Die pakistanischen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als eine der gefährlichsten Krisenregionen der Welt. Wenn man eines mit der entlegenen Gegend nicht verbindet, dann ist es Hoffnung. Erst im Oktober 2012 verübten die Taliban dort einen Anschlag auf eine 14-Jährige, die um Bildungschancen für Mädchen kämpfte.
Doch genau daran, an die Macht der Bildung, knüpft sich die Hoffnung des 95-jährigen Geoffrey Langlands. Der englische Major, der im Zweiten Weltkrieg ins Land kam, dort blieb und der bis heute Lipton-Tee trinkt und Porridge isst, leitet eine Schule in Chitral, einem alten Fürstentum hoch oben in den Bergen. Hier erzieht er Kinder zu freien Menschen, und die Leute aus dem Tal beschützen ihn. Gemeinsam versuchen sie, eine Welt zu bewahren, die nicht in Krieg und Terror versinken darf, wenn der Westen 2014 seine Truppen aus dem Hindukusch abzieht.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Kann es innerhalb der EU eine Diktatur geben? Eine Frage, die man noch vor Kurzem als Gedankenspiel abgetan hätte, stellt sich angesichts
der Entwicklungen in Ungarn und Rumänien plötzlich ganz real. Wie hat Europa darauf bislang reagiert? Was kann, was darf Brüssel tun? Jan-Werner Müller erläutert die Hintergründe der Situation in Ungarn und entwickelt robuste Kriterien für Interventionen zum Schutz der Demokratie.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Ein skandalöses Faktum der europäischen Politik gerät periodisch aus dem Blick: an die EU-Außengrenze stößt ein aus der Zeit gefallenes Land − das von Macthaber Lukaschenko autoritär regierte Belarus, die frühere weißrussische Sowjetrepublik. In einem fesselnden Essay, der profunde historische Analyse mit provokanten Thesen verbindet, befasst Valentin Akudowisch sich mit den Ursachen der notorisch schwachen Identität seines Landes. Dem von Regierung und demokratischer Opposition favorisierten Verständnis einer weißrussischen Nation setzt er die Idee eine Staates von freien und gleichen Bürgern unterschiedlicher Herkunft und Sprache entgegen.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Staat der Juden, Land der Rätsel: Einerseits eine hochmoderne Gesellschaft mit einer lebensfreudigen, liberalen Kultur, geht Israel derzeit durch eine der schwersten Krisen seit seiner Gründung. Der Friedensprozeß liegt auf Eis, das Land ist isoliert, im Alltag leben Juden und Araber mit wechselseitiger Verachtung nebeneinander her, und der eskalierende Kampf zwischen religiösen und säkularen Juden bedroht die Grundfesten der israelischen Gesellschaft.
Ausgehend von Beobachtungen und Szenen des Alltags, eröffnet uns Carlo Strenger Einsichten in den Alltag und die Mentalität Israels – engagiert und mit wacher Beobachtungsgabe, doch ohne Idealisierung und Dämonisierung. Strenger zeigt Israel als zerrissene Gesellschaft, die grundlegende Probleme der Identität noch nicht gelöst hat. Er versucht neue, zeitgemäße Antworten auf drängende Fragen des jungen Staates zu geben: Wie soll das Verhältnis von Staat und Religion, zwischen westlicher Weltoffenheit und nahöstlicher Tradition gestaltet werden? Wie können die Spannungen zwischen Einwanderungsgruppen aus grundverschiedenen Kulturen gelöst werden? Seine Betrachtung, die zugleich ein essayistischer Reisebegleiter ist, eröffnet einen umfassenden Blick auf die Widersprüchlichkeit Israels – aber auch auf die Möglichkeit einer Wahrnehmung des Landes jenseits von Schuld, Gegenschuld und dem Kampf der Monotheismen.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Zorniger hat Andrzej Stasiuk nie über Polen und den Westen geschrieben als nach seiner jüngsten Reise durch Südosteuropa. Zurück aus den „Ländern mit ausgeprägter Persönlichkeit“, wo Minarette neben Minen- und Gräberfeldern stehen, stößt er sich an obszönen Widersprüchen im eigenen Land: Nach Märtyrertum dürsten, aber zwischen zwanzig Chipssorten und erschwinglichen Tunesien-Angeboten wählen − wie paßt das zusammen? Sieht Polen nicht längst aus wie ein zurückgebliebenes Deutschland? Bleibt der Südosten deshalb ein nie einzuholendes Ziel, weil den Reisenden dort eine Realität anspringt, die zu Hause verdrängt oder neutralisiert ist? Reisebilder und Reflexionen, Rhapsodie und Pamphlet − Andrzej Stasiuk radikalisiert in seinem neuen großen Prosatext seine Kunst des scharfen Blicks und der pointierten Poesie.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Im Juli 2006 wurde bei Prag ein Musuem für Karel Gott eröffnet. "Gottland" prangt in Neonlettern über dem Eingang. Das Personal führt die Besucher in drei Sprachen durch die Räume. "Eine Welt ohne Gott ist nicht möglich, deshalb spielt der Sänger im atheistischsten aller Länder die entsprechende Rolle", bemerkt Mariusz Szczygiel, der diesem Land eine Reportagensammlung gewidmet hat. Sie gehört zum besten, was zur Zeit an polnischer Literatur zu lesen ist.
Szczygiel erzählt von Menschen des 20. Jahrhunderts, die im kollektiven Bewußtsein bis heute eine Rolle spielen: von der Schauspielerin Lída Baarová, der Geliebten von Goebbels, dem Bildhauer Otokar Švec, der das Stalin-Denkmal in Prag schuf und an diesem monströsen Werk zugrunde ging, bis hin zu der Sängerin Marta Kubišová, die nach jahrzehntelangem Verbot erst nach 1989 wieder auftreten durfte.
Mit trockenem Humor, prägnant und ohne ein überflüssiges Wort schildert er die oft tragischen, absurden Lebensläufe: ein fortlaufender Bericht aus einem kafkaesken Land, in dem die Angst die Hauptrolle spielte, eine Angst, wie sie in Polen nicht denkbar gewesen wäre. Vermutlich ist es die Erfahrung dieses kleinen, aber bedeutsamen Unterschieds, die "Gottland" - oder "Kafkania" - seine Eindringlichkeit und Allgemeingültigkeit verleiht.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2023-04-25
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Ein skandalöses Faktum der europäischen Politik gerät periodisch aus dem Blick: an die EU-Außengrenze stößt ein aus der Zeit gefallenes Land − das von Macthaber Lukaschenko autoritär regierte Belarus, die frühere weißrussische Sowjetrepublik. In einem fesselnden Essay, der profunde historische Analyse mit provokanten Thesen verbindet, befasst Valentin Akudowisch sich mit den Ursachen der notorisch schwachen Identität seines Landes. Dem von Regierung und demokratischer Opposition favorisierten Verständnis einer weißrussischen Nation setzt er die Idee eine Staates von freien und gleichen Bürgern unterschiedlicher Herkunft und Sprache entgegen.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Kann es innerhalb der EU eine Diktatur geben? Eine Frage, die man noch vor Kurzem als Gedankenspiel abgetan hätte, stellt sich angesichts
der Entwicklungen in Ungarn und Rumänien plötzlich ganz real. Wie hat Europa darauf bislang reagiert? Was kann, was darf Brüssel tun? Jan-Werner Müller erläutert die Hintergründe der Situation in Ungarn und entwickelt robuste Kriterien für Interventionen zum Schutz der Demokratie.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die umfangreichen Kolportageromane, die Karl May in den Jahren 1882-1887 für einen Dresdener Verleger verfasst hat, gehören zu den interessantesten Werken der Unterhaltungsliteratur des 19. Jahrhunderts. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich speziell mit den drei Romanen, die zeitgeschichtliche Ereignisse behandeln. Besondere Beachtung findet die Frage nach den historischen und literarischen Quellen für Mays Darstellung der deutsch-französischen Kriege, des Lebens Kaiser Max von Mexikos und König Ludwigs II. von Bayern.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2019-06-18
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Um einen Raum zu imaginieren, in den bis heute Sehnsucht nach Freiheit projiziert wird, mußte Karl May Radebeul nicht verlassen. Seine Erben konnten es nicht, also holten sie den Wilden Westen in die DDR. 1956 wurde der "Indianistikklub Old Manitou" gegründet, dem zahllose weitere folgten. Die Autoren erzählen unbekannte Alltagsgeschichte(n) aus dem »Reservat DDR«: über Defa-Western und Dean Reed, sozialistische Cowboys, die sich als »Landarbeiterproletariat« inszenieren mußten, den Häuptling von Hoyerswerda und die Stasiakte »Tomahawk«. Die historische Reportage begleitet die Protagonisten bis in eine Gegenwart, in der die amerikanische Geschichte eine ganz andere Bedeutung bekommt: »reenactment«. In nachinszenierten Schlachten aus dem Bürgerkrieg übernehmen sie am liebsten die Rolle der Konföderierten und identifizieren sich mit dem Stolz der Verlierer.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Staat der Juden, Land der Rätsel: Einerseits eine hochmoderne Gesellschaft mit einer lebensfreudigen, liberalen Kultur, geht Israel derzeit durch eine der schwersten Krisen seit seiner Gründung. Der Friedensprozeß liegt auf Eis, das Land ist isoliert, im Alltag leben Juden und Araber mit wechselseitiger Verachtung nebeneinander her, und der eskalierende Kampf zwischen religiösen und säkularen Juden bedroht die Grundfesten der israelischen Gesellschaft.
Ausgehend von Beobachtungen und Szenen des Alltags, eröffnet uns Carlo Strenger Einsichten in den Alltag und die Mentalität Israels – engagiert und mit wacher Beobachtungsgabe, doch ohne Idealisierung und Dämonisierung. Strenger zeigt Israel als zerrissene Gesellschaft, die grundlegende Probleme der Identität noch nicht gelöst hat. Er versucht neue, zeitgemäße Antworten auf drängende Fragen des jungen Staates zu geben: Wie soll das Verhältnis von Staat und Religion, zwischen westlicher Weltoffenheit und nahöstlicher Tradition gestaltet werden? Wie können die Spannungen zwischen Einwanderungsgruppen aus grundverschiedenen Kulturen gelöst werden? Seine Betrachtung, die zugleich ein essayistischer Reisebegleiter ist, eröffnet einen umfassenden Blick auf die Widersprüchlichkeit Israels – aber auch auf die Möglichkeit einer Wahrnehmung des Landes jenseits von Schuld, Gegenschuld und dem Kampf der Monotheismen.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Die pakistanischen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als eine der gefährlichsten Krisenregionen der Welt. Wenn man eines mit der entlegenen Gegend nicht verbindet, dann ist es Hoffnung. Erst im Oktober 2012 verübten die Taliban dort einen Anschlag auf eine 14-Jährige, die um Bildungschancen für Mädchen kämpfte.
Doch genau daran, an die Macht der Bildung, knüpft sich die Hoffnung des 95-jährigen Geoffrey Langlands. Der englische Major, der im Zweiten Weltkrieg ins Land kam, dort blieb und der bis heute Lipton-Tee trinkt und Porridge isst, leitet eine Schule in Chitral, einem alten Fürstentum hoch oben in den Bergen. Hier erzieht er Kinder zu freien Menschen, und die Leute aus dem Tal beschützen ihn. Gemeinsam versuchen sie, eine Welt zu bewahren, die nicht in Krieg und Terror versinken darf, wenn der Westen 2014 seine Truppen aus dem Hindukusch abzieht.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Um die Gesellschaft eines Landes zu beschreiben, kann man sich, grob gesagt, zweier Methoden bedienen: Man kann, mit dem Anspruch auf Repräsentativität, ihre unterschiedlichen Bereiche und deren Zusammenhänge analysieren; oder man kann, durch eine Beschäftigung mit einem Ausschnitt der Realität einer Gesellschaft, eine bestimmte Dimension in ihren unterschiedlichen Ausprägungen deutlich machen. Amos Oz –, der bekannte israelische Autor, erkundetet die Vorstellungen, Hoffnungen, Ängste und Vorurteile einiger Bewohner Israels gegen Ende des Jahres 1982. Er unterhielt sich mit Siedlern auf der Westbank, einem noch vor der Zeit des britischen Mandats eingewanderten Landwirt, einem Professor für Philosophie der Universität von Jerusalem, dem Chefredakteur einer in Jerusalem erscheinenden Palästinenser-Zeitung u.a. In diesen Gesprächen treten die unterschiedlichen Haltungen zu den in Israel virulenten Problemen zutage: zu Fragen der Siedlungspolitik, zum Verhältnis Juden–Araber, zu den Beziehungen zwischen orientalischen und eingewanderten europäischen Juden, ›orthodoxe‹ und nicht-orthodoxe Meinungen über die Juden als das »auserwählte Volk« werden vertreten und die Beziehungen zwischen Zionisten, Nicht-Zionisten und Anti-Zionisten thematisiert.
Da der Autor auf interpretierende Eingriffe weitgehend verzichtet hat, können die Darlegungen der jeweiligen Gesprächspartner als Momentaufnahmen über den geistig-politischen Zustand Israels gelesen werden.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Zorniger hat Andrzej Stasiuk nie über Polen und den Westen geschrieben als nach seiner jüngsten Reise durch Südosteuropa. Zurück aus den „Ländern mit ausgeprägter Persönlichkeit“, wo Minarette neben Minen- und Gräberfeldern stehen, stößt er sich an obszönen Widersprüchen im eigenen Land: Nach Märtyrertum dürsten, aber zwischen zwanzig Chipssorten und erschwinglichen Tunesien-Angeboten wählen − wie paßt das zusammen? Sieht Polen nicht längst aus wie ein zurückgebliebenes Deutschland? Bleibt der Südosten deshalb ein nie einzuholendes Ziel, weil den Reisenden dort eine Realität anspringt, die zu Hause verdrängt oder neutralisiert ist? Reisebilder und Reflexionen, Rhapsodie und Pamphlet − Andrzej Stasiuk radikalisiert in seinem neuen großen Prosatext seine Kunst des scharfen Blicks und der pointierten Poesie.
Aktualisiert: 2023-04-26
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