Le Moment fugitif

Le Moment fugitif von Kluge,  Alexander, Moses,  Stefan
Le Moment fugitif ist ein großformatiger Band, der 33 unbekannte Texte von Alexander Kluge mit 85 Fotos von Stefan Moses kombiniert. Kluge erzählt darin von Menschen in politischen und privaten Umbruchsituationen, wo der Überblick schwindet und das große Improvisieren beginnt. Das Spektrum der Protagonisten reicht vom einfachen Bürger bis zu Politikern in den Zentren der Macht wie Helmut Schmidt, Konrad Adenauer oder Gregor Gysi. Der Band enthält zudem zwei Beigaben von Friederike Mayröcker.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Le Moment fugitif

Le Moment fugitif von Kluge,  Alexander, Moses,  Stefan
Le Moment fugitif ist ein großformatiger Band, der 33 unbekannte Texte von Alexander Kluge mit 85 Fotos von Stefan Moses kombiniert. Kluge erzählt darin von Menschen in politischen und privaten Umbruchsituationen, wo der Überblick schwindet und das große Improvisieren beginnt. Das Spektrum der Protagonisten reicht vom einfachen Bürger bis zu Politikern in den Zentren der Macht wie Helmut Schmidt, Konrad Adenauer oder Gregor Gysi. Der Band enthält zudem zwei Beigaben von Friederike Mayröcker.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Archipel

Archipel von Bachmann,  Dieter
«Archipel» nennt Dieter Bachmann die Sammlung seiner essayistischen Schriften – eine Inselgruppe, ein Inselreich. Viele größere und kleinere Punkte auf der Weltkarte des Geistes, lose gruppiert. Auch die Assoziation der Ferne und Fremde stellt sich ein. Dabei geht es in diesen Texten um die Personen, Werke und Tendenzen, die das europäische Geistesleben seit Mitte des 20. Jahrhunderts bewegt haben. Unermüdlich bereiste Bachmann diese faszinierend reiche Welt – er hat erfahren, wovon er spricht. Im literarisch-intellektuellen Leben der Schweiz gehörte er in den letzten fünf Jahrzehnten zu den prägenden Persönlichkeiten. Sein Wirken fällt zugleich in eine Zeit, als Europa eine belebende kulturelle Idee war: die Idee eines vielfältigen Austausches freier Gesellschaften – mit der Schweiz als selbstverständlichem Akteur darin. Hier war Dieter Bachmann in seinem Element: In den europäischen Zentren Paris, Rom, Berlin oder Wien war er mit der gleichen Selbstverständlichkeit unterwegs wie in Zürich, am Jurasüdfuss oder im Tessin. Der Modus seiner Tätigkeit war von Beginn an: genaue, unvoreingenommene Beobachtung, gedankliche Intensität und sprachliche Prägnanz. Bis heute atmen seine Texte diesen Geist, so dass sie sich nicht nur wie ein «Who is Who», sondern wie die Geschichte einer ganzen Epoche lesen. Der Horizont ist dabei weit gespannt: Literatur, Film, Fotografie, Architektur, Musik – für Bachmann gehört all dies selbstverständlich zusammen. Er porträtiert Autorenkollegen, besucht Orte der kleinen und großen Geschichte, deutet die Physiognomie von Städten und Landschaften oder spürt dem Lebensgefühl des Aufbruchs nach, das einstmals aus Dingen wie einer Vespa sprach. Die Texte folgen dabei keinem ideologischen Programm; stattdessen geht es um eine Haltung: Wachheit, Neugier, Spürsinn für alles Implizite und Mehrdimensionale; es geht um kritische Präzision und historisches Bewusstsein. Was ein homme de lettre ist, weiß man in deutschsprachigen Ländern nur vom Hörensagen. Warum der Begriff im romanischen Kulturraum hingegen eine hohe Auszeichnung bedeutet, versteht man bei der Lektüre von Bachmanns Texten: gleich welchem Gegenstand er sich zuwendet – jeder seiner Sätze zeugt von hoher literarischer Individualität, verbunden mit einem geistigen Horizont europäischen Formats.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Archipel

Archipel von Bachmann,  Dieter
«Archipel» nennt Dieter Bachmann die Sammlung seiner essayistischen Schriften – eine Inselgruppe, ein Inselreich. Viele größere und kleinere Punkte auf der Weltkarte des Geistes, lose gruppiert. Auch die Assoziation der Ferne und Fremde stellt sich ein. Dabei geht es in diesen Texten um die Personen, Werke und Tendenzen, die das europäische Geistesleben seit Mitte des 20. Jahrhunderts bewegt haben. Unermüdlich bereiste Bachmann diese faszinierend reiche Welt – er hat erfahren, wovon er spricht. Im literarisch-intellektuellen Leben der Schweiz gehörte er in den letzten fünf Jahrzehnten zu den prägenden Persönlichkeiten. Sein Wirken fällt zugleich in eine Zeit, als Europa eine belebende kulturelle Idee war: die Idee eines vielfältigen Austausches freier Gesellschaften – mit der Schweiz als selbstverständlichem Akteur darin. Hier war Dieter Bachmann in seinem Element: In den europäischen Zentren Paris, Rom, Berlin oder Wien war er mit der gleichen Selbstverständlichkeit unterwegs wie in Zürich, am Jurasüdfuss oder im Tessin. Der Modus seiner Tätigkeit war von Beginn an: genaue, unvoreingenommene Beobachtung, gedankliche Intensität und sprachliche Prägnanz. Bis heute atmen seine Texte diesen Geist, so dass sie sich nicht nur wie ein «Who is Who», sondern wie die Geschichte einer ganzen Epoche lesen. Der Horizont ist dabei weit gespannt: Literatur, Film, Fotografie, Architektur, Musik – für Bachmann gehört all dies selbstverständlich zusammen. Er porträtiert Autorenkollegen, besucht Orte der kleinen und großen Geschichte, deutet die Physiognomie von Städten und Landschaften oder spürt dem Lebensgefühl des Aufbruchs nach, das einstmals aus Dingen wie einer Vespa sprach. Die Texte folgen dabei keinem ideologischen Programm; stattdessen geht es um eine Haltung: Wachheit, Neugier, Spürsinn für alles Implizite und Mehrdimensionale; es geht um kritische Präzision und historisches Bewusstsein. Was ein homme de lettre ist, weiß man in deutschsprachigen Ländern nur vom Hörensagen. Warum der Begriff im romanischen Kulturraum hingegen eine hohe Auszeichnung bedeutet, versteht man bei der Lektüre von Bachmanns Texten: gleich welchem Gegenstand er sich zuwendet – jeder seiner Sätze zeugt von hoher literarischer Individualität, verbunden mit einem geistigen Horizont europäischen Formats.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Hugo Simon

Hugo Simon von Cardoso,  Rafael, Maruhn,  Jan, Senger,  Nina
Er war Bankier und Sozialist, Kunstsammler und Finanzminister, Landwirtschaftsreformer und Mäzen. Und natürlich musste er 1933 aus Deutschland fliehen, verlor einen Grossteil seiner Habe und konnte europäischen Boden bis zu seinem Lebensende nicht mehr betreten. Die Rede ist von Hugo Simon, geboren 1880 in der Nähe von Posen, gestorben 1950 in São Paulo. Sein Leben spiegelt in dramatischer Verdichtung alle ökonomischen, politischen und künstlerischen Entwicklungen der deutschen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nina Senger und Jan Maruhn haben in jahrzehntelanger Forschungsarbeit die Spuren dieser verschollenen Biographie zusammengetragen und zeichnen in ihrem Buch erstmals ein umfassendes Bild dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeit. Als Simon 1911 in Berlin eine Privatbank gründete, trat er fast zeitgleich in die SPD ein. Bald war er als der «rote Bankier» bekannt – engagiert in sozialen und politischen Fragen, und zugleich so vermögend, dass er sich auch als Sammler moderner Kunst betätigen konnte. Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs rechnete er früh mit Deutschlands Niederlage und gehörte zu den Mitbegründern des «Bundes Neues Vaterland», durch den er Verfassungsgrundlagen für eine Demokratie vorzubereiten versuchte. Nach Kriegs ende wurde Simon als Mitglied der USPD Finanzminister der preußischen Revolutionsregierung, schied jedoch Anfang 1919 bereits wieder aus dem Amt aus. In den turbulenten Nachkriegs- und Inflationsjahren bewies er grosses ökonomisches Geschick und unterstützte zahlreiche politische, publizistische und künstlerische Projekte. Ab 1921 richtete er in Seelow bei Berlin ein Mustergut ein, auf dem er versuchte, Goethes Ideen einer Synthese von Gartenbau und Landwirtschaftsbetrieb in einem wirtschaftlichen Maßstab zu verwirklichen. Daneben wurde Seelow auch zum Treffpunkt für Politiker, Wirtschaftsführer, Künstler und Literaten. Freundschaftliche Beziehungen verbanden Simon mit Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Harry Graf Kessler, mit Autoren wie Thomas Mann und René Schickele, mit Galeristen wie Paul Cassirer (der ihm sogar ein Haus baute), Alfred Flechtheim und Ferdinand Möller sowie mit Künstlern wie Max Liebermann, Ludwig Meidner, Max Pechstein, Oskar Kokoschka. Zu Simons Kunstsammlung gehörte u.a. Edvard Munchs «Schrei», der 2012 für sensationelle 120 Millionen Dollar über den Auktionsmarkt ging. 1933 musste Simon aus Deutschland fliehen, konnte aber in Paris erneut eine Bank gründen. Im Exil unterstützte er die Jüdische Flüchtlingshilfe, finanzierte das «Pariser Tageblatt» und engagierte sich in der Deutschen Volksfront gegen das Hitler-Regime. Mit tschechischen Papieren gelang ihm 1941 die Flucht nach Brasilien, wo er unter falscher Identität lebte – in ständiger Gefahr, enttarnt und ausgeliefert zu werden. Sein Auskommen bestritt er durch landwirtschaftliche Projekte. Nach dem Krieg gelang es ihm zwar, durch Thomas Manns und Albert Einsteins Zeugenschaft seine wahre Identität wieder zu erlangen, das alte Europa sah er jedoch nicht wieder. Mit einem Vorwort von Hugo Simons Urenkel, dem Autor Rafael Cardoso.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Klee – Kandinsky

Klee – Kandinsky von Hopfengart,  Christine
Klee und Kandinsky – ihre Namen genießen Weltruhm, ihre Werke hängen in allen großen Museen und bedeutenden Sammlungen. Zahllose wissenschaftliche Arbeiten haben sich mit ihnen befasst – doch ihre Briefe sind bis heute unediert geblieben. Die umfassende, reich bebilderte Edition von Christine Hopfengart schließt nun endlich diese Lücke. Klee und Kandinsky waren freundschaftlich, wenn auch nie distanzlos miteinander verbunden. Sie trafen sich in München beim «Blauen Reiter», lehrten gemeinsam am Bauhaus und hielten Kontakt als Emigranten in Bern und Paris. Parallel zu ihrem persönlichen Austausch führten sie einen langjährigen Briefwechsel. Außerdem schenkten sie sich Werke und Publikationen und hielten ihr nachbarschaftliches Zusammenleben am Bauhaus in gegenseitigen Fotografien fest. Die Edition macht erstmals den Schriftwechsel der beiden Künstler vollständig zugänglich und dokumentiert die Bandbreite ihres Dialogs. Eingeschlossen ist darüber hinaus eine umfangreiche Auswahl aus der Korrespondenz ihrer Frauen und Partnerinnen – Lily Klee, Gabriele Münter und Nina Kandinsky – die oftmals den Briefverkehr übernahmen, so dass sie für viele Informationen die einzige Quelle darstellen. Insbesondere Paul und Lily Klee bildeten eine symbiotische Konstellation und stimmten ihre Mitteilungen eng aufeinander ab. Eine Sonderrolle spielte außerdem Klees Sohn Felix, der die Freundschaft mit Nina Kandinsky bis in die 1970er-Jahre weiterführte, als aus den einstigen Avantgardisten bereits Klassiker der Moderne geworden waren. Eine wichtige Rolle im Dialog der Künstler spielte auch ihre Bild- und Buchgeschenke sowie Fotografien. Mit den Bildgeschenken – vornehmlich zu den Geburtstagen und zu Weihnachten - ergänzten Klee und Kandinsky ihren persönlichen und schriftlichen Austausch. Mit ihnen steckten sie künstlerische Positionen ab oder spielten auf aktuelle Ereignisse an. Vor allem Klee, der sich lieber mit Bildern als mit Worten ausdrückte, nutzte seine Kunst-Geschenke für untergründige Mitteilungen. Die Dokumentation dieser Präsente baut auf früheren Analysen auf, konnte jedoch ergänzt und erweitert werden. Die Fotografien halten Alltagsszenen am Dessauer Bauhaus fest und werden in einem «Foto-Album» zusammengefasst. Manche der Aufnahmen sind Schnappschüsse, für andere warfen sich die Künstler in Positur -– mal weltmännisch, mal ironisch.
Aktualisiert: 2023-05-25
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poema

poema von Baeskow,  Heike, Bill,  Max, E. Cory,  Mark, Echte,  Bernhard, Gahse,  Zsuzsanna, Gilbert,  Annette, Gomringer,  Eugen, Gomringer,  Nora, Gomringer,  Nortrud, Hohler,  Franz, Isermann,  Ingrid, Jens,  Walter, Krampen,  Martin, Kudielka,  Robert, Lentz,  Michael, Lewitscharoff,  Sybille, Maria,  von Assel, Marti,  Kurt, Mon,  Franz, Pastior,  Oskar, Rakusa,  Ilma, Riese,  Hans-Peter, Segebrecht,  Wulf, von Matt,  Peter
Vor 65 Jahren erschien Eugen Gomringers Gedicht «avenidas» in der Zeitschrift «spirale». Es war ein erstes Beispiel jener «Konstellationen», die in der Folge eine wesentliche Grundform der Konreten Poesie bilden sollte. Auf unvermutete Weise hat dieses Gedicht in jüngster Vergangenheit für Zündstoff gesorgt und eine umstrittene Aktualität gewonnen – Anlass genug, das dichterische Werk des Begründers der Konkreten Poesie neu zu betrachten. Eugen Gomringer hat dazu eine Anzahl seiner wesentlichen Gedichte versammelt, sie selber kommentiert und ihnen Essays bekannter Autorenkollegen beigegeben. Er hält damit Rückschau auf die Entwick­lung einer literarischen Bewegung, deren minimalistischer Reduktionismus zunächst als belanglose Spielerei belächelt wurde, deren kreatives Potential sich unterdessen jedoch in einer weltweiten Rezeption und Verbreitung erwiesen hat. Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes stehen sechzehn Texte, die ebenso sinnfällig wie schlagend vor Augen führen, dass nicht nur inhaltliche, sondern auch streng formale Verdichtung poetische Wirkungen hervorbringen kann. Die vielen Facetten dieses Verfahrens zeigen die Gedichte «schwiizer», «ode an züri», «fünf vokale», «schweigen», «kosmos chaos extase», «chumm», «wind», «häuser des i ging», «sie wirken zusammen», «avenidas y flores», «kein fehler im system», «konstellationen», «ping pong», «möv möv», «das schwarze geheimnis», «gleichmässig gleich» und «vokale». Mit Beiträgen von Maria v. Assel, Heike Baeskow, Max Bill, Mark E. Coray, Florian Cramer, Zsuzsanna Gahse, Annette Gilbert, Nora Gomringer, Nortrud Gomringer, Ingrid Isermann, Walter Jens, Robert Kudielka, Michael Lentz, Sybille Lewitscharoff, Kurt Marti, Peter von Matt, Franz Mon, Oskar Pastior, Ilma Rakusa, Wulf Segebrecht
Aktualisiert: 2023-05-25
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Hugo Simon

Hugo Simon von Cardoso,  Rafael, Maruhn,  Jan, Senger,  Nina
Er war Bankier und Sozialist, Kunstsammler und Finanzminister, Landwirtschaftsreformer und Mäzen. Und natürlich musste er 1933 aus Deutschland fliehen, verlor einen Grossteil seiner Habe und konnte europäischen Boden bis zu seinem Lebensende nicht mehr betreten. Die Rede ist von Hugo Simon, geboren 1880 in der Nähe von Posen, gestorben 1950 in São Paulo. Sein Leben spiegelt in dramatischer Verdichtung alle ökonomischen, politischen und künstlerischen Entwicklungen der deutschen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nina Senger und Jan Maruhn haben in jahrzehntelanger Forschungsarbeit die Spuren dieser verschollenen Biographie zusammengetragen und zeichnen in ihrem Buch erstmals ein umfassendes Bild dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeit. Als Simon 1911 in Berlin eine Privatbank gründete, trat er fast zeitgleich in die SPD ein. Bald war er als der «rote Bankier» bekannt – engagiert in sozialen und politischen Fragen, und zugleich so vermögend, dass er sich auch als Sammler moderner Kunst betätigen konnte. Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs rechnete er früh mit Deutschlands Niederlage und gehörte zu den Mitbegründern des «Bundes Neues Vaterland», durch den er Verfassungsgrundlagen für eine Demokratie vorzubereiten versuchte. Nach Kriegs ende wurde Simon als Mitglied der USPD Finanzminister der preußischen Revolutionsregierung, schied jedoch Anfang 1919 bereits wieder aus dem Amt aus. In den turbulenten Nachkriegs- und Inflationsjahren bewies er grosses ökonomisches Geschick und unterstützte zahlreiche politische, publizistische und künstlerische Projekte. Ab 1921 richtete er in Seelow bei Berlin ein Mustergut ein, auf dem er versuchte, Goethes Ideen einer Synthese von Gartenbau und Landwirtschaftsbetrieb in einem wirtschaftlichen Maßstab zu verwirklichen. Daneben wurde Seelow auch zum Treffpunkt für Politiker, Wirtschaftsführer, Künstler und Literaten. Freundschaftliche Beziehungen verbanden Simon mit Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Harry Graf Kessler, mit Autoren wie Thomas Mann und René Schickele, mit Galeristen wie Paul Cassirer (der ihm sogar ein Haus baute), Alfred Flechtheim und Ferdinand Möller sowie mit Künstlern wie Max Liebermann, Ludwig Meidner, Max Pechstein, Oskar Kokoschka. Zu Simons Kunstsammlung gehörte u.a. Edvard Munchs «Schrei», der 2012 für sensationelle 120 Millionen Dollar über den Auktionsmarkt ging. 1933 musste Simon aus Deutschland fliehen, konnte aber in Paris erneut eine Bank gründen. Im Exil unterstützte er die Jüdische Flüchtlingshilfe, finanzierte das «Pariser Tageblatt» und engagierte sich in der Deutschen Volksfront gegen das Hitler-Regime. Mit tschechischen Papieren gelang ihm 1941 die Flucht nach Brasilien, wo er unter falscher Identität lebte – in ständiger Gefahr, enttarnt und ausgeliefert zu werden. Sein Auskommen bestritt er durch landwirtschaftliche Projekte. Nach dem Krieg gelang es ihm zwar, durch Thomas Manns und Albert Einsteins Zeugenschaft seine wahre Identität wieder zu erlangen, das alte Europa sah er jedoch nicht wieder. Mit einem Vorwort von Hugo Simons Urenkel, dem Autor Rafael Cardoso.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Klee – Kandinsky

Klee – Kandinsky von Hopfengart,  Christine
Klee und Kandinsky – ihre Namen genießen Weltruhm, ihre Werke hängen in allen großen Museen und bedeutenden Sammlungen. Zahllose wissenschaftliche Arbeiten haben sich mit ihnen befasst – doch ihre Briefe sind bis heute unediert geblieben. Die umfassende, reich bebilderte Edition von Christine Hopfengart schließt nun endlich diese Lücke. Klee und Kandinsky waren freundschaftlich, wenn auch nie distanzlos miteinander verbunden. Sie trafen sich in München beim «Blauen Reiter», lehrten gemeinsam am Bauhaus und hielten Kontakt als Emigranten in Bern und Paris. Parallel zu ihrem persönlichen Austausch führten sie einen langjährigen Briefwechsel. Außerdem schenkten sie sich Werke und Publikationen und hielten ihr nachbarschaftliches Zusammenleben am Bauhaus in gegenseitigen Fotografien fest. Die Edition macht erstmals den Schriftwechsel der beiden Künstler vollständig zugänglich und dokumentiert die Bandbreite ihres Dialogs. Eingeschlossen ist darüber hinaus eine umfangreiche Auswahl aus der Korrespondenz ihrer Frauen und Partnerinnen – Lily Klee, Gabriele Münter und Nina Kandinsky – die oftmals den Briefverkehr übernahmen, so dass sie für viele Informationen die einzige Quelle darstellen. Insbesondere Paul und Lily Klee bildeten eine symbiotische Konstellation und stimmten ihre Mitteilungen eng aufeinander ab. Eine Sonderrolle spielte außerdem Klees Sohn Felix, der die Freundschaft mit Nina Kandinsky bis in die 1970er-Jahre weiterführte, als aus den einstigen Avantgardisten bereits Klassiker der Moderne geworden waren. Eine wichtige Rolle im Dialog der Künstler spielte auch ihre Bild- und Buchgeschenke sowie Fotografien. Mit den Bildgeschenken – vornehmlich zu den Geburtstagen und zu Weihnachten - ergänzten Klee und Kandinsky ihren persönlichen und schriftlichen Austausch. Mit ihnen steckten sie künstlerische Positionen ab oder spielten auf aktuelle Ereignisse an. Vor allem Klee, der sich lieber mit Bildern als mit Worten ausdrückte, nutzte seine Kunst-Geschenke für untergründige Mitteilungen. Die Dokumentation dieser Präsente baut auf früheren Analysen auf, konnte jedoch ergänzt und erweitert werden. Die Fotografien halten Alltagsszenen am Dessauer Bauhaus fest und werden in einem «Foto-Album» zusammengefasst. Manche der Aufnahmen sind Schnappschüsse, für andere warfen sich die Künstler in Positur -– mal weltmännisch, mal ironisch.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Künstler

Künstler von Klemm,  Barbara
Wie kaum ein zweiter Vertreter ihres Fachs ist Barbara Klemm in allen Sparten der Fotografie tätig gewesen. Als langjährige Reporterin der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' hielt sie welthistorische Ereignisse ebenso fest wie Alltagsszenen auf allen Kontinenten. Mit ihrer Kamera war sie in den Marmorpalästen der Macht, aber auch den Blechhütten der Armen. Sie hat Städte, Gebäude und Landschaften fotografiert – vor allem aber immer wieder Menschen. Dem Porträt von Künstlern, Schauspielern, Autoren und Musikern galt dabei seit je Barbara Klemms besondere Leidenschaft. Hier fand sie ungewöhnliche, ausdrucksstarke Gesichter; hier war alles Konventionelle suspendiert, das sonst das Porträt oft dominiert. Das Individuelle wollte erfasst sein, eine Ahnung von der Originalität und Intelligenz vermittelt werden, die sich in den Werken der Autoren und Künstler manifestiert. Der Herausforderung, die in solchen Begegnungen liegt, hat sich Barbara Klemm über mehr als vier Jahrzehnte mit nicht nachlassender Neugierde gestellt. Entstanden ist so ein faszinierendes 'Who is who' der künstlerischen und intellektuellen Welt einer ganzen Epoche. Barbara Klemm war über vier Jahrzehnte als Fotografin für die ”Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unterwegs, deren legendäre samstägliche Tiefdruckbeilage sie mit ihren Bildern prägte. Als Chronistin deutscher Zeitgeschichte ist sie ebenso berühmt wie als Reporterin, die alle Kontinente bereiste. Dabei kann sie Geschichten mit einem einzigen Bild erzählen — in einer Intensität und Dichte wie kaum jemand sonst. Mit einem Text von Barbara Catoir
Aktualisiert: 2023-05-25
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poema

poema von Baeskow,  Heike, Bill,  Max, E. Cory,  Mark, Echte,  Bernhard, Gahse,  Zsuzsanna, Gilbert,  Annette, Gomringer,  Eugen, Gomringer,  Nora, Gomringer,  Nortrud, Hohler,  Franz, Isermann,  Ingrid, Jens,  Walter, Krampen,  Martin, Kudielka,  Robert, Lentz,  Michael, Lewitscharoff,  Sybille, Maria,  von Assel, Marti,  Kurt, Mon,  Franz, Pastior,  Oskar, Rakusa,  Ilma, Riese,  Hans-Peter, Segebrecht,  Wulf, von Matt,  Peter
Vor 65 Jahren erschien Eugen Gomringers Gedicht «avenidas» in der Zeitschrift «spirale». Es war ein erstes Beispiel jener «Konstellationen», die in der Folge eine wesentliche Grundform der Konreten Poesie bilden sollte. Auf unvermutete Weise hat dieses Gedicht in jüngster Vergangenheit für Zündstoff gesorgt und eine umstrittene Aktualität gewonnen – Anlass genug, das dichterische Werk des Begründers der Konkreten Poesie neu zu betrachten. Eugen Gomringer hat dazu eine Anzahl seiner wesentlichen Gedichte versammelt, sie selber kommentiert und ihnen Essays bekannter Autorenkollegen beigegeben. Er hält damit Rückschau auf die Entwick­lung einer literarischen Bewegung, deren minimalistischer Reduktionismus zunächst als belanglose Spielerei belächelt wurde, deren kreatives Potential sich unterdessen jedoch in einer weltweiten Rezeption und Verbreitung erwiesen hat. Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes stehen sechzehn Texte, die ebenso sinnfällig wie schlagend vor Augen führen, dass nicht nur inhaltliche, sondern auch streng formale Verdichtung poetische Wirkungen hervorbringen kann. Die vielen Facetten dieses Verfahrens zeigen die Gedichte «schwiizer», «ode an züri», «fünf vokale», «schweigen», «kosmos chaos extase», «chumm», «wind», «häuser des i ging», «sie wirken zusammen», «avenidas y flores», «kein fehler im system», «konstellationen», «ping pong», «möv möv», «das schwarze geheimnis», «gleichmässig gleich» und «vokale». Mit Beiträgen von Maria v. Assel, Heike Baeskow, Max Bill, Mark E. Coray, Florian Cramer, Zsuzsanna Gahse, Annette Gilbert, Nora Gomringer, Nortrud Gomringer, Ingrid Isermann, Walter Jens, Robert Kudielka, Michael Lentz, Sybille Lewitscharoff, Kurt Marti, Peter von Matt, Franz Mon, Oskar Pastior, Ilma Rakusa, Wulf Segebrecht
Aktualisiert: 2023-05-25
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«Und vor allem Köpfe, jüdische Köpfe»

«Und vor allem Köpfe, jüdische Köpfe» von Debrunner,  Albert M, Sagal,  Wladimir
In Zürich kannte man ihn als omni präsenten Pressezeichner; über drei Jahrzehnte hinweg begleitete er das kulturelle und politische Leben der Stadt. Eine schmale, unauffällige Erscheinung, meist mit Basken- oder Schiebermütze auf dem Kopf, saß er abseits in einem Beobachterwinkel, auf seinen Knien ein kleines Zeichenbrett, den Stift in der Hand. Doch er war mehr als die Randfigur, als der er bei diesen Gelegenheiten erschien. Wladimir Sagalowitz (1898–1969), genannt Sagal, war im belarussischen Witebsk zur Welt gekommen. Schon bald zog es seine Eltern nach Westen; vor dem Ersten Weltkrieg lebten sie in Wiesbaden, in den 1920er Jahren in Paris. Dort erfuhr auch ihr Sohn Wladimir seine künstlerischen Prägungen. Die Nationalsozialisten machen aus ihm allerdings einen Flüchtling; auf dramatische Weise fand er schließlich Rettung in der Schweiz. Dort entfaltete er eine vielfältige künstlerische Tätigkeit, in der die Arbeit für die Presse nur den brotberuflichen Aspekt ausmachte. Daneben war er auch als Maler und Grafiker aktiv – als Radierer darf er als ein Meister gelten. Gleiches trifft auch auf den Porträtisten zu, der Sagal im besonderen Sinne war. Seine Auffassungs gabe war rasch und psychologisch tief gründend, sein Zeichenstift nicht minder. So viele Prominente er dabei auch festhielt – seine Liebe galt den «jüdischen Köpfen», jenen schicksalsvollen Gesichtern, die wie kaum andere das Signum des 20. Jahrhunderts tragen.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Walter Benjamin. Das Pariser Adressbuch

Walter Benjamin. Das Pariser Adressbuch von Wiesing-Brandes,  Georg
Leben und Werk von Walter Benjamin (1892–1940) stellen auch mehr als zwei Generationen nach seinem Tod ein außerordentliches Faszinosum dar. War Benjamin zu Lebzeiten durch zwei akademische Bücher und einen schmalen Band literarischphilosophischer ‹Denkbilder› nur Insidern bekannt, so entwickelte er sich ab den 1960er Jahren zu einer zentralen Anregerfigur der intellektuellen Diskurse innerhalb und außerhalb der Geisteswissenschaften. Dies ist umso erstaunlicher, als der überwiegende Teil seines Werks aus Kritiken und Aufsätzen in Zeitschriften besteht, während sein Opus magnum – das «Passagen-Werk» – Fragment blieb. Dies war vor allem den Umständen des Exils geschuldet, das von permanenter Ungewissheit geprägt war: den eingeschränkten Publikations- und Verdienstmöglichkeiten sowie den veränderten Bedingungen des geistigen Austausches, da viele von Benjamins bisherigen Diskussionspartnern ebenfalls emigriert und in alle Welt verstreut waren. Desto begieriger nutzte er jeden Kontakt, der Anregungen, nützliche Verbindungen und Hilfe versprach. Seit je gewohnt, alles Wichtige mit graziler Schrift auf engstem Raum festzuhalten, entwickelte sich sein Adressbuch nun zum zentralen «Datenspeicher». Benjamins gesamte Lebensumstände bilden sich hier in verdichteter und verkürzter Weise ab, wobei die Notate fast ebenso viele Rätsel aufgeben, wie sie Angaben enthalten. Verzeichnet sind fast 300 Personen, mit denen Benjamin in den siebeneinhalb Jahren seines Exils in Verbindung stand (wobei noch einige Adressen berücksichtigt sind, die er an anderer Stelle notierte). Dass er während dieser Zeit «vereinsamt» und «isoliert» gewesen sei, wie es bisherige Biographien darstellen, ist ein Mythos, der durch das Adressbuch widerlegt wird. Nachdem 2006 bereits ein unzulänglicher Versuch gemacht worden war, das Material zu erschließen, hat sich Georg Wiesing-Brandes die Aufgabe gestellt, allen Informationen des Adressbuchs bis ins Detail nachzugehen und nicht eher zu ruhen, bis die Angaben ihren Hintergrund preis gaben. Die Ergebnisse seiner zehn Jahre dauernden Recherche verdienen, als sensationell bezeichnet zu werden. Nicht nur die zahlreichen Personen, die plötzlich in Benjamins Umfeld auftauchen und kenntlich werden, ergeben ein neues, umfassendes Bild seiner Exiljahre; Wiesing-Brandes hat auch unbekannte Briefe und Dokumente aufgespürt oder konnte den Weg rekonstruieren, den verschollene Manuskripte gegangen sein müssen. So grundlegend seine neuen Erkenntnisse für die Fachwelt sind, so klar und erzählerisch fesselnd sind sie dargestellt. Eine Fundgrube und unverzichtbare Quelle für alle, die sich mit Walter Benjamins Biographie beschäftigen wollen.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Erinnerungen an Rainer Maria Rilke

Erinnerungen an Rainer Maria Rilke von Ebneter,  Curdin, Gelinek,  Janika, Unglaub,  Erich
Der Sohn eines Eisenbahnbeamten, der wie Onkel und Mutter eine Schwäche für den Adel hatte. Der Ehemann, den es aus dem norddeutschen Moor nach Paris zog. Der Kriegsgegner, dessen Cornet in den Schützengräben beider Seiten gelesen wurde. Der heimatlos Umherziehende, der manchmal in Schlössern zu Gast war. Ein Liebling der Frauen, der auf mönchische Zurückgezogenheit hielt. Der Turmbewohner im Wallis, der zwei der berühmtesten Gedichtzyklen der Weltliteratur schuf. Doch was weiß man wirklich über den Menschen Rainer Maria Rilke? Kaum ein anderer Autor scheint besser geeignet, en face porträtiert zu werden als Rilke – schon sein Äußeres wirkte auf viele Zeitgenossen faszinierend: seine eisblauen Augen, sein Seehundschnauzbart und seine sensiblen Hände. Rätselhaft erschien sein bindungsloses Leben zwischen Prag, Berlin, München, Worpswede, Wien, Venedig, Rom und Duino. Vor allem aber übte seine Dichtung eine magische Anziehungskraft aus – eine Wirkung, die bis heute nicht nachgelassen hat. Verfestigt hat sich dabei das Bild eines großen Dichters, dessen Aura ihn von aller Lebensnähe entrückt. Folgerichtig erschienen die Ausgaben seiner Briefe meist ohne die Antworten seiner KorrespondentInnen; die Erinnerungen von Literaten, Freunden, Verehrerinnen und Zufalls besuchern wurden, wenn überhaupt, nur an ephemeren Orten publiziert. Kaum rezipiert sind schließlich die aufschlußreichen fremdsprachigen Rilke-Erinnerungen aus Skandinavien, Rußland, Frankreich und Italien. Mit dem 4. Band der Reihe En Face liegt erstmals eine umfassende Sammlung von Berichten vor, die Rilke aus der Perspektive seiner Zeitgenossen zeigen; darunter sind prominente Namen wie Stefan Zweig, Thomas Mann, Jean Cocteau oder Boris Pasternak, aber auch Stimmen von nebenan. Dokumentiert sind despektierliche Militäranekdoten von Theodor Csokor und Pikanterien von Claire Goll neben Berichten über glückliche Tage in der Schweiz oder von Begegnungen mit dem wahlverwandten Paul Valéry. Rund 900 Zeugnisse und zahlreiche unbekannte Fotos machen einen der größten deutschsprachigen Lyriker ganz neu zugänglich.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Erinnerungen an Rainer Maria Rilke

Erinnerungen an Rainer Maria Rilke von Ebneter,  Curdin, Gelinek,  Janika, Unglaub,  Erich
Der Sohn eines Eisenbahnbeamten, der wie Onkel und Mutter eine Schwäche für den Adel hatte. Der Ehemann, den es aus dem norddeutschen Moor nach Paris zog. Der Kriegsgegner, dessen Cornet in den Schützengräben beider Seiten gelesen wurde. Der heimatlos Umherziehende, der manchmal in Schlössern zu Gast war. Ein Liebling der Frauen, der auf mönchische Zurückgezogenheit hielt. Der Turmbewohner im Wallis, der zwei der berühmtesten Gedichtzyklen der Weltliteratur schuf. Doch was weiß man wirklich über den Menschen Rainer Maria Rilke? Kaum ein anderer Autor scheint besser geeignet, en face porträtiert zu werden als Rilke – schon sein Äußeres wirkte auf viele Zeitgenossen faszinierend: seine eisblauen Augen, sein Seehundschnauzbart und seine sensiblen Hände. Rätselhaft erschien sein bindungsloses Leben zwischen Prag, Berlin, München, Worpswede, Wien, Venedig, Rom und Duino. Vor allem aber übte seine Dichtung eine magische Anziehungskraft aus – eine Wirkung, die bis heute nicht nachgelassen hat. Verfestigt hat sich dabei das Bild eines großen Dichters, dessen Aura ihn von aller Lebensnähe entrückt. Folgerichtig erschienen die Ausgaben seiner Briefe meist ohne die Antworten seiner KorrespondentInnen; die Erinnerungen von Literaten, Freunden, Verehrerinnen und Zufalls besuchern wurden, wenn überhaupt, nur an ephemeren Orten publiziert. Kaum rezipiert sind schließlich die aufschlußreichen fremdsprachigen Rilke-Erinnerungen aus Skandinavien, Rußland, Frankreich und Italien. Mit dem 4. Band der Reihe En Face liegt erstmals eine umfassende Sammlung von Berichten vor, die Rilke aus der Perspektive seiner Zeitgenossen zeigen; darunter sind prominente Namen wie Stefan Zweig, Thomas Mann, Jean Cocteau oder Boris Pasternak, aber auch Stimmen von nebenan. Dokumentiert sind despektierliche Militäranekdoten von Theodor Csokor und Pikanterien von Claire Goll neben Berichten über glückliche Tage in der Schweiz oder von Begegnungen mit dem wahlverwandten Paul Valéry. Rund 900 Zeugnisse und zahlreiche unbekannte Fotos machen einen der größten deutschsprachigen Lyriker ganz neu zugänglich.
Aktualisiert: 2023-05-11
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O-Ton Pina Bausch.

O-Ton Pina Bausch. von Koldehoff,  Stefan
Pina Bauschs eigentliche Sprache war der Tanz. Ob sie in jungen Jahren in Europa und den USA selbst auf der Bühne stand, ob sie an der Folkwangschule ihre Erfahrungen und Ideen an andere weitergab oder mit dem Tanztheater Wuppertal zu einer der einflussreichsten Choreografinnen des 20. Jahrhunderts wurde – überall drückte sie ihr Denken und Fühlen durch Bewegung aus: «Der Tanz ist die einzig wirkliche Sprache», so lautete ihr Credo. Dennoch hat sie ihre Arbeit immer wieder in Worte gefasst, und über ihre Vorgehensweise und ihre Ziele Auskunft gegeben – selten zwar, doch durchaus regelmäßig. Ihr bevorzugtes Medium war dabei das Gespräch: Sie gab Interviews, wenn auch nicht im üblichen Sinn: Pina Bausch wartete nicht mit fertigen State-ments auf, sondern vermochte auch diese Form zu öffnen und zu einem Ort des Austauschs und Nachdenkens zu machen – wobei es für sie unerheblich war, ob das Interview einer kleinen Schülerzeitung oder einem Welt-blatt galt. Anlässlich der großen Ausstellung «PINA BAUSCH und das TANZTHEATER» in der Bonner Bundeskunsthalle wird in Kooperation mit der Pina Bausch Foundation hier erstmals eine Sammlung von Interviews aus der ge-samten Schaffenszeit der Choreografin vorgelegt. Sie erzählt darin von ihrer Kindheit in Solingen, von ihrer Bal-lettausbildung in Essen und New York. Sie spricht über die Menschen, die sie begleitet, über Reisen und Städte, die ihr Inspiration geschenkt haben. Vor allem aber berichtet sie über ihre fast vierzig Jahre währende Arbeit in Wuppertal: vom Entstehen ihrer Stücke, von den Tänzerinnen und Tänzern, von der Bedeutung der Kostüme, der Musik, der Bühnenbilder. Und sie erinnert sich an die Ablehnung, die ihr anfangs entgegenschlug: an knallen-de Türen und bösartige Verrisse. Abgerundet wird der Band durch den programmatischen Text zu ihrer ersten Wuppertaler Spielzeit 1973/74 und durch die große Kyoto-Preisrede, in der sie 2007 umfangreich über den Tanz, ihren Werdegang und ihre Arbeitsweisen berichtete. Diese O-Töne ergeben ein Bild von Pina Bausch und ihrer Arbeit, wie es keine Biografie so anschaulich und authentisch zeichnen könnte.
Aktualisiert: 2023-03-30
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«Und vor allem Köpfe, jüdische Köpfe»

«Und vor allem Köpfe, jüdische Köpfe» von Debrunner,  Albert M, Sagal,  Wladimir
In Zürich kannte man ihn als omni präsenten Pressezeichner; über drei Jahrzehnte hinweg begleitete er das kulturelle und politische Leben der Stadt. Eine schmale, unauffällige Erscheinung, meist mit Basken- oder Schiebermütze auf dem Kopf, saß er abseits in einem Beobachterwinkel, auf seinen Knien ein kleines Zeichenbrett, den Stift in der Hand. Doch er war mehr als die Randfigur, als der er bei diesen Gelegenheiten erschien. Wladimir Sagalowitz (1898–1969), genannt Sagal, war im belarussischen Witebsk zur Welt gekommen. Schon bald zog es seine Eltern nach Westen; vor dem Ersten Weltkrieg lebten sie in Wiesbaden, in den 1920er Jahren in Paris. Dort erfuhr auch ihr Sohn Wladimir seine künstlerischen Prägungen. Die Nationalsozialisten machen aus ihm allerdings einen Flüchtling; auf dramatische Weise fand er schließlich Rettung in der Schweiz. Dort entfaltete er eine vielfältige künstlerische Tätigkeit, in der die Arbeit für die Presse nur den brotberuflichen Aspekt ausmachte. Daneben war er auch als Maler und Grafiker aktiv – als Radierer darf er als ein Meister gelten. Gleiches trifft auch auf den Porträtisten zu, der Sagal im besonderen Sinne war. Seine Auffassungs gabe war rasch und psychologisch tief gründend, sein Zeichenstift nicht minder. So viele Prominente er dabei auch festhielt – seine Liebe galt den «jüdischen Köpfen», jenen schicksalsvollen Gesichtern, die wie kaum andere das Signum des 20. Jahrhunderts tragen.
Aktualisiert: 2022-12-15
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