Es handelt sich um die Lebensgeschichten von Nonnen des Prämonstratenser-Frauenstifts Unterzell aus dem 18. Jahrhundert.
Aktualisiert: 2022-06-17
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Die Freie Akademie (= FA) wurde als Vereinigung 1956 gegründet und möchte einen intellektuell-geistigen Beitrag zum Verstehen des menschlichen Daseins in der Welt leisten. Ihre Mitglieder waren und sind eine heterogene Gruppe unter anderem von atheistisch, säkular-humanistisch, freireligiös oder freikirchlich eingestellten Personen, die alle das Postulat der weltanschaulich-religiösen Toleranz eint. Besonders in der Gruppe ihrer Gründungsmitglieder und weiteren frühen Funktionsträger finden sich im Nationalsozialismus schwer belastete sowie schwer geschädigte Persönlichkeiten. Beide Erfahrungen haben das Vereinsgeschehen über Jahrzehnte eindrücklich geprägt.
Um die FA in ihrer Beziehung zum Nationalsozialismus und dessen Nachwirkung gründlich zu verstehen, war die Betrachtung von exakt einhundert Jahren (1920-2020) nötig. Zunächst waren Weimarer Republik und Nationalsozialismus (1920-1945) zu betrachten, wo die FA zunächst u.a. in der deutschen Jugendbewegung und in nebenkirchlichen Bewegungen ihre Wurzeln hat, was sich im Nationalsozialismus teils in Ideologietreue und teils in Widerspruch niederschlug. Weiterhin war der Umgang mit dem Nationalsozialismus in verschiedenen religiös freien Vereinigungen der frühen Nachkriegszeit (1945-1956/57) als direktem Vorläufergeschehen für die FA zu analysieren. In der Zeit der Freien Akademie werden die Gründung der FA (1956), die Frühphase der FA (1957-1963), die von der 1968er-Bewegung geprägte Zeit des Umbruchs der FA (1964-1978), die Neuordnung der FA (1979/80), die lange Periode eines Zweitakts von Erneuerung und Tradition in der FA (1980-2008) und schließlich die Zeit der expliziten Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (seit 2010) betrachtet.
Die Studie zeigt, wie der Umgang der Freien Akademie mit ihrer Beziehung zum Nationalsozialismus und seiner Nachwirkung eine Geschichte von Misslingen und Gelingen ist. Die FA steht darin pars pro toto für die Bewältigung des Nationalsozialismus in Deutschland überhaupt. Die Vereinigung zeigt sich wie ein Brennglas, durch das die allgemeine Geschichte der NS-Bewältigung in Deutschland gebündelt betrachtet werden kann. Daher ist die Studie nicht nur für Interessierte an der FA lesenswert, sondern für alle, denen an der Aufarbeitung des Nationalsozialismus gelegen ist. In beeindruckender, ja fast verblüffender Weise zeigt die Studie am Beispiel der FA, wie intensiv der Nationalsozialismus durch die Jahrzehnte im Nachkriegsdeutschland hindurch Belastung und Aufgabe für einzelne Personen, für Einrichtungen und die Gesellschaft als Ganzem blieb und bleibt.
Aktualisiert: 2020-07-17
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Die Pfingstbewegung ist eine charismatische Strömung im Christentum, die das Wirken des göttlichen Geistes betont. Sie hat weltweit Teilen des Christentums, vor allem in der sogenannten Dritten Welt, ihre Prägung verliehen. Dieser Prozess war und ist mit der Globalisierung, wie sie ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkam, eng verknüpft und wurde durch die globale Migration weiter befördert. Das vorliegende Büchlein möchte dem Leser diese Zusammenhänge verdeutlichen und die Wirkung der Pfingstbewegung auch auf die gesellschaftlichen und religiösen Verhältnisse in Deutschland aufzeigen.
Zunächst wird beantwortet, wie die Pfingstbewegung geprägt ist und was unter Pfingstbewegung verstanden werden soll. Für die Zuordnung einer religiösen Gruppe zur Pfingstbewegung sind in vorliegendem Buch ausschließlich formale Merkmale entscheidend (kontinuierliche Teilhabe am Diskurs um Pfingstlichkeit und historische Verbindung zu den Anfängen der Pfingstbewegung). Inhaltliche Aspekte der Strömung (Geisttaufe, Zungenrede oder eine zwei- bzw. dreistufige Form der Einweihung in christliche Spiritualität) gelten lediglich als sekundäre beschreibende Kategorisierungen.
Der zweite Teil befasst sich mit der Entstehung und Ausbreitung der Pfingstbewegung in den unterschiedlichen Zusammenhängen einer globalisierten Welt, besonders in den USA, Afrika und Deutschland. Hierbei wird gefragt, ob die Pfingstbewegung eine Brücke zwischen den unterschiedlichen Kulturen Europas und Afrikas bilden will. Im Fazit wird gezeigt, inwiefern die Pfingstbewegung selbst ein Kind der Globalisierung ist und von ihr profitiert.
Der dritte Teil thematisiert, wie die Pfingstbewegung durch die globalen Migrationsbewegungen Anhänger und Verbreitung findet. Auch in Deutschland ist die Pfingstbewegung häufig in Migrantenkirchen beheimatet, vor allem bei Gemeinden aus Afrika und Asien. Der Pfingstglaube dient als Ersatz für erfahrene Entwurzelung und als neue Identität der Heimatlosen. Er schafft daher auch in Deutschland neue soziale Milieus und neue kulturelle Identitäten.
Im Gesamtfazit wird gefragt, ob und ggf. inwiefern die Pfingstbewegung die multikulturelle und pluralistische Gesellschaft in Deutschland bereichern kann oder diese Gesellschaftsform zugunsten einer Gesellschaft, die eine für alle verbindliche, einheitliche Wahrheit behauptet, geradezu unterläuft.
Zum Autor
Yan Ananda Suarsana (* 1982) ist Assistent am Lehrstuhl für Reformationsgeschichte und Neuere Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Sein zentrales Forschungsgebiet ist die Pfingstbewegung im kolonialen Indien.
Aktualisiert: 2020-01-02
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Das Gedenkbuch für Opfer des NS-Regimes bietet die Lebensgeschichten von ca. 700 Wertheimer Bürgern, die im Nationalsozialismus ermordet wurden oder schwere Verfolgungen hinnehmen mussten und überlebten. Hierbei sind auch die Stadtteile und Eingemeindungen Wertheims einbezogen. Geschildert werden die Lebensgeschichten von 38 Personen, die Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen wurden (Teil 1), von mehreren Hundert jüdischen Mitbürgern, die entweder ermordet wurden oder durch Auswanderung vor den Verfolgungen fliehen konnten (Teil 2) sowie von Wertheimern, die aufgrund ihrer politischen oder religiösen Überzeugung ermordet bzw. verfolgt wurden (Teil 3). Ausführliche Einleitungen zu jedem dieser drei Buchteile zeigen auf, wie Verfolgung im NS-Regime praktiziert wurde und wie Opfer Verfolgung erlitten, sich ihr widersetzten oder ihr ausweichen konnten. Besonders durch diese Einleitungen kommt dem Buch eine überregionale Bedeutung zu. Interviews mit Wertheimern, die selbst Zeitzeugen oder Kinder von damaligen Zeitzeugen sind, lassen das damalige Geschehen noch einmal lebendig werden (Teil 4). Ein Ortsregister zeigt die vielfältigen geografischen Verflechtungen der dargestellten Personen und kann Verwaltungen und Bürgern anderer Orte in Deutschland rasch die Bedeutung dieses Buches für ihre Region erschließen.
Aktualisiert: 2020-01-17
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Dargestellt wird die jüdische Gemeinde von Greußenheim von ihrem Beginn bis zur Auslöschung im Nationalsozialismus. Weiterhin werden einzelne jüdische Familien und Personen aus Greußenheim detailliert beleuchtet. Das Buch soll damit zugleihc ein Beitrag zur Heimatforschung als auch zur Erinnerungskultur sein.
Aktualisiert: 2021-01-14
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Im Buch dargestellt werden Wirkungen von NS-Terror und Krieg auf ein Kind, ein Leben als junger Christ in Schule und Ausbildung zu Zeiten der DDR, ost-kirchliches Engagement im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, En-gagement in der Bürgerrechts- und Reformbewegung der ausgehenden DDR, ein Streben nach Verständigung unter den Völkern, Proteste in der Antikriegs- und Antiatomkraftbewegung unter den Bedingungen der DDR und des vereinten Deutschland sowie der Eintritt für eine sozialökonomische Gesellschaft jenseits von Sozialismus und Kapitalismus im vereinten Deutschland.
Gezeigt werden persönliche Erfahrungen des Autors mit Widerspruch und Widerstand gegen Herrschaftsgebaren in Staat und Kirche in drei politischen Systemen. Dabei wird das persönliche Leben intensiv in das gesellschaftliche, politische und kirchliche Zeit-geschehen eingeordnet. In diesem Sinn handelt es sich um eine theologisch-politische Autobiografie.
Mit seiner prophetischen Religiosität hat der Autor immer wieder Verständigung über die Schranken von Ideologien und über die Grenzen von Gruppen hinweg erreicht, z.B. mit Atheisten, mit Vertretern des sozialistischen Staates, mit Amtsträgern der ev.-lutherischen Machtkirche, mit Gewerkschaften und Linken. Überraschenderweise fand er hinter offiziellen Drohkulissen von Machtsystemen auch Funktionsträger, die solidarisch mit ihm waren. So werden bei der Leserschaft eventuell vorherrschende einfache Geschichtsbilder immer wieder abgebaut und Raum geschaffen für den Glauben an eine Ideologien und Gruppen übergreifende Humanität.
Aktualisiert: 2020-07-30
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Dargestellt wird das Leben von zwei Freundinnen der Anna Seghers: Seghers Kinderfrau Katharina Schulz (1897-1992) und Seghers langjährige Freundin Elisabeth Zakowski, geb. Triebel (1897-1992). Gezeigt wird, wie Erzählungen der beiden Freundinnen über ihren Widerstand im NS-Regime in Wertheim am Main und in Frankfurt am Main die weltberühmten Romane von Sehgers Der Kopflohn (1933) und Das siebte Kreuz (1939/40) prägten.
Aktualisiert: 2020-01-02
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Darstellung von Silvio Gesell als Finanzminister in der Münchener Räterepublik 1919.
Aktualisiert: 2020-01-02
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Dargestellt werden möglichst alle Juden aus der Gemeinde Zell a. Main, die im Nationalsozialismus ermordet oder vertrieben wurden oder in Nazi-DCeutschland verblieben sind. Absicht des Buches ist es, einen Beitrag zur Erinnerung zu bieten. Es geht nicht um Schuld, vielmehr hat sich damalige Schuld in heutige Verantwortung gewandelt.
In Zell a. Main lebten von 1822 bis ca. 1925 über 100 Jahre lang Juden. Was war eigentlich mit diesen Menschen aus Zell im Nationalsozialismus? Waren sie bereits gestorben? Waren sie ins Ausland geflohen und in alle Welt zerstreut? Oder litten sie in Deutschland unter dem NS-Terror? Waren sie gar in die Vernichtungslager verschleppt und ermordet worden? Dieses Buch gibt umfassend Antwort auf all diese Fragen. Im Gesamtergebnis kann gesagt werden: All das, was mit den Fragen erwogen wird, ist auch passiert. Doch außer der Bedrohung durch die Shoa zeigt das Buch auch auf, was Juden aus Zell vor dem Nationalsozialismus und – sofern sie überlebten – danach an kultureller Bereicherung für die Gesellschaft bedeuteten. In Zell selbst gibt es mit der Kulturstätte Zeller Laubhütte im Ortskern ein herausragendes Denkmal dieser jüdischen Kultur inmitten einer nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft.
Aktualisiert: 2021-02-16
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Mit einem Bilderzyklus zu Texten aus dem Buch Hiob und mit modernen Kreuzweg-Darstellungen zu Texten des Neuen Testaments werden dem Leser Bild- und Textmeditationen zur positiven Bedeutung der Last und des Leidens im Leben geboten.
Kunst- und Wortauslegung sind in diesem Buch miteinander verbunden. Foto-grafische Bilder zu Inhalten des Hiobbuches werden kombiniert mit einfühlsamen Übersetzungen von Bibeltexten aus Hiob. Dieser Zyklus wird „durchkreuzt“ von einem Zyklus grafisch aufbereiteter Gemälde vom Kreuz Jesu. Dabei nimmt ein Mensch immer wieder neue Positionen zu diesem Kreuz ein. Auch dieser Kreuz-Zyklus wird in meditativer Weise mit biblischen Texten, jetzt zum Leiden Jesu, verbunden.
Geboten werden je ganzseitig zwei Mal vierzehn farbige Bilder zum Leiden Hiobs und zum Kreuz Jesu auf Hochglanzpapier; dazu ebenfalls je ganzseitig kunstvoll gestaltete, modern übertragene Bibeltexte ermöglichen dem Leser, sich wiederzufinden.
Die wertvolle Ausstattung des Büchleins in edlem Bilderdruckpapier mit aufwändigem Mehrfarbdruck bietet vollendeten Genuss. Es bietet einen neuen Zugang zu zentralen Bibeltexten bzw. biblischen Erfahrungen und ist geeignet für die eigene besinnliche Lektüre oder als Geschenk für Menschen, die wir schätzen
Aktualisiert: 2020-01-02
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Geboten werden Artikel, Vorträge, Tagebuchaufzeichnungen sowie Erzählungen und Gedichte, die der Autor im Zeitraum von 1989-2015 zu den Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung aus aktuellen Anlässen verfasst hat. Es handelt sich um theologische Grundsatzartikel über das prophetische Amt der Kirche und ihren Auftrag mit Schwerpunkt im sozialökonomischen Bereich. Als besonders wichtige Themen kristallisieren sich für den Autor Geld, Boden, Arbeit und Wirtschaft heraus. Angestrebt wird eine von Solidarität geprägte Gesellschaft. Abschließend vergleicht der Autor sein gesellschaftliches Engagement mit dem zeitgleichen Wirken von Roland Geitmann (Band 1) in unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen (BRD / DDR).
Aktualisiert: 2020-01-02
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Mit der Landesregierung Brandenburg einerseits und der evangelischen Kirche sowie der evangelischen Hochschultheologie andererseits werden die beiden Akteure beleuchtet, die die Einrichtung des Schulfaches LER am intensivsten begleitet und kongenial bzw. kritisch reflektiert haben.
Zunächst wird die staatliche Option auf Religionskunde reflektiert und analysiert, wie der Staat sich ein eigenes Mandat in Sachen religionsbezogener Bildung zuspricht. Einbezogen ist die Frage, wie der Staat sich bei seinem Standpunkt auf die theologische Bildungsoption und das Selbstinterpretationsrecht der Kirchen und Religionsgemeinschaften bezieht bzw. beziehen sollte (Teil 1).
Im Weiteren wird gezeigt, wie sich im Bereich der ev. Kirche und Hochschultheologie die Auseinandersetzung mit der staatlichen Bildungoption darstellt, welche Wege der Kooperation und Abgrenzung gefunden wurden und welche Erwartungen formuliert wurden, wie der Staat seinerseits die theologische Religionspädagogik und Kirchen zu beachten habe. Erstmals reflektierten die evangelischen Vertreter nicht nur das eigene theologische Bildungskonzept, sondern analysierten auch umfassend die konkurrierende Option einer werteorientierenden Religionskunde. Sie wollten zeigen, wie Konfessionalität und Pluralität im Bildungsbereich miteinander verträglich sind, ja Pluralität ohne den theologisch-konfessionellen Standpunkt gar nicht möglich sei. (Teil 2).
Aus dem Inhalt:
Teil 1 Religionspädagogik und Religionspolitik im Bildungsministerium und weiteren Regierungsstellen des Bundeslandes Brandenburg: Schulebene und Lehrerbildung (Überblicke, Lebensgestaltungspädagogik und Religion, Religion als Dimension der Lebensgestaltung oder als eigenständige Erscheinung, Religionskunde oder Religionsunterricht - Theologie oder Religionswissenschaft, Kritik der Religionskunde, Religionskunde in der Lehrerbildung).
Teil 2 Religion als Bildungsgut in evangelischer Kirche und Hochschultheologie: Religionsunterricht als Thema in den Leitungsgremien der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg (Synode, Bischof, Kirchenleitung, Konsistorium); LER als Thema in den Leitungsgremien der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg (Religionsfreie Wertepädagogik, Religionskunde, Verbindung von Religionsunterricht und Religionskunde); LER und Religionsunterricht unterhalb der obersten Leitungsebene (Regionalkirchliche Gremien, kirchliche Mitarbeiter in LER, Kirchenstellen mit pädagogischen Hauptaufgaben); Der Bund der Ev. Kirchen in der DDR und die Ev. Kirche in Deutschland (Religionspädagogik als Thema der Zusammenführung beider Kirchenbünde, Erklärungen der EKD zum Religionsunterricht); die evangelische Hochschultheologie und LER.
Aktualisiert: 2020-01-02
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Der vom Luthertum geächtete Franke Andreas Bodenstein von Karlstadt (1486-1541), Martin Luthers Kampfgefährte und Rivale, hat in jüngster Zeit verstärktes Interesse der Forschung gefunden, nachdem der große publizistische Einfluss dieses Reformators zwischen den konfessionellen Fronten nachgewiesen wurde. Das internationale Gespräch zwischen Forschern aus Deutschland und Amerika und die Interdisziplinarität zeichnen die hier vorgelegten historischen, theologischen und literaturwissenschaftlichen Beiträge aus. Schwerpunkte sind die Erschließung neuer Quellen zu Bodensteins Wirkung in Franken, seine reformatorischen Anfänge, seine sozialen Ideen und deren praktische Gestaltung, seine Rolle im Bauernkrieg und sein Einfluss auf die reformatorische Bewegung.
Aus dem Inhalt:
Karl-Heinz Keller Grußwort des Ersten Bürgermeisters der Stadt Karlstadt - Ulrich Bubenheimer / Gustav Eichler Erinnerungen an eine Bodenstein-Rundfahrt. Zum Gedenken an Werner Zapotetzky (1941-1999) - Ulrich Bubenheimer Andreas Bodenstein von Karlstadt und seine fränkische Heimat - Volker Gummelt Karlstadts Augustinvorlesung - Markus Matthias Die Anfänge von Karlstadts reformatorischer Theologie - Sabine Todt Äußeres und inneres Wort in den frühen Flugschriften Karlstadts. Das Bild vom Laien - Martin Brecht Karlstadt, Luther und der Kanon der Heiligen Schrift - Stefan Oehmig Christlicher Bürger - heilige Stadt. Zu Karlstadts Vorstellungen von einem christlichen Gemeinwesen und den Tugenden seiner Bürger - Volkmar Joestel Karlstadts Schrift "Von dem Sabbat und gebotenen Feiertagen" im Spiegel der sozialen Bewegung in Ostthüringen - Alejandro Zorzin Gelassenheit gegen Sanftleben. Die Umsetzung des neuen Glaubens in einen evangelischen Lebensstil bei Karlstadt - Michael Baylor Karlstadt und der gemeine Mann - Siegfried Bräuer Der Briefwechsel zwischen Karlstadt und Müntzer - Sigrid Looß Andreas Bodensteins Haltung zum "Aufruhr" - Hans-Peter Hasse Beobachtungen zum Selbstverständnis Karlstadts.
Aktualisiert: 2020-01-02
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Das vorliegende Buch ist Teil eines zweibändigen Werkes über Religionen in sozialökonomischer Sicht. Die Autoren sind Roland Geitmann (Band 1) und Christoph Körner (Band 2). Geitmann war in der BRD vor der Wende von 1989/90 in verschiedenen Bürgerbewegungen für Frieden, nachhaltige Ökologie und gerechtes Wirtschaften engagiert. Körner engagierte sich entsprechend als evangelischer Pfarrer in der DDR und gestaltete dann auch maßgeblich die Reformbewegungen der ausgehenden DDR mit. Nach 1990 bis zum Tod von Roland Geitmann im Jahr 2013 sind dann beide Personen im vereinigten Deutschland Seite an Seite für das Recht aller Menschen auf faire, friedvolle und demokratische Teilhabe an Natur(ressourcen) und in der Ökonomie eingetreten. Insofern bietet dieses zweibändige Werk auch einen vergleichenden Einblick in Aspekte der Geschichte beider damaligen Teile Deutschlands und der ersten Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung. Beide Personen gelten als die führenden Vertreter einer Gesellschaftskritik, die sich aus der Verbindung von sozialökonomischen Weisheitsschätzen in Religionen und Überzeugungen der Freiwirtschafts¬bewegung speist.
Geboten werden Aufsätze und Vorträge von Roland Geitmann (1941-2013), mit denen er die Standpunkte in Judentum, Christentum und Islam zum Umgang mit Grund und Boden sowie mit Geld herausstellt und deren Aktualität durch die Verbindung dieses Gedankengutes mit sozialökonomischen Theorien der Freiwirtschaft u.a. des Silvio Gesell (1862-1930) aufzeigt. Bedacht werden die heiligen Texte der drei genannten Religionen, einschlägige Verlautbarungen von Vertretern dieser Religionen und gesellschaftliche Gestaltungen in den drei Kulturbereichen. Roland Geitmann hat die religiösen Traditionen in Verbindung mit der Freiwirtschaft auch mit der Anthroposophie verbunden, so dass auch diesem Gebiet seines Wirkens ein Kapitel gewidmet ist.
Aktualisiert: 2020-01-02
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In zehn Kapiteln (Essays) wird je ein Jahrhundert des nun vergangenen zweiten Jahrtausends thematisiert. Die Autoren geben Einblick in historisch bedeutsame Vorgänge des jeweiligen Jahrhunderts. Vor allem aber machen sie ihr Thema auf seine Bedeutung für die Gegenwart hin verständlich. So bietet das Buch eine Standortbestimmung am Beginn des dritten Jahrtausends und Hinweise auf künftige Aufgaben in den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Religion und Politik unserer Gesellschaft. Im einzelnen geht es unter anderem um frühe Visionen von einem geeinten Europa, um die Möglichkeiten eines Kulturfriedens mit dem Islam, um die Reformfähigkeit unserer Gesellschaft, um den Umgang mit dem europäischen Jahrtausenderbe des Antijudaismus, um das Gut der Religions- und Meinungsfreiheit, um die Rolle der Kirche im Pluralismus, um die Integration von Intellekt und Gefühl, um den Umgang mit Leid in einer aufgeklärten Gesellschaft, um die noch andauernde Wirkung gescheiterter Demokratiebestrebungen in Deutschland und um das problembeladene Verhältnis zum Totalitarismus in Deutschland und manches mehr.
Aus dem Inhalt:
Bernardin Schellenberger: Die Utopie der einen Welt. Die Vision des geeinten Europa von König Heinrich III im 11. Jh. – Eberhard Hermes: Die Welt der drei Ringe. Europas Prägung durch den Islam des 12. Jh. – Helmut Feld: Ketzer, Kaiser, Kirchen. Aufbrüche und Umbrüche von visionärer Kraft bei Kaiser Friedrich II und Franz von Assisi im 13. Jh. – Peter Kamber: Im Zeichen des schwarzen Todes. Das europäische Erbe von Judenhass und Judenmord aus dem 14. Jh. – Jan Milic Lochman: „Gönnt jedermann die Wahrheit“. Das kostbare Gut der Glaubens- und Meinungsfreiheit bei Jan Hus im 15. Jh. – Wolfgang Huber: „Mit außerordentlicher Leidenschaft“. Luthers Heils- und Freiheitsverständnis als Wurzel des modernen Pluralismus. – Klaus Ulrich Leistikow: Der hochbetagte Tag oder: Die Unendlichkeit kommt in Sicht. Zur Integration von exakter Wissenschaft und Mystik bei Blaise Pascal im 17. Jh. – Ulrich Kronauer: „Le désastre de Lisbonne“. oder die Frage: Ist alles gut? Die Erschütterung der Aufklärung durch menschliches Leid bei Goethe, Kant, Voltaire, Leibniz, Melchior Grimm und Rousseau im 18. Jh. – Michael Winter: Deutsche Umwege in die Demokratie. Die gescheiterte Demokratisierung Deutschlands im 19. Jh. als Hypothek bis heute. – Peter Steinbach: „Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt.“ Widerstehen im Jahrhundert der Diktaturen. Der Widerstand der Geschwister Scholl als prägendes Erbe für das 21. Jh.
Aktualisiert: 2020-01-02
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Frauen und Männer sind in Europa grundsätzlich gleichgestellt. Religiöse Gemeinschaften und Kirchen tragen dieser Rechtslage aber nur beschränkt Rechnung. Welche Auswirkungen zeigen die im religiösen Bereich gepflegten Frauen- und Geschlechtervorstellungen auf das Lebensgefühl von Frauen? Wie wirken sich unterschiedliche religiöse bzw. konfessionelle Umstände auf das Erleben von Sexualität, Mutterschaft, Berufsleben und religiöse Repräsentation aus?
Diesen Fragen, die unter dem Stichwort „Körperlichkeit“ zusammengefasst sind, geht das Interreligiöse Frauenforum IFF in Form von kurzen Essays nach. Im Einzelnen geht es um Vorstellungen von Körperlichkeit bei Gottesbildern, um Haare, Schmuck und Schleier, um Frau-Sein zwischen Hure und Madonna, um Regel, Blut und weiblichen Zyklus, Ehescheidung, Dienen sowie um Frauen als Priesterinnen.
Seit dem Jahr 2000 trifft sich die Autorinnengruppe (Frauen jüdischer, muslimischer und christlicher Konfessionen) zum interreligiös-feministischen Dialog. Ziel ist es, nicht über andere Religionen und Konfessionen zu sprechen, sondern Fragen zum Thema Körperlichkeit aus der eigenen Religion aufzugreifen und zu diskutieren. Frauen der je anderen Religionen bzw. Konfessionen haben wiederum in Form kurzer Essays auf die einzelnen Beiträge reagiert und eine Replik aus ihrer Sicht formuliert. So ergibt sich eine dialogische Sammlung von Essays, die einerseits den Dialog dokumentiert, andererseits Anregung zum Weiterdenken liefert.
Die Herausgeberinnen
Judith Stofer
geb. 1959 in Wettingen AG hat in Fribourg und Paris katholische Theologie studiert. Weitere Studienaufenthalte in Genf und Nijmegen. Seit 1989 ist sie journalistisch und publizistisch tätig und lebt in Zürich. Zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich von Religion, Frauen und Gesellschaft.
Rifa’at Lenzin
geb. 1954 in Bern, pakistanisch-schweizerischer Hintergrund. Studium der Islamwissenschaft, Religionswissenschaft und Philosophie in New Delhi, Zürich und Bern. Sie arbeitet freiberuflich als Islamwissenschaftlerin und Publizistin.
Aktualisiert: 2020-01-02
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Die Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Realschule Wertheim (RSW) bietet zunächst gründlich recherchierte Beiträge zur Geschichte der Schule im regionalen Kontext. Die RSW gehörte zu den Vorreitern beim Aufbau eines Realschulwesens in Baden Württemberg ab den 1950er-Jahren. Insofern verdeutlicht die Geschichte der Schule vieles von der Geschichte des dreigliedrigen Schulwesens, wie es inzwischen in ganz Süddeutschland und darüber hinaus eingerichtet ist (Teil 1). Sodann bieten verschiedene ehemalige Schüler erlebte Schulzeit in autobiografischen Texten und Bildern aus fünf Jahrzehnten. Ebenfalls in autobiografischem Stil folgt ein ausführliches Interview mit dem OB i. R. der Stadt Wertheim Karl Josef Scheuermann, in dem zunächst die Entstehung der RSW im Zusammenhang mit stadtgeschichtlichen Vorgängen bedacht wird, um dann Epochen dieser Schulgeschichte als Ausdruck ihres jeweiligen Zeitgeistes zu begreifen (Teil 2). Es folgen Einblicke in außerunterrichtliche Aktivitäten der Schule, die ein Schulleben für Schüler oft erst zum Erlebnis machen (Teil 3). Unterhaltsam, aber auch nachdenklich gestaltet sind künstlerische Beiträge zu Lust und Last eines Schülerdaseins an der RSW (Teil 4). Reisen bildet, heißt es dann, wenn verschiedene stets wiederkehrende Schullandheimaufenthalte, Sprachreisen und Studienfahrten der Schule vorgestellt werden (Teil 5). Die Festschrift mündet in Schulentwicklungsvisionen, die in den kommenden Jahren für das Realschulwesen prägend werden könnten (Teil 6)
Aktualisiert: 2020-01-02
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Das Gedenkbuch für Opfer des NS-Regimes bietet die Lebensgeschichten von ca. 700 Wertheimer Bürgern, die im Nationalsozialismus ermordet wurden oder schwere Verfolgungen hinnehmen mussten und überlebten. Hierbei sind auch die Stadtteile und Eingemeindungen Wertheims einbezogen. Geschildert werden die Lebensgeschichten von 38 Personen, die Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen wurden (Teil 1), von mehreren Hundert jüdischen Mitbürgern, die entweder ermordet wurden oder durch Auswanderung vor den Verfolgungen fliehen konnten (Teil 2) sowie von Wertheimern, die aufgrund ihrer politischen oder religiösen Überzeugung als Andersdenkende ermordet bzw. verfolgt wurden (Teil 3). Ausführliche Einleitungen zu jedem dieser drei Buchteile zeigen auf, wie Verfolgung im NS-Regime praktiziert wurde und wie Opfer Verfolgung erlitten, sich ihr widersetzten oder ihr ausweichen konnten. Besonders durch diese Einleitungen kommt dem Buch eine überregionale Bedeutung zu. Interviews mit Wertheimern, die selbst Zeitzeugen oder Kinder von damaligen Zeitzeugen sind, lassen das damalige Geschehen noch einmal lebendig werden (Teil 4). Ein Ortsregister zeigt die vielfältigen geografischen Verflechtungen der dargestellten Personen und kann Verwaltungen und Bürgern anderer Orte in Deutschland rasch die Bedeutung dieses Buches für ihre Region erschließen.
Aktualisiert: 2020-11-23
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Geboten wird ein Vergleich von Christentum und Islam vor allem hinsichtlich der theologischen Anschauungen. Aufgezeigt wird, womit sich der christlich-muslimische Dialog befassen und wie er gelingen koennte. Der Autor war jahrzehntelang fuehrend bei der Organisation des christlich-muslimischen Dialogs in der Schweiz. Er gibt Hilfestellungen, wie der Dialog gelingen kann.
Aktualisiert: 2020-01-02
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In 20 Erzählungen werden grundlegende Erfahrungen des Menschen in einer Weise thematisiert, die Erwachsene und Kinder betroffen machen sollen. So können Mitglieder verschiedener Generationen über Themen, die alle bewegen, miteinander ins Gespräch kommen und können Kinder vieles von dem erfahren, was Erwachsene beschäftigt und oft auch Kinder bereits umtreibt: Geschichten über Fremde, über Kinder und Kindsein, über die vielen Gesichter der Liebe und über das Sich versöhnen und Frieden schließen.
Die einzelnen Erzählungen sind durch eine Rahmenerzählung miteinander verbunden: Eine Familie – Großeltern, Eltern und Kinder – macht Urlaub auf einer Hütte in den Alpen. Es ergeben sich vier Erzählabende, an denen sich die Familienmitglieder Geschichten erzählen, darüber miteinander ins Gespräch kommen und sich dadurch als Menschen besser kennen lernen. Durch diesen Handlungsrahmen ergänzen und interpretieren sich die einzelnen Erzählungen wechselseitig und gewinnen die Charaktere der einzelnen Familienmitglieder für den Leser immer mehr Gestalt. Jeder der vier Abende ist einem der oben genannten Themenbereiche gewidmet.
19 Bilder von der Autorin vertiefen die Geschichten, verschönern das Buch und machen es für den kleinen und großen Leser zu einem Genuss. Diese Bleistiftzeichnungen sind in realistischem Stil gehalten, damit auch Kinder angesprochen werden. Die Bilder sollen zum Verweilen einladen und den meditativen Umgang mit den Erzählungen befördern. Stets sind die Bildmotive angeschnitten, was dem offenen Ausgang der Kurzgeschichten und dem Anliegen, die Geschichten offen zu bereden, entspricht. Fenster oder Toreinfahrten, die Wände durchbrechen, sind ein oft wiederkehrendes Bildmotiv, womit das Anliegen der Erzählungen verstärkt werden soll, Vorurteile zu durchbrechen, eingefahrene Haltungen und Wirklichkeiten zu überwinden und hinter dem kalten „Hier-Land“ (Deutschland) ein warmes „Herz-Land“ zu entdecken.
Insgesamt bietet das Buch Erzählungen, die nicht nur zum Lesen bzw. Vorlesen für Kinder gedacht sind, sondern für das Gespräch zwischen Erwachsenen und Kindern von ca. 9 bis 17 Jahren. Die Erzählungen und Bilder sollen aber auch für Erwachsene eine Bereicherung sein.
Aktualisiert: 2020-01-02
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