Anton Eickhoff – vom Nazi zum Chefredakteur der WN

Anton Eickhoff – vom Nazi zum Chefredakteur der WN von Bieber,  Michael
Ein Journalist, der acht Jahre lang Propagandist der Nationalsozialisten war, soll 20 Jahre lang Chefredakteur der Westfälischen Nachrichten gewesen sein? Michael Bieber, der im Rahmen seines Studiums im Alter an der Uni Münster auf diese Informationen stieß, mochte es zunächst nicht glauben. So forschte er immer tiefer, recherchierte auch kleinste Details und musste schließlich feststellen: Weder der Chefredakteur selbst noch der Aschendorff-Verlag hat diese unsägliche Geschichte jemals aufgearbeitet. Die Person, um die es geht, ist Dr. Anton Eickhoff, der sich selbst auch Antonius Eickhoff nennt. Er startet seine Karriere 1931 im Hause Aschendorff, wird 1940 NS-Propagandist bei der Wehrmacht und in den letzten beiden Kriegsjahren Chefredakteur der Deutschen Zeitung in den Niederlanden. Seine Gesinnung ist von Anfang an stramm deutsch-national und anti-demokratisch. Sie wird zunehmend auch judenfeindlich und endet in wilden Durchhalteparolen für den Nationalsozialismus -selbst nach dem Tod Hitlers. „Wie konnte das sein“, fragte sich Michael Bieber, „dass ein derart vorbelasteter Journalist 20 Jahre lang die politische, geistige und kulturelle Entwicklung Münsters und des Münsterlandes beeinflussen und mitprägen konnte, ohne dass er seine Verstrickungen in die NS-Zeit aufgearbeitet hatte.“ Unter anderem fand er heraus, dass Eickhoff bei seiner Entnazifizierung bewusst getäuscht hatte, seine Akte Verschleierungen und Lügen enthielt. Es sei aber auch ein Phänomen der damaligen Zeit gewesen, räumt der Bürger-Wissenschaftler ein: Durch den aufkommenden Kalten Krieg sei die Entnazifizierung nicht konsequent zu Ende geführt worden und Nazis hätten in allen gesellschaftlichen Bereichen wieder Fuß gefasst. Einige dieser Personen mit NS-Verstrickungen in Münster, meist Weggefährten Eickhoffs, finden in Biebers Buch ebenfalls Erwähnung, wie z.B. Theo Breider, der Gründer des Mühlenhofes Den eigentlichen Skandal sieht Michael Bieber inzwischen darin, wie der Aschendorff-Verlag mit seiner eigenen Geschichte umgehe. Während andere Unternehmen die Zeit des Nationalsozialismus kritisch aufgearbeitet hätten, würde der Aschendorff-Verlag seine Verstrickung in der Zeit des Nationalsozialismus immer noch „beschweigen“. Am Beispiel Anton Eickhoff werde das mehr als deutlich. Über ein Jahr hat der Autor geforscht, Archive in Münster, Duisburg und Amsterdam aufgesucht und nun eine 120seitige Arbeit mit 271 Fußnoten vorgelegt. Sie wurde auf den Internetseiten der Universität Münster veröffentlich und liegt nun im Gerhard Schepper Verlag gedruckt als Buch vor.
Aktualisiert: 2022-09-08
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Wege zum Frieden

Wege zum Frieden von Drewermann,  Eugen
Rede zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion in der Überwasserkirche in Münster. „Was Sie seither sehen, ist eine systematische Politik des Unfriedens, indem die Nato durch die Ostausdehnung den Kalten Krieg plangerecht, konzeptionell und effizient wieder auflegt. Die Neokonservativen, z.B. Paul Wolfowitz, erklärten bereits 1989 genau dies zum Programm: Alle Gebiete, die das zerbrochene Russland nicht mehr verteidigen kann, im Nahen Osten, in den islamischen Südgebieten, werden wir uns selber zueignen und zusehen, ob Russland eingreift, sie zu verteidigen oder nicht. Deshalb haben wir heute die Nato in Usbekistan, in Kasachstan, in Kirgistan, in Georgien, überall wo sie nicht hingehört. Nach diesem Programm. In Syrien, in Libyen, im Irak, im Jemen — überall Regimechange-Politik, aus genau den gleichen Gründen.“ Aus der Rede Drewermanns
Aktualisiert: 2022-04-14
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Es lebe die Kommune!

Es lebe die Kommune!
Es lebe die Kommune! – Ein Hörspiel zum 150. Jahrestag der Pariser Kommune 1871. Die Pariser Kommune ist zur Inspiration aller sozialistischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts geworden und gilt als der weltweit erste Versuch, das gesamte Volk einschließlich der Frauen an den demokratischen Prozessen zu beteiligen. Am 18. März 2021 jährte sie sich zum 150. Mal. Aus diesem Anlass hat eine freie Theatergruppe aus Münster das Theaterstück von Bert Brecht "Die Tage der Commune" gekürzt, bearbeitet und als Hörspiel eingesprochen. Insgesamt 16 Personen haben sich mit Ihren Sprechstimmen, Singstimmen und musikalischen Beiträgen an der Produktion beteiligt. Regie führte Simone Lamski. Das Hörspiel wurde gefördert vom Kulturamt der Stadt Münster und vom Kulturverein der Frauenstraße 24.
Aktualisiert: 2021-06-03
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Taub – aber nicht stumm

Taub – aber nicht stumm von Schneider,  Thomas A.
Zum 40. Geburtstag Beethovens Mitte Dezember 1810 kommen authentische Personen zu Besuch, hinterlassen Geschenke und legen ihre Beziehungen zum Maestro offen. Die Gäste verbindet zwar die Verehrung für seine Musik, aber sie bleiben sich fremd, kommen nicht zusammen, ergreifen schließlich nach und nach wieder die Flucht. Der fast taube, kranke und griesgrämige Beethoven, lange von seiner Haushälterin abgeschirmt, gibt zum Schluss Einblick in sein gedrücktes Leben und legt seine Motivation dar, trotz aller Widrigkeiten große Werke zu schaffen. Die Szenen und Monologe, eine Mischung aus Fiktion und tatsächlichen Ereignissen, sind mit Auszügen aus Beethovens Musik umrahmt.
Aktualisiert: 2021-06-03
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Zerschlagung der Linken – Aufstieg der Rechten

Zerschlagung der Linken – Aufstieg der Rechten von Elkemann,  Hugo, Kozicki,  Norbert, Schepper,  Gerhard
Wie konnte es sein, fragte Bundespräsident Steinmeier sinngemäß, dass nach dem demokratischen Aufbruch der Novemberrevolution wenige Jahre danach die Nazischergen marschierten? Die Antwort ist schmerzhaft: Die sozialistische Bewegung, die diesen demokratischen Aufbruch gebracht hatte, wurde in den Jahren danach systematisch zerschlagen– zuletzt im März 1920 im Ruhrgebiet. Das Buch beschreibt die damaligen Ereignisse: Kapp-Putsch, Generalstreik, Aufbruch der Arbeiterbewegung mit Aktions- und Vollzugsausschüssen und der Gründung der Roten Ruhrarmee. Mit bisher kaum bekannten Fakten wird nachgewiesen, dass die Arbeiter, nachdem sie die Republik vor dem Militärputsch gerettet hatten, größtenteils von eben diesen Putschisten zusammengeschossen wurden. Aus den Putschtruppen und Freikorps – darunter Namen wie Heß, Röhm, Strasser u.a. – gingen die Nazis hervor. Sich dieser Tragödie zu erinnern und daraus Lehren zu ziehen, ist Anliegen der Autoren. Die Fachbeiträge sind ergänzt durch ein Theaterstück, das die damaligen Vorgänge brennpunktartig aufzeigt.
Aktualisiert: 2020-09-28
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Josef, du hast mehr geleistet als ich

Josef, du hast mehr geleistet als ich von Münsterjohann,  Ansgar, Münsterjohann,  Ursula
Der Bischof von Münster, Clemens August von Galen, bewertete die Leistung Josef Jakobs in den Auseinandersetzungen mit den Nationalsozialisten nach 1945 sogar höher als seine eigene. Das war nicht nur eine große Anerkennung für den katholischen Arbeitersekretär aus Bocholt, sondern auch für die katholische Arbeiterbewegung KAB. Was damals noch präsent war, wurde aber in den nachfolgenden Jahren Schritt für Schritt vergessen und verdrängt. Das vorliegende Buch erinnert an den Hitler-Gegner Josef Jakob, Mitglied des Bocholter Stadtrats und des Preußischen Landtages. Er organisierte den Widerstand der KAB im Westmünsterland gegen den Nationalsozialismus, war Mitstreiter von Nikolaus Groß und Bernhard Letterhaus und entging dem Tod durch die Gestapo nur knapp. Nach 1945 gründete der überzeugte Christ die Zentrumspartei neu, weil seiner Ansicht nach zu viele Nazis in der CDU Unterschlupf fanden, war Mitglied im Frankfurter Wirtschaftsrat und erhielt – eine späte Anerkennung kurz vor seinem Tod – als erster Bocholter das Bundesverdienstkreuz. Herausgegeben und geschrieben wurde das Buch von zwei seiner Enkel. Sie zeigen zudem auf, welche Auswirkungen Widerstand und Verfolgung ihres Großvaters auf die Familie hatten und warum sie nichts vergessen können und wollen. Gerade in der heutigen Zeit, wo Nazis wieder salonfähig werden, ein wichtiges Buch – nicht nur für die katholische Kirche.
Aktualisiert: 2020-03-04
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