Der Autor interpretiert die Geschichte der Evolutionstheorie von Charles Darwin vor dem Hintergrund und im Vergleich von Querbezügen zur Willenphilosophie Nach Nietzsche und Descartes sowie der Schöpfungsgeschichte aus der Bibel. Weiterhin stellt er sie auuch neueren Sichtweisen zum Ursprung des Lebens gegenüber.
Aktualisiert: 2022-12-14
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„There is a delightful parallel between these impressively simple experiments and the experiments of Galileo Galilei who investigated the laws of motion of the universe with metal balls on an inclined plane.“ („Es besteht eine reizvolle Parallele zwischen diesen imponierend einfachen Experimenten und den Versuchen Galileo Galileis, der die Gesetze der Bewegungen des Universums mit Metallkugeln auf einer schiefen Ebene untersuchte.“)
So urteilte Sir John Eccles, der Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 1963, über das 1964/65 von Kornhuber und Deecke entdeckte Bereitschaftspotential (BP), ein Hirnpotential, das vor selbst-initiierten Willkürbewegungen und Handlungen, wie wir sie alle täglich machen, auftritt.
Diese Entdeckung des auch im Englischen so genannten bewegungsvorbereitenden Hirnpotentials hat viel bewegt: Der Begriff ‚Wille‘ – der bis 1965 aus der psychologischen Literatur so gut wie verschwunden war – kehrte in die wissenschaftlichen Schlagwortregister zurück.
Die Entdeckung des Bereitschaftspotentials kam nicht von ungefähr: Es wurde durch zielgerichtetes Suchen nach den cerebralen Grundlagen des Willens gefunden. Der innovative Denker war Hans Helmut Kornhuber, und Lüder Deecke war damals sein Doktorand. Kornhuber kannte durch seine in langer Kriegsgefangenschaft gemachten Erfahrungen die außerordentliche Bedeutung von Freiheit und Willen, er hatte darüber geschrieben und Vorlesungen gehalten.
In intensiven wissenschaftlichen Experimenten wurde die BP-Forschung sodann von den Autoren vorangetrieben. Von großem Interesse war die topographische Frage: Wo im Gehirn wird das BP generiert? Experimente mit Parkinsonpatienten führten zur supplementärmotorischen Area (SMA). In dieser Area – die zum Frontalhirn gehört – beginnt das Bereitschaftspotential und wird seine frühe Komponente erzeugt. Über die motorische Schleife läuft die Bewegungs-Initiierungs-Information dann zu den Stammganglien und von dort zur primären motorischen Hirnrinde, der Area 4.
Von ebenso großer Bedeutung wie die Entdeckung des BP war der Nachweis, dass der Frontalcortex die führende Instanz im Gehirn ist. Der Präfrontalcortex ist das Organ des Willens. Aber der Willenscortex (Präfrontalcortex) macht nicht alles selbst. Er ist vielmehr ein großer Meister im Delegieren von Aufgaben und Funktionen. Einen Supervisor und Jobverteiler könnte man ihn nennen, d.h., „der Wille“, so sagt Kornhuber, „pflegt gewöhnlich einen kooperativen Führungsstil im Reich der Anmutungen, Bedürfnisse, Triebe und Gefühle, und doch sind wichtige Aufgaben des Willens Konzentration auf das Wesentliche.“ Kurz gesagt, es ist ein besonnener Wille, der uns führen und leiten sollte.
Ist unser Wille nun frei? Haben wir Willensfreiheit? Ja, ist die Quintessenz der Ausführungen von Kornhuber und Deecke. Aber Freiheit gibt es nur in Graden. Absolute Freiheit gibt es nicht. Genau so wenig sind wir aber an einen absoluten Determinismus gefesselt, wie ihn einige Hirnforscher in letzter Zeit behaupten.
Das Buch sei allen empfohlen, die eine umfassend ausdiskutierte, wohlbalancierte Antwort auf das Problem der Willensfreiheit suchen. Es ist ein Buch, welches das Problem multidisziplinär angeht und beleuchtet, in dem Philosophie ebenso zu Wort kommt wie Hirnforschung, Neurologie, Neurophysiologie, Verhaltensforschung, und in dem auch Psychologie, Psychiatrie, Forensik und Jurisprudenz nicht zu kurz kommen – auch Theologen und an der Theologie Interessierte können großen Gewinn aus der Lektüre des Buches ziehen, das auch ein Ethik-Buch ist. Es liest sich spannend und ist in einer allgemeinverständlichen Sprache geschrieben, die auch dem interessierten Laien ein müheloses Lesen ermöglicht.
Aktualisiert: 2023-03-14
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„There is a delightful parallel between these impressively simple experiments and the experiments of Galileo Galilei who investigated the laws of motion of the universe with metal balls on an inclined plane.“ („Es besteht eine reizvolle Parallele zwischen diesen imponierend einfachen Experimenten und den Versuchen Galileo Galileis, der die Gesetze der Bewegungen des Universums mit Metallkugeln auf einer schiefen Ebene untersuchte.“)
So urteilte Sir John Eccles, der Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 1963, über das 1964/65 von Kornhuber und Deecke entdeckte Bereitschaftspotential (BP), ein Hirnpotential, das vor selbst-initiierten Willkürbewegungen und Handlungen, wie wir sie alle täglich machen, auftritt.
Diese Entdeckung des auch im Englischen so genannten bewegungsvorbereitenden Hirnpotentials hat viel bewegt: Der Begriff ‚Wille‘ – der bis 1965 aus der psychologischen Literatur so gut wie verschwunden war – kehrte in die wissenschaftlichen Schlagwortregister zurück.
Die Entdeckung des Bereitschaftspotentials kam nicht von ungefähr: Es wurde durch zielgerichtetes Suchen nach den cerebralen Grundlagen des Willens gefunden. Der innovative Denker war Hans Helmut Kornhuber, und Lüder Deecke war damals sein Doktorand. Kornhuber kannte durch seine in langer Kriegsgefangenschaft gemachten Erfahrungen die außerordentliche Bedeutung von Freiheit und Willen, er hatte darüber geschrieben und Vorlesungen gehalten.
In intensiven wissenschaftlichen Experimenten wurde die BP-Forschung sodann von den Autoren vorangetrieben. Von großem Interesse war die topographische Frage: Wo im Gehirn wird das BP generiert? Experimente mit Parkinsonpatienten führten zur supplementärmotorischen Area (SMA). In dieser Area – die zum Frontalhirn gehört – beginnt das Bereitschaftspotential und wird seine frühe Komponente erzeugt. Über die motorische Schleife läuft die Bewegungs-Initiierungs-Information dann zu den Stammganglien und von dort zur primären motorischen Hirnrinde, der Area 4.
Von ebenso großer Bedeutung wie die Entdeckung des BP war der Nachweis, dass der Frontalcortex die führende Instanz im Gehirn ist. Der Präfrontalcortex ist das Organ des Willens. Aber der Willenscortex (Präfrontalcortex) macht nicht alles selbst. Er ist vielmehr ein großer Meister im Delegieren von Aufgaben und Funktionen. Einen Supervisor und Jobverteiler könnte man ihn nennen, d.h., „der Wille“, so sagt Kornhuber, „pflegt gewöhnlich einen kooperativen Führungsstil im Reich der Anmutungen, Bedürfnisse, Triebe und Gefühle, und doch sind wichtige Aufgaben des Willens Konzentration auf das Wesentliche.“ Kurz gesagt, es ist ein besonnener Wille, der uns führen und leiten sollte.
Ist unser Wille nun frei? Haben wir Willensfreiheit? Ja, ist die Quintessenz der Ausführungen von Kornhuber und Deecke. Aber Freiheit gibt es nur in Graden. Absolute Freiheit gibt es nicht. Genau so wenig sind wir aber an einen absoluten Determinismus gefesselt, wie ihn einige Hirnforscher in letzter Zeit behaupten.
Das Buch sei allen empfohlen, die eine umfassend ausdiskutierte, wohlbalancierte Antwort auf das Problem der Willensfreiheit suchen. Es ist ein Buch, welches das Problem multidisziplinär angeht und beleuchtet, in dem Philosophie ebenso zu Wort kommt wie Hirnforschung, Neurologie, Neurophysiologie, Verhaltensforschung, und in dem auch Psychologie, Psychiatrie, Forensik und Jurisprudenz nicht zu kurz kommen – auch Theologen und an der Theologie Interessierte können großen Gewinn aus der Lektüre des Buches ziehen, das auch ein Ethik-Buch ist. Es liest sich spannend und ist in einer allgemeinverständlichen Sprache geschrieben, die auch dem interessierten Laien ein müheloses Lesen ermöglicht.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Die Aufsätze dieses Bandes sind aus Vorträgen einer Tagung hervorgegangen, die gemeinsam vom IJBI (Internationalen Jacob-Böhme-Institut) und der Schopenhauer-Gesellschaft e.V. konzipiert und organisiert worden war und unter dem Titel „Philosophien des Willens. Böhme, Schelling, Schopenhauer“ in der Zeit vom 22. – 24. Juni 2007 in Görlitz auch gemeinschaftlich durchgeführt wurde. Unterstützt wurde diese Tagung durch verschiedene Institutionen. Für ihre großzügige Hilfe bei der Finanzierung danken wir der Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, der VEOLIA Stiftung Görlitz, der Stadt Görlitz, dem Sächsischen Staatsministerium des Innern und dem Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien. Dem Schlesischen Museum zu Görlitz gilt unser herzlicher Dank für die Bereitstellung der erforderlichen Räume und der zugehörigen Präsentationstechnik. (aus dem Vorwort von Günther Bonheim und Thomas Regehly)
Aktualisiert: 2020-01-20
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