreibweisen gebräuchlich sind, die alte mit „C“ und die neue mit „K“, entschieden wir uns, im gesamten Text die alte Schreibweise zu verwenden, so wie man sie in sämtlichen alten Schriftstücken vorfindet.
Letztendlich ein Dankeschön an die Leser für ihr Interesse!
Catterfeld im Juni 2012 Sabine Marx
Aktualisiert: 2019-04-04
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