Manifest der Autonomie der kritischen Philosophie

Manifest der Autonomie der kritischen Philosophie von Gaßmann,  Bodo
Theorie hat im vorherrschenden öffentlichen Bewusstsein kaum Bedeutung, weil sie das Wirken der unbeherrschbaren Mechanismen der Kapitalökonomie stört. Dass die Arbeiterklasse als Subjekt ihrer Emanzipation in der Geschichte bis heute versagt hat, ist auch den Fehlern ihrer Theoretiker geschuldet. Was von ihrem platten Materialismus, dogmatischen Determinismus oder historischen Relativismus im Bewusstsein des Subjekts der Revolutionierung über den geistigen Opportunismus der Parteifunktionäre verdorben wurde, kann nur die beharrliche Kritik und Theoriearbeit wieder herstellen. Dabei muss immer erneut auf die geistigen Grundlagen zurückgegriffen werden, die verallgemeinerten Erfahrungen der Weltgeschichte, die für uns ein Bewusstsein der Freiheit sind, wenn auch noch nicht die reale. Dazu gehört neben anderen der freie Wille, die unbedingte Einheit des Selbstbewusstseins, das Moralgesetz und der grundlegende Unterschied von Wesen und Erscheinungen. Hierzu ist es nötig, alle linken Theorien und „Ansätze“ auf den Prüfstand gesicherten Wissens zu stellen. Ebenso müssen die ideologischen Verfallsformen des bürgerlichen Denkens der Kritik unterworfen werden, wie z. B. das „Elend der Geisteswissenschaften“ (Bulthaup). Für diese Aufgabe ist der vorübergehende Rückzug auf die Theorie heute praktisch notwendig, nicht als Flucht aus der Wirklichkeit, sondern das Abseits als sicherer Ort geistiger Unabhängigkeit, der nicht abseits bleiben will. Nur derart lässt sich der rationale Geist retten, der unter anderem durch die staatliche Bologna-Reform zur Produktion von “Humankapital“ gefährdet ist. Die organisatorische Form für die Autonomie des Geistes kann eine kritische Gelehrtenrepublik sein. Gesellschaftstheorie, die auf dem Unbedingten der kritischen Philosophie fußt, ist der archimedische Punkt (als „Klassenbewusstsein“) außerhalb des kapitalistischen Systems, an dem die Masse der Menschen, die von ihr ergriffen werden, dieses System dereinst aushebeln kann. Gelingt dies nicht, dann werden die von dieser Ökonomie verursachten Umweltkrisen, Imperialismen und Kriege mit atomaren Waffen unsere Spezies vernichten.
Aktualisiert: 2023-01-09
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Kritische Anmerkungen zu Hannah Arendt

Kritische Anmerkungen zu Hannah Arendt von Gaßmann,  Bodo
Philosophische Positionen sind heute keine neutralen Überlegungen im Garten des Wissens. Die Schriften von Hannah Arendt wollen Stellung beziehen, sich einmischen und polemisieren. Wenn aber trotz ihres Anspruchs auf Wahrhaftigkeit selbst der Begriff der Wahrheit negiert wird, dann ist alles erlaubt, dann kann bis zur Böswilligkeit falsches Bewusstsein transportiert werden, aber dann müssen ihre Schriften auch auf eine entsprechende Polemik als Antwort gefasst sein. Trotz ihrer Verherrlichung in Hannover, der Geburtsstadt, hat die Kritik rücksichtslos ihre falschen Behauptungen zu widerlegen. Das macht der Autor gründlich und zeigt auf, wie sie bis zu irrationalen Auffassungen mit ihren wilden Spekulationen gelangt. So hat die ehemalige Studentin und Geliebte des Faschisten Heidegger dessen Philosophie nie kritisiert, sondern im Gegenteil zur Verbreitung von deren Irrationalität in den USA gesorgt – im Widerspruch zu ihrer Kritik des totalen Staates, den ihr Lehrer sich als Chefideologe andiente. Ihre These von der „Banalität des Bösen“ hat die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit erreicht, aber in Bezug auf den Schreibtischtäter Eichmann ist sie falsch, Arendt merkt nicht, dass dieser auch nach dem Krieg ein strammer Faschist geblieben ist. In ihrer Kritik der Vernunft und insbesondere der Vernunftethik legitimiert sie immer schon das, was ist. Ihre Forderung nach Pluralismus statt Wahrheit irrationalisiert das Denken, so dass sich die entfremdeten ökonomischen Mechanismen wie der Zwang zum „Wachstum“, die sie noch nicht einmal denken kann ob ihres Phänomenalismus, unreflektiert durchsetzen können. Theoriefeindschaft, Bruch mit der philosophischen Tradition, welche die Erfahrung der Weltgeschichte enthält, und zugleich willkürliche Deutungen von Versatzstücken dieser Tradition machen ihre Texte zu bloßen Bekenntnissen – nach Hegel die Verfallsform der Philosophie. Die zweite Auflage kritisiert insbesondere die bürgerliche Ideologie der Masse, ihre theoretischen Grundlagen in der Fundamentalontologie von Heidegger und dem Existenzialismus von Jaspers.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Negation der praktischen Vernunft als Negation der kritischenTheorie

Die Negation der praktischen Vernunft als Negation der kritischenTheorie von Gaßmann,  Bodo
Die Kritik des Autors an Adornos Philosophie soll diesen nicht neutralisieren. Zweifellos hat Adorno große Verdienste für das kritische Denken. Aber als „Kritiker der Moral“ hat er auch das normative Fundament der kritischen Theorie negiert. Die Kritik am „Kant-Modell“ seiner „Negativen Dialektik“ soll diese ethischen Prinzipien nicht-affirmativ wiederherstellen. Der Autor zeigt, dass Vernunftmoral notwendig für das Telos einer emanzipierten Gesellschaft ist.
Aktualisiert: 2022-09-01
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Die Entdeckung des freien Willens als eigenständiges Vermögen durch Augustin

Die Entdeckung des freien Willens als eigenständiges Vermögen durch Augustin von Gaßmann,  Bodo
Zwischen unseren Bedürfnissen, Zwecken, Interessen und dem tatsächlichen Handeln vermittelt der menschliche Wille, das Vermögen zwischen Alternativen zu wählen und Gedanken in die Tat umzusetzen. Dass die Entdeckung des freien Willens im christlichen Neuplatonismus geschah, ist nicht zufällig, sondern war ein Erfordernis im Kampf mit dem Heidentum, ein Kampf der Religionen und Meinungen, der jede plurale Gesellschaft kennzeichnet. Wer sich an dem christlichen und neuplatonischen Zusammenhang, in dem der freie Wille entdeckt wurde, stört, der möge bedenken, dass „Gott“ ein Bewusstseinsphänomen ist, von Menschen gemacht. In der mythologisch verhüllten Vernunft als Gott findet bei Augustin schon Aufklärung über unser Selbstbewusstsein statt, während in der Gegenwart der bloße Glauben und die szientifisch verkürzte Aufklärung wieder in Mythologie umschlagen. Der freie Wille ist Voraussetzung der Arbeit, des Marktes, aber auch einer Veränderung der Gesellschaft. Die Leugnung des freien Willens in der empiristischen Hirnforschung hat die Absicht, die Menschen ans Bestehende zu fesseln. Aber auch in der nach-marxschen Arbeiterbewegung, u. a. bei Lenin, ist das schöpferische Moment dieser Bewegung mittels des freien Willens zugunsten einer alles organisierenden Bürokratie unzulänglich vernachlässigt worden. Es ist deshalb angebracht, die Genesis dieses Vermögens zu untersuchen. Die Entdeckung des freien Willens als eigenständiges Vermögen ist deshalb bei Augustin zu reflektieren. Dieser Band des Dialektikvereins enthält ebenfalls zwei Theoriestücke, die im Zusammenhang mit dem freien Willen stehen: Die Reflexion der Entstehung der Moral anhand des Dekalogs und Abaelards Präformierung der moralischen Subjektivität der Moderne. Ohne die philosophische Tradition zu durchdenken, ist ein reflektierter Atheismus unmöglich.
Aktualisiert: 2021-05-20
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Über den Ethischen Sozialismus

Über den Ethischen Sozialismus von Gaßmann,  Bodo, Vorländer,  Karl
Der Ethische Sozialismus hat um 1900 versucht, die Vernunftmoral (Kant) mit der sozialistischen Bewegung in der Arbeiterklasse zu verbin-den: Marxsche Kausalgesetzlichkeit plus das moralische Gesetz, einen Menschen niemals bloß als Mittel, sondern immer auch als Zweck an sich selbst zu behandeln. Ohne dieses Moralprinzip kann es auf Dauer kein friedliches Zusammenleben der Menschen geben, es herrschte die machi-avellistische „Gewaltethik“. Ihr kritischer Idealismus, der an der Vernunft festhält und von der Ein-heit des Bewusstseins ausgeht, wollte allein durch Aufklärung und soziale Reformen die subjektiven und objektiven Bedingungen für die Realisie-rung dieses Moralgesetzes schaffen. Allerdings unterschätzte diese Rich-tung die Negativität des kapitalistischen Systems und seine antagonisti-sche Formbestimmtheit, in der die Lohnabhängigen immer bloßes Mittel der Kapitalakkumulation sind. Der Text von Karl Vorländer dokumentiert die Auffassung des Ethi-schen Sozialismus‘, geht auf weitere Autoren dieser Richtung ein und steht der damals noch revolutionären Sozialdemokratie am nächsten, während die Reflexionen von Bodo Gaßmann bei allem Wohlwollen für die Intention dieser Richtung deren Grenzen aufzeigen. So gibt sich heu-te die konventionelle Moral zwar als allgemeingültige aus, gerät aber ständig in Widerspruch zur anonymen Kapitalherrschaft, die immer nur partikular ist. Weiter geht diese Schrift auf die „Sozialpädagogik“ von Paul Natorp ein, das Verhältnis von Politik und Moral bei Franz Staudinger und auf den linken Utilitarismus der schärfsten Kritiker am Ethischen Sozialismus Rosa Luxemburg und Leo Trotzki. Deren theoretische Grundlage aller-dings, der historische Determinismus, hat sich theoretisch, empirisch und moralisch als unwahr erledigt – trotz berechtigter Kritik an den Moralis-ten im Einzelnen.
Aktualisiert: 2021-03-11
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Kritische Anmerkungen zu Hannah Arendt

Kritische Anmerkungen zu Hannah Arendt von Gaßmann,  Bodo
Philosophische Positionen sind keine neutralen Überlegungen im Garten des Wissens. Die Schriften von Hannah Arendt wollen Stellung beziehen, sich einmischen und polemisieren. Wenn aber trotz ihres Anspruchs auf Wahrhaftigkeit selbst der Begriff der Wahrheit verleugnet wird, dann ist alles erlaubt, dann kann bis zur Böswilligkeit falsches Bewusstsein transportiert werden, dann müssen ihre Schriften auf einer entsprechenden Polemik als Ant-wort gefasst sein. Trotz ihrer Verherrlichung in Hannover, der Geburtsstadt, hat die Kritik rücksichtslos ihre falschen Behauptungen zu widerle-gen. Das macht der Autor gründlich und zeigt auf, wie sie bis zu irrationalen Auffassungen mit ihren wilden Spekulationen ge-langt. So hat die ehemalige Studentin und Geliebte des Faschisten Heidegger dessen Philosophie nie kritisiert, sondern im Gegenteil zur Verbreitung von deren Irrationalität in den USA gesorgt – im Widerspruch zu ihrer Kritik des totalen Staates, den ihr Lehrer sich als Chefideologe andiente. Ihre These von der „Banalität des Bösen“, hat die Aufmerksam-keit der Weltöffentlichkeit erreicht, aber in Bezug auf den Schreibtischtäter Eichmann ist sie falsch, Arendt fällt auf dessen platte Verteidigung herein und merkt nicht, dass dieser auch nach dem Krieg ein strammer Faschist geblieben ist. In ihrer Kritik der Vernunft und insbesondere der Vernunfte-thik legitimiert sie immer schon das, was ist. Ihre Forderung nach Pluralismus statt Wahrheit irrationalisiert das Denken, so dass sich die entfremdeten ökonomischen Mechanismen wie der Zwang zum „Wachstum“, die sie noch nicht einmal denken kann ob ihres Phänomenalismus, unreflektiert durchsetzen können. Theoriefeindschaft, Bruch mit der philosophischen Tradition, welche die Erfahrung der Weltgeschichte enthält, und zugleich willkürliche Deutungen von Versatzstücken dieser Tradition ma-chen ihre Texte zu bloßen Bekenntnissen – nach Hegel die Ver-fallsform der Philosophie.
Aktualisiert: 2022-06-03
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Zur Geschichte der bürgerlichen Moralphilosophie

Zur Geschichte der bürgerlichen Moralphilosophie von Gaßmann,  Bodo
Eine Ethik ist heute nur dann einsichtig, wenn sie die Dialektik von unabgegoltener Genesis und Geltung einbezieht. Indem Hobbes das entscheidende moralische Problem der bürgerlichen Gesellschaft stellt: Krieg oder Recht und Moral, setzt er in seiner Lösung dieses Problems mittels eines Gesellschaftsvertrages den Menschen als Zweck an sich selbst (Volkssouveränität), zugleich negiert er diese Selbstzweckhaftigkeit wieder, indem er die Bürger einem despotischen Monarchen unterstellt, der mittels Terror das Recht durchsetzt. Locke kritisiert diese Unterordnung als Kriegszustand und fordert die Wahl einer Legislative und Gewaltenteilung; sein Wahlrecht gilt aber nur für die Besitzbürger, während die Arbeiterklasse in ihrem ökonomischen Status als bloßes Mittel bleibt. Dagegen haben in Rousseaus direkter Demokratie alle Bürger Stimmrecht, aber sein Allgemeinwillen bleibt widersprüchlich, weil reaktionär-romantisch auf Kleinproduzenten basierend. Die Reflexion der Gefühlsmoral von Hume und Smith sowie die Nutzenmoral des Utilitarismus zeigen, dass in der neu entstehenden Sozietät Moral bestenfalls „Schmiermittel“ (Smith) der von der invisible hand fremdbestimmten Gesellschaftsmaschine sein kann. Wie Kant in der Erkenntnistheorie eine kopernikanische Wende vollzieht, so sind seine Schlüsse aus der Ethik seiner Epoche mehr ein Bruch als eine stimmige Weiterentwicklung. Die Selbstzweckhaftigkeit wird bei ihm zum apriorischen Prinzip auch der bürgerlichen Gesellschaft, aber deren systemische Unmoral konnte er noch nicht erkennen. Damit das Moralgesetz nicht zu einem Grund der Revolutionierung der Verhältnisse wird, hat die bürgerliche Philosophie ihre Ethik irrationalisiert und destruiert – von Nietzsche bis Rorty. Dagegen wendet sich die kritische Gesellschaftstheorie, die immer auch Moralphilosophie ist.
Aktualisiert: 2019-10-17
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Fieber

Fieber von Kaiser,  Arno
In dem Haftarbeitslager Rackwitz bei Leipzig ist An-fang 1970 eine Grippe-Epidemie ausgebrochen. Der Protagonist des Romans Karl Heinz Bender liegt mit Fieber in der Krankenbaracke. Er verbüßt eine Strafe wegen Republikflucht. Sieben Monate muss er noch absitzen, hat aber die Möglichkeit, eher entlassen zu werden, wenn er sich in einem Aufsatz zur DDR bekennt. Das veranlasst ihn, über sein Leben nachzudenken. Die zehn Tage der Krankheit bilden den Rahmen, in dem die Erinnerungen erzählt werden und das weitere Geschehen sichtbar wird. Das mediale Echo der westlichen Studentenunruhen, der Prager Frühling, von dem er sich selbst einen Eindruck verschaffen konnte, Widerstand und Flucht, Verhaftung und Verrat sind Ereignisse, die seine Entscheidung beeinflussen. Bender steht vor der Alternative, weiter zu heucheln oder den aufrechten Gang zu wagen. Wie sich Bender auch entscheidet, davon hängt sein weiteres Leben ab, und zwar entschiedener als sich der junge Bender das auf seinem Fieberlager damals vorstellen konnte… Das Buch ist zugleich eine Art Entwicklungsroman, der zeigt, wie der lesende Arbeiter und spätere Student sich Bildung jenseits von Propaganda im Kalten Krieg anzueignen versucht. Der Roman gibt die Erfahrungen mit dem Regime der DDR und den Hoffnungen auf einen demokratischen Sozialismus mit menschlichem Antlitz wieder; eine Hoffnung, die bis heute nicht erfüllt ist…
Aktualisiert: 2020-01-01
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Autonomie oder Heteronomie?

Autonomie oder Heteronomie? von Gaßmann,  Bodo
Wenn der Tauschwert den nexus rerum et hominum herstellt, dann gibt es nur zwei Alternativen: Entweder man passt sich dieser Heteronomie an und beteiligt sich an der Zerstörung des Planeten durch den Kapitalismus – oder man leistet Wi-derstand, der rational nicht ohne autonome Moral zu haben ist. Dagegen schreibt die bürgerliche Philosophie mit immer neuen Irrationalismen an, besonders in der praktischen Philo-sophie. Der Autor entwirrt mit seiner Kritik an diesen falschen Positionen die geistige Situation der Zeit. Die empiristische und sprachanalytische Ethik erweist sich als unfähig, eine verbindliche Moral zu begründen; die Sys-temtheorie bekennt ihre Amoralität ein und ist bloß noch technokratisches Hinnehmen dessen, was ist. Gespenster der Staatsautorität aus der Vergangenheit wie bei Gehlen werden bei den Rechten wieder populär. Aber auch linke Theoretiker verwässern sozialdemokratisch Moral oder sprechen amora-lisch von „Moralfalle“, andere, die es eigentlich besser wissen müssten, machen aus Marx einen Positivisten. In der Kritik dieser falschen Auffassungen und in der Refle-xion der eigenen Problematik erweist dieses Buch die Ethik als praktische Philosophie der Veränderung produktiv als avancierten Stand der Vernunft
Aktualisiert: 2019-04-01
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Ethik als praktische Philosophie der Veränderung

Ethik als praktische Philosophie der Veränderung von Gaßmann,  Bodo
Diese Ethik geht von der Alternative aus, langfristig einem Untergang der Menschheit entgegenzugehen, weil Kriege zum Wesen des kapitalistischen Sys-tems gehören und die Produktivkräfte regelmäßig in Destruktivkräfte umschlagen bis hin zu einem Konflikt mit Atomwaffen, oder die Weltgemeinschaft schafft diese Produktionsweise ab und errichtet eine vernünftige Gesellschaft, die nicht ohne eine Moralisierung der Menschen auskommt. Wurden in der antiken Polis die autarken Bürger allein durch Moral zusammengehalten, so ist heute der Tauschwert der nexus rerum et hominum, dessen Moral ist dann mehr oder weniger bloß die ideelle Existenzbedingung der herrschenden Klasse. Dagegen steht die Vernunftmoral, die allein ein friedliches Zusammenleben garantieren könnte, indem sie alle Menschen als Selbstzweck ansieht, die niemals bloß als Mittel wie in der Ausbeutung und Verdinglichung durch das Kapital behandelt werden sollten. Dieses Werk kritisiert deshalb die heutige Abwertung der Moral, die selbst die Gegner des Kapitalismus erfasst hat. Ist aber eine Vernunftmoral die notwendige Bedingung der Existenz der Menschheit, dann kann sie nicht bloß ein fernes Ideal sein, sondern muss wie pragmatisch vermittelt auch immer in die mögliche aktuelle Veränderung eingehen, auf jeden Fall als Maßstab der Kritik. Eine Gesellschaftsordnung jenseits der bestehenden Ökonomie des Werts, die nicht auf moralischer Vernunft gründet, würde nur neuen entfremdeten Mecha-nismen unterliegen, ein neues Herrschaftssystem etablieren, wie die Geschichte des Sowjetkommunismus brutal gezeigt hat - und jede Veränderung wäre um-sonst. Der Autor entwickelt aus diesen Grundgedanken mit systematischer Strenge die Ethik der Veränderung, die rationale Metaphysik, Ökonomie, Recht, Staat und die Triebstruktur der Gesellschaft in die Reflexion einbezieht.
Aktualisiert: 2021-02-11
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Kritik der Wertphilosophie und ihrer ideologischen Funktion

Kritik der Wertphilosophie und ihrer ideologischen Funktion von Gaßmann,  Bodo
Es werden die Wertphilosophien von Lotze, Windelband, Max Weber, Nietzsche, Rickert, Nicolai Hartmann und Jürgern Habermas reflektiert. Nach einer immanenten Kritik werden diese Positionen mit der sozialen Wirklichkeit konfrontiert und ihre ideologische Funktion herausgearbeitet. Meine These ist es, dass bei diesen bürgerlichen Philosophen eine Selbstzerstörung der praktischen Vernunft stattfindet.
Aktualisiert: 2019-01-25
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Fieber

Fieber von Kaiser,  Arno
In dem Strafgefangenenlager Rackwitz bei Leipzig ist Anfang 1970 eine Grippe-Epidemie ausgebrochen. Der Ich-Erzähler des Romans Karl Heinz Bender liegt mit Fieber in der Krankenbaracke. Er sitzt wegen Republikflucht ein. Sieben Monate muss er noch absitzen, hat aber die Möglichkeit, eher entlassen zu werden, wenn er sich in einem Aufsatz zur DDR bekennt. Das veranlasst ihn, über sein Leben nachzudenken. Die zehn Tage der Krankheit bilden den Rahmen, in dem die Erinnerungen erzählt werden und das weitere Geschehen sichtbar wird. Das mediale Echo der westlichen Studentenunruhen, der Prager Frühling, von dem er sich selbst einen Eindruck verschaffen konnte, Flucht und Verhaftung, Verrat und Widerstand sind Ereignisse, die seine Entscheidung beeinflussen. Bender steht vor der Alternative, weiter zu heucheln oder den aufrechten Gang zu wagen. Wie sich Bender auch entscheidet, davon hängt sein weiteres Leben ab, und zwar entschiedener als sich der junge Bender das auf seinem Fieberlager damals vorstellen konnte… Das Buch ist zugleich eine Art Entwicklungsroman, der zeigt, wie sich der Protagonist Bildung nur gegen staatliche Verdummung und technokratische Strukturen aneignen kann. Der Roman gibt die Erfahrungen mit dem Regime der DDR aus der Perspektive von unten wieder. Er eröffnet Denkräume, um die Zeitereignisse zu reflektieren. Und er drückt die Hoffnung auf einen demokratischen Sozialismus mit menschlichem Antlitz aus; eine Hoffnung, die bis heute nicht erfüllt ist.
Aktualisiert: 2019-01-25
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Die metaphysischen und ontologischen Grundlagen des menschlichen Denkens

Die metaphysischen und ontologischen Grundlagen des menschlichen Denkens von Gaßmann,  Bodo
Zum Buch In dieser Schrift wird nicht Philosophie nacherzählt, sondern auf dem avancierten Stand der Vernunft argumentiert. Das Buch steht quer zu den vorherrschenden Ansichten bürgerlicher und modischer Philosophie, die Metaphysik als obsolet denunzieren, während tatsächlich ohne metaphysische Implikationen und ontologische Fundierung keine wissenschaftliche Wahrheit denkbar ist. Nur durch die Verschränkung des Logischen mit dem Historischen lassen sich Begriffe wie Materie und Geist, Seele und Moralgesetz, Raum und Zeit, positive und negative Metaphysik begründen oder falsche Thesen wie die Existenz Gottes oder die Determination der Welt widerlegen. Wer die philosophische Tradition dagegen abstrakt negiert, muss alle ihre Fehler fatal auf die eine oder andere Weise wiederholen. Dies wird gezeigt an der Widerspiegelungsthese, in der unverhofft das Denken in einen Produktions-Idealismus umschlägt, am Poststrukturalismus, der widerlegte Thesen von Gorgias aufwärmt, am linguistic turn und Nominalismus, weil beide kein fundamentum in re mehr anerkennen, an der Konsensphilosophie von Habermas, da ontologisch fundierte Wahrheit sich nicht durch einen Konsens ersetzen lässt. Solche Modephilosophien eignen sich hervorragend zur Ideologieproduktion, das ist die geistige Absicherung von Herrschaft. Dagegen wird in dieser Schrift gezeigt, dass Herrschaft, heute die des Kapitals, immer partikular ist und schon deshalb im Widerspruch steht zur Wissenschaft, die allgemeingültige Urteile herausfinden will. Die These von Gaßmanns Buch ist, dass sich unsere theoretischen Projektionen dann als wahr erweisen, wenn sie im Experiment, in der gegenständlichen Tätigkeit und am Praxiskriterium sich bewähren, d. h., dass sie zu Bedingungen der Möglichkeit der heutigen Gesellschaft geworden sind. Wer sich ein Bewusstsein von den Grundlagen des Denkens aneignen will, eine Voraussetzung geistiger Autonomie, dem bietet dieses Werk eine reflektierte Darstellung metaphysischer und ontologischer Philosopheme von Parmenides bis Adorno. Zugleich wird auf die praktischen Konsequenzen der Theoreme eingegangen. Nur durch die Verschränkung des Logischen mit dem Historischen lassen sich Begriffe wie Materie und Geist, Seele und Moralgesetz, Raum und Zeit, positive und negative Metaphysik begründen oder falsche Thesen wie die Existenz Gottes oder die Determination der Welt widerlegen. Wer die philosophische Tradition dagegen abstrakt negiert, muss alle ihre Fehler fatal auf die eine oder andere Weise wiederholen. Das Buch kann auch gelesen werden als begleitende Lektüre zum Studium der Primärtexte selbst. Ohne eine auf den Gehalt gehende Interpretation müsste der Studierende alles selbst herausfinden, was in der philosophischen Diskussion der Jahrhunderte objektiviert wurde.
Aktualisiert: 2019-01-25
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Ökonomie

Ökonomie von Gaßmann,  Bodo
Während der Kapitalismus von seinen Profiteuren als das überlegene Wirtschaftssystem gefeiert wird, verhungern jährlich an den Folgen dieser Ökonomie etwa so viel Menschen, wie im 2. Weltkrieg getötet wurden. (...) Diese Einführung will nicht das Studium des Marxschen Hauptwerkes "Das Kapital" ersetzen, sie will im Gegenteil dazu anregen, es zu studieren. Was diese Schrift kann, ist einen ersten Einblick zu vermitteln, wie die menschenfeindlichen Gesetze der Kapitalproduktion funktionieren und was man daraus für Konsequenzen ziehen sollte.
Aktualisiert: 2019-01-25
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