Theoretische und empirische Zugänge zum Forschungsfeld Migration und Bildung unterscheiden sich nicht erst in den favorisierten Methoden, sondern schon in ihrem Gegenstandsverständnis und Wissensideal, deren Angemessenheit für die Aufgaben der interkulturellen Bildungsforschung einer Begründung bedarf. Dies impliziert nicht nur die Notwendigkeit, die möglichen Konsequenzen von Forschungsresultaten in gesellschafts-ideologiekritischer Absicht zu reflektieren, sondern bereits die der Selbstvergewisserung über Entstehungsbedingungen von Forschungsfragen und wissenschaftlicher Wissensproduktion. Wie die interkulturelle Bildungsforschung diesem Anspruch gerecht wird und welche methodologischen und methodischen Konsequenzen daraus gezogen werden, ist Gegenstand dieses Buches.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Ein müd' gewordener Krieger – das ist die Metapher, mit der Wolfgang Engler die Spezifik der in diesem Büchlein zusammengetragenen Sprüche & Witze trefflich beschreibt. Sie reflektiert die mentale Lage der Ostdeutschen im letzten Jahrzehnt der DDR, denen die sprichwörtliche Gewitztheit zwar durchaus nicht abhanden gekommen ist, die aber eine melancholische Komponente hinzugewonnen hat und sich nunmehr im Spannungsfeld zwischen Bitterkeit und utopisch-romantischer Sehnsucht nach einer "besseren" DDR bewegt.
Aktualisiert: 2019-10-04
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In konsequenter Auffassung der Psychologie als Wissenschaft von der subjektiven Welt des Menschen, deren Gegenstandsbereich von den physiologischen Ursachen bis hin zu den Prozessen der sozialen Konstruktion von Wirklichkeit reicht, verfolgen die Autoren eine wissenschaftstheoretische und didaktische Konzeption, welche die Methoden der Psychologie im Spannungsfeld zwischen naturwissenschaftlichem Experiment und sozialwissenschaftlicher Hermeneutik verortet, eine gegenstandsangemessene Umsetzung des galileischen Denkens in der Psychologie zum Ziel hat und die Kluft zwischen natur- und kulturwissenschaftlicher Herangehensweise an den Forschungsgegenstand der Psychologie ebenso zu überwinden trachtet wie jene zwischen quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Der dritte Band der Forschungsmethoden der Psychologie beschreibt auf verständliche und anschauliche Weise wichtige Methoden der natur- und kulturwissenschaftlichen Psychologie und arbeitet deren spezifischen Stellenwert für das gesamte Fachgebiet heraus. Er führt in die wichtigsten Verfahren der qualitativen Sozialforschung zur Rekonstruktion der subjektiven Wirklichkeit des Menschen ein, beschreibt die Methoden der behavioralen experimentellen Psychologie, die durch eine präzise Verhaltensmessung Rückschlüsse auf mentale Prozesse erlauben, und gibt einen Überblick über neurowissenschaftliche Methoden in der Psychologie, die psychische Vorgänge anhand physiologischer Prozesse im Gehirn sichtbar machen.
Das Lehrbuch plädiert für den gegenstandbezogenen Einsatz verschiedenster Forschungsmethoden, der die klassischen Grenzen zwischen Natur- und Kulturwissenschaften aufhebt und so der Komplexität des Forschungsgebiets "Mensch" gerecht wird. Es bleibt aber nicht bei einer Einführung in das Methodenspektrum der verschiedenen psychologischen Strömungen – entworfen wird die Skizze einer integrativen Psychologie, in der die dem Gegenstand der Psychologie inhärente Dialektik von Subjektivität und Objektivität zur Synthese gebracht wird.
Das Buch gibt nicht nur Studierenden und Doktoranden unerlässliches theoretisches und praktisches Rüstzeug für die Durchführung ihrer Forschungsarbeiten in die Hand, sondern wendet sich darüber hinaus auch an alle diejenigen, die sich für die wissenschaftstheoretische und methodologische Entwicklung der akademischen Psychologie interessieren.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Das Widerstandskonzept ist das Kernstück der therapeutischen Umsetzung der Theorie der Psychoanalyse, deren Status als Wissenschaft oftmals angezweifelt wird. In einer systematischen und akribischen Analyse der wissenschaftslogischen Struktur der Freud'schen Widerstandsformen in ihrer je spezifischen Bedingtheit prüft der Autor, ob die strengen wissenschaftstheoretischen Normen des Kritischen Rationalismus von der Psychoanalyse konkret erfüllt oder nicht erfüllt werden können. Dabei kommt er zu praktisch relevanten Ergebnissen und Schlussfolgerungen, insbesondere auch bezüglich der Entwicklungsmöglichkeit der Psychoanalyse. Im Resultat seiner Untersuchung werden die prominentesten Kritiker wie auch Befürworter der Psychoanalyse relativiert.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Die Lebenserfahrungen eines jeden Menschen sind in seinem Gehirn gespeichert, die guten ebenso wie die schlechten. Sie machen dessen Individualität, Charakter und Identität aus. Durch diese Erfahrungen wird der Mensch unverwechselbar zu demjenigen, der er ist. So gesehen, macht sein Gedächtnis ihn erst zum Menschen, und deshalb gehört es zu den schlimmsten Dingen, die einem Menschen passieren können, keinen Zugang mehr zu seinen Erinnerungen zu haben. Es gibt jedoch auch Menschen, die nicht unter dem Verlust ihrer Erinnerungen leiden, sondern darunter, dass sie Geschehnisse nicht vergessen können bzw. ihnen die Erinnerungen daran nicht verloren gehen: So haben Personen mit schweren traumatischen Erlebnissen ein pathologisch gesteigertes Gedächtnis; insbesondere diejenigen, die infolge dessen eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt haben.
Auf der Basis der Erkenntnisse der modernen neuronalen Netzwerkforschung und der psychologischen Gedächtnisforschung geht der Autor davon aus, dass das Gedächtnis nicht nur abspeichert und wieder aufruft, sondern konstruiert, rekonstruiert, wieder konstruiert etc., und dass diese Prozesse von externen Faktoren beeinflusst werden. Folglich untersucht er den Zusammenhang von Lebenserinnerungen und Zeitgeschichte, und zwar daran, wie Zeitzeugen bzw. Opfer (Soldaten, Zivilisten und Flüchtlinge) ihre traumatisierenden Erlebnisse subjektiv rekonstruieren. Er behandelt thematische und strukturelle Aspekte der Erinnerungen sowie deren aktuelle Bedeutung und Funktion für die Betroffenen und legt eine Analyse vor, die von höchster Relevanz für die Klinische Psychologie, die Psychotherapieforschung und die Psychotraumatologie ist.
Aktualisiert: 2019-10-04
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In der Reformdiskussion um Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem stehen die unteren Bildungsgänge in der Kritik - die Hauptschulen z. B., weil sie dort, wo sie zu maximal selektierten Schulen geworden sind, nicht die Kompetenzvermittlung gewährleisten, die für eine gleichberechtigte Partizipation an der Gesellschaft notwendig ist. Bildungspolitiker(innen) debattieren über die Abschaffung der Hauptschule und Bildungsforscher(innen) wenden sich in erster Linie den Systembedingungen zu. Wie aber sehen die Betroffenen selbst ihre Situation? Die Studie untersucht, wie ehemalige Haupt- und Realschüler(innen) mit Migrationshintergrund ihre Schulerfahrungen verarbeitet haben, welches Selbstverständnis sie in ihren Schulerinnerungen zum Ausdruck bringen und inwiefern diese Erinnerungen zu ihrem aktuellen Selbstverständnis als Adoleszente beitragen. In vier Fallrekonstruktionen wird das komplexe Zusammenspiel schulischer, familialer und individueller Faktoren bei der narrativen Identitätskonstruktion ausgeleuchtet.
Diese Fallrekonstruktionen zeigen zum einen, dass die Befragten die Zuschreibung übernommen haben, ihre Benachteiligung sei auf sie selbst und ihre Familien zurückzuführen, und zum anderen, dass sie sich am monolingualen Habitus der deutschen Schule orientieren. Jedoch selbst wenn sie die hegemonialen Diskurse reproduzieren, sind sie nicht einfach Objekte der gesellschaftlichen Verhältnisse: Deutlich treten ihre individuellen funktionalen Aneignungen und Akzentuierungen hervor, verbunden mit dem Präsentationsinteresse, sich als handlungsfähige Subjekte zu inszenieren.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Wenn es um Frauen mit Migrationshintergrund geht, wird in Deutschland vorwiegend über patriarchale und gewalttätige Väter und Brüder, über Ehrenmorde und Zwangsheirat, über Kopftuch und Unterdrückung debattiert. Wie sieht es jedoch mit jenen Migrantinnen aus, die eine erfolgreiche Bildungskarriere gemacht und sich einen ihrer Qualifikation angemessenen Arbeitsplatz gesichert haben? Sie bleiben im öffentlichen Diskurs weitgehend unsichtbar, auch wenn gerade sie als Vorbilder für die viel beschworene Integration gelten könnten.
Die Studie gibt einen Einblick in die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in die die Werdegänge dieser Akademikerinnen eingebettet sind, in die biographischen Erfahrungen, die sie gemacht haben, und in die Rolle von Personen und Institutionen, die ihre Bildungs- und Berufskarrieren beeinflusst haben. Exemplifiziert wird dies anhand acht biographischer Porträts von Akademikerinnen mit iranischem und türkischem Hintergrund.
Die Ergebnisse belegen vor allem eines: Die befragten Migrantinnen haben es häufig nur mit großem Aufwand, besonderer Hartnäckigkeit und einem gut funktionierenden sozialen Netzwerk geschafft, das Abitur abzulegen, einen Hochschulabschluss zu erwerben und sogar zum Teil noch eine Berufsausbildung zu absolvieren. Oft waren es Einzelpersonen, die die entscheidenden Impulse für ihre schulische und berufliche Weiterentwicklung gaben. Im Umkehrschluss machen die Biographien jedoch auch eindrucksvoll auf die besonderen rechtlichen und institutionellen Hürden und nicht selten auf Vorurteile und Stereotypen der Mehrheitsgesellschaft aufmerksam, mit denen die Migrantinnen umgehen mussten, um ihre Ziele erreichen zu können.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Während die Untersuchung von Kriegsberichterstattung und Propaganda auf eine lange Tradition in der sozialwissenschaftlichen Forschung zurückblicken kann, gibt es bislang erst wenige empirische Untersuchungen, welche die Medienberichterstattung über Nachkriegs- und Friedensprozesse zum Gegenstand haben.
Aus einem gleichnamigen Forschungsprojekt entstanden, untersucht das vorliegende Buch diese Fragen unter einer dezidiert sozialpsychologischen Perspektive. Es enthält sowohl theoretische als auch empirische Arbeiten, in denen die Rolle der Medien in Kriegs- und Nachkriegssituationen aus drei Perspektiven beleuchtet wird: Produktionsbedingungen, Medieninhalt und Rezeption.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeichnen ein viel versprechendes Bild der Möglichkeiten des Einsatzes der Nachrichtenmedien als Ressource für Konfliktabbau und Versöhnung: Sowohl Journalisten als auch ihr Publikum sind flexibler und kompetenter als häufig angenommen wird. Weder sind Journalisten notwendig darauf fixiert, Schwarz-Weiß-Malerei zu produzieren, noch das Publikum darauf, sich durch polarisierte Berichte und die Akzentuierung von Gewalt verdummen zu lassen.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Neu zugänglich gemacht werden in diesem Band Aufsätze aus vierzig Jahren, die das breite thematische Spektrum spiegeln, mit dem sich Georg Auernheimer als politisch engagierter Erziehungswissenschaftler auseinandergesetzt hat. Den Schwerpunkt bilden Schriften zur Interkulturellen Pädagogik, mit der er sich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten vor allem befasst hat: Aufgenommen sind Grundlagentexte über die Frage, was die Ambivalenz kultureller Identität ausmacht, warum und wie Gruppen hergebrachte Kulturen umarbeiten, ebenso wie solche über Rassismus und die Schwierigkeiten interkultureller Bildung unter den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen. Auch das verbreitete Verständnis von interkultureller Kompetenz wird einer kritischen Prüfung unterzogen und erweitert. Aber Auernheimer hat als marxistisch orientierter Erziehungswissenschaftler auch auf die entsprechenden Theorien von Gesellschaft, Subjekt und Ideologie gestützte Beiträge zur historisch-gesellschaftlichen Interpretation der Pädagogik, zur Bildungspolitik und über Unterricht und Erziehung generell in den Diskurs eingebracht. Interessierte Leser(innen) können sich nun mit den vor kurzem kaum noch greifbaren Texten dieses manchmal scheinbar widersprüchlichen Autors auseinandersetzen, der z. B. einerseits antiautoritäre Erziehung aufs Korn nimmt, andererseits aber auch wenig von einer Werterziehung hält.
Aktualisiert: 2019-10-04
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In den beiden vergangenen Jahrzehnten ist die Kriegs- bzw. Krisenberichterstattung nicht nur verstärkt ins Blickfeld von Kommunikations- und Medienwissenschaftlern geraten, sondern auch zu einem prominenten Thema der Friedens- und Konfliktforschung geworden. Dabei fällt die Bilanz über die Rolle der Medien in Konflikten häufig sehr kritisch aus – nicht zuletzt aufgrund ihrer Neigung, den Konflikt als eine Frage von Sieg oder Niederlage zu konstruieren sowie die Gewalt und den scheinbar unauflöslichen Gegensatz zwischen den Parteien in den Vordergrund zu stellen. Friedensjournalistische Ansätze lassen sich in der Berichterstattung über laufende Konflikte kaum nachweisen.
Wie verhält sich dies nach dem Ende eines Konflikts? Geht die Abrüstung der Waffen auch mit einer Abrüstung der Medien einher? Anhand quantitativer und qualitativer inhaltsanalytischer Studien zur westdeutschen Nachkriegsberichterstattung in der Zeit von 1946 bis 1970 über den ehemaligen „Erbfeind“ Frankreich geht die Autorin der Frage nach, welche Angebote den Lesern von der Tagespresse gemacht wurden, die Nachbarn in einem veränderten Licht zu sehen und das deutsch-französische Verhältnis für sich neu zu definieren. Die Untersuchung zeigt, dass Medien nicht generell auf eine Berichterstattung festgelegt sind, die Konflikt und Gewalt als Themen bevorzugt. Unter günstigen politischen Vorzeichen ist der journalistische Spielraum für eine konstruktive, an Frieden und Versöhnung orientierte Berichterstattung groß und wurde im Fall der deutsch-französischen Annäherung auch kreativ und variantenreich genutzt.
Ausgezeichnet mit dem Gert-Sommer-Preis für friedenspsychologische akademische Abschlussarbeiten 2009 und nominiert für den Förderpreis der Stiftung Wissenschaft und Gesellschaft der Universität Konstanz.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Theoretische und empirische Arbeiten in der Migrationsforschung diagnostizieren schulischen Mißerfolg u.a. als kulturbedingt, als Folge der Bildungsferne von Migrantenfamilien oder gar als unvermeidbare Konsequenz des elterlichen Desinteresses an der deutschen Schule. Mit einer solchen Betrachtungsweise ist unvermeidlich das Erkenntnisinteresse verknüpft: "Was kann man tun, damit die Schule mit den Migrantenkindern fertig wird?" Im Unterschied dazu richtet Klaus-Dieter Reetz sein Forschungsinteresse integrativ auf alle Beteiligten und führt die Schulschwierigkeiten der Kinder nicht nur auf deren familiäre Systeme zurück, sondern nimmt vielmehr das Bildungssystem und die Lehrer/innen in die Pflicht.
Somit gelingt ihm ein Perspektivenwechsel in der Migrationsforschung. Ausgehend von einem subjektwissenschaftlich-interpretativen Forschungsverständnis lautet seine Fragestellung: "Was können wir (Schüler, Eltern, Lehrerschaft) tun, um mit der schulischen Situation besser zurechtzukommen?" Mittels innovativer Forschungsmethoden (sozialpsychologische Rekonstruktion) analysiert er die Ursachen des schulischen Misserfolgs von Migrantenkindern und erhellt in ausführlichen Fallstudien die Bewältigungsformen der Beteiligten. In einem argumentativen Rückkoppelungsgespräch und in einer Lehrer-Eltern-Mediation spie-gelt er seine Ergebnisse und Interpretationen den Probanden zurück und eröffnet und erprobt so nicht nur Möglichkeiten einer konstruktiven Theorie-Praxis-Bindung, sondern beschreitet auch neue Wege in der pädagogischen Forschung.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Das Buch untersucht die Leistungsfähigkeit von Item-Response-Modellen sowohl in Form von theoretischen als auch in Form von angewandten Beiträgen, deren Gegenstandsbereich von der psychologischen Diagnostik über die Gesundheitspsychologie, die kognitive Psychologie und die Sozialpsychologie bis hin zur Soziologie und zur Soziolinguistik reicht. Ganz im Sinne von Jürgen Rost, dem das Buch zu seinem sechzigsten Geburtstag gewidmet ist, werden darin sowohl methodologische Probleme diskutiert, die sich aus den konkreten Fragestellungen der substanzwissenschaftlichen Forschung ergeben, als auch die Rückwirkung der statistischen Modelle auf die inhaltlichen Disziplinen demonstriert.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Es ist unabdingbar, psychologische Forschungsmethoden im Zusammenhang mit den je konkreten Inhalten der Psychologie zu thematisieren. Der inhaltlichen Heterogenität der Psychologie ist dabei stets mit einem konstruktiv-integrativen Blick zu begegnen, welcher es erst ermöglicht, die unterschiedlichen Wissens-ideale in ihrer Geltung anzuerkennen. Ausgehend vom Primat des Gegenstandes vor der Methode wird in den Beiträgen dieses Buches die Dichotomie von quantitativen und qualitativen Methoden aufgehoben und ihr Verhältnis zueinander neu definiert. Die Aufsätze markieren aus unterschiedlichen thematischen Blickwinkeln diverse Wissensideale und besetzen verschiedene Wirkungsfelder. Sie arbeiten systematisch den Begründungszusammenhang zwischen den Aufgaben der Wissensbildung, der logischen Struktur von Theorien und den Methoden ihrer Geltungsprüfung heraus und machen deutlich, dass methodische Fragen nur unter Berücksichtigung des Gegenstandsverständnisses, des Wissensideals und des Aufgabenverständnisses der jeweiligen transdisziplinär forschenden wissenschaftlichen Disziplin argumentationszugänglich sind und beantwortet werden können.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Herausgerissen aus dem Gesamtzusammenhang der Psychologie und reduziert auf Experimentiertechniken und Statistik kann der Stellenwert der Methodenlehre für die Konstitution der Psychologie als einer empirischen Wissenschaft nicht richtig erkannt werden.
Die vorliegende Einführung geht einen anderen Weg. In konsequenter Auffassung der Psychologie als Wissenschaft von der subjektiven Welt des Menschen, deren Gegenstandsbereich von den physiologischen Ursachen bis hin zu den Prozessen der sozialen Konstruktion von Wirklichkeit reicht, verfolgt der Autor eine wissenschaftstheoretische und didaktische Konzeption, welche die Methoden der Psychologie im Spannungsfeld zwischen naturwissenschaftlichem Experiment und sozialwissenschaftlicher Hermeneutik verortet und eine gegenstandsangemessene Umsetzung des galileischen Denkens in der Psychologie zum Ziel hat.
Aus dem Inhalt
Kapitel I: Psychologie als Erfahrungswissenschaft: Die Anfänge der wissenschaftlichen Psychologie / Wissenschaftliche Psychologie und psychologisches Alltagswissen / Propädeutische Grundlagen / Aufgabenverständnis, Gegenstandsver-ständnis und Wissensideal der Psychologie
Kapitel II: Hard Science – Das Erbe der Naturwissenschaften: Aristotelisches und galileisches Wissensideal / Deduktiv-nomologische und statistisch-induktive Erklärung / Messung und experimentelle Hypothesenprüfung
Kapitel III: Soft Science – Die Herausforderung an die Sozialwissenschaften: Intentionale und narrative Erklärung / Sinnrationalität, Systemtheorie und Informationsverarbeitungsmodelle / Strukturelle und empirische Theorieanteile / Handlungstheoretische Prozessanalyse / Qualitative Forschungsmethoden
Aktualisiert: 2019-10-04
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Alljährlich werden weltweit mindestens 5.000 Mädchen und Frauen im Namen der Ehre ermordet – dies besagt der Weltbevölkerungsbericht der UNO aus dem Jahr 2005. Die tatsächliche Zahl der Fälle jedoch liegt wohl eher zwischen 10.000 und 100.000. Diese so genannten Ehrenmorde treten zwar häufig in islamisch geprägten Ländern auf, beschränken sich jedoch nicht auf diese und sind kein religiöses, son-dern ein soziales Phänomen: Menschen töten Menschen, weil sich jemand, meist eine Frau, nicht an tradierte Normen und Verhaltensregeln gehalten hat.
Diese Formen von Gewalt sind rational und emotional kaum zu verstehen, und es ist nicht möglich, eine monokausale Erklärung für die Taten zu finden. Es mag auch sein, dass es ob ihrer Ungeheuerlichkeit keine Erklärungen gibt, die uns irgendwie befriedigen könnten. Und vielleicht wollen wir ja auch gar keine Erklärungen, da solch archaisches Verhalten prinzipiell abzulehnen ist. Um jedoch verhindern zu können, dass Ehrenmorde immer wieder und migrationsbedingt auch in westlichen Gesellschaften geschehen, ist es unabdingbar, sich diesem so wenig rational fass-baren Gegenstand auf rationaler Grundlage zu nähern.
Dies tut der Autor: Er analysiert die historischen, politischen und psychologischen Hintergründe des Phänomens, um mögliche wissenschaftlich fundierte Erklärungen dafür finden zu können und diskutiert zahlreiche aktuelle Fallbeispiele ebenso wie Modelle zur Prävention. Es geht ihm nicht darum, dem europäischen Denken "fremd" erscheinende Gruppen mit ihren spezifischen Werten und Normen oder die Religion von Menschen zu verurteilen oder in Misskredit zu bringen – im Gegen-teil, er appelliert an uns alle, zu versuchen, die Probleme der Migranten zu verstehen, die einen mühevollen Prozess der Geschichtsverarbeitung durchleben, der sich so gänzlich von unseren Erfahrungen im Westen unterscheidet.
Aktualisiert: 2022-07-27
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Ständiger Zeitdruck, chronischer Platzmangel, beschränktes Budget, Zensur und Desinformation, Erwartungen der Redaktion, Bedürfnisse des Publikums, Gesetze des Marktes: Journalisten, die über Konflikte und Kriege berichten, sehen sich von jeher vielfältigen Anforderungen ausgesetzt.
Damit nur schwer zu vereinbaren scheinen die in jüngerer Zeit entwickelten Modelle einer konstruktiven Konfliktberichterstattung, die zu Prozessen der Deeskalation und der friedlichen Konfliktlösung beitragen kann. Nicht wenige Medienschaffende sehen in solchen Konzeptionen denn auch bloße akademische Gedankenspielerei, die im journalistischen Alltagsgeschäft ohne Realisierungschancen bleibt.
Deshalb steht die Frage der Praxistauglichkeit friedensjournalistischer Modelle im Mittelpunkt dieses Buches. Anhand einer systematischen Analyse des Produktionsprozesses von Konfliktberichterstattung diskutiert der Autor sowohl Hindernisse als auch vorhandene Ansätze für eine friedensorientierte Berichterstattung. Die Nähe zur journalistischen Praxis wird durch die empirische Grundlage der Analyse gewährleistet: Ausgangs- und Bezugspunkt sind mehr als 30 Experteninterviews mit erfahrenen Konfliktberichterstattern aus den Bereichen Hörfunk, Fernsehen und Printmedien.
Konstruktive Konfliktberichterstattung erweist sich als zukunftsfähiges Projekt, das eine größere Breitenwirkung jedoch nur durch eine nachhaltige Veränderung spezifischer journalistischer Routinen, Einstellungen und Kompetenzen erzielen wird.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Die Frage nach der Freiheit des Willens hat die Philosophen seit dem Altertum durch die Jahrhunderte immer wieder zu Antworten angeregt und ist auch heute noch ein komplexes und umstrittenes Problem, das durch die modernen Neurowissenschaften ganz wesentliche Impulse erfahren hat. Der Autor stellt sich seinem Thema auch daher in methodisch systematischer und interdisziplinärer Weise: Er behandelt sowohl die philosophischen Vorbedingungen bezüglich Kausalität und Determinismus als auch die neurowissenschaftlichen Grundlagen sowie die Bezüge zur Philosophie des Geistes ebenso wie genuin psychologische Themen. Unter Berücksichtigung all dieser komplexen Aspekte gelangt er schließlich zur Modellierung der menschlichen Willensfunktion. Anspruch des Autors ist es jedoch, über eine theoretische Modellbildung hinaus ebenso praktische Hilfestellungen auch für andere Disziplinen anzubieten. Deshalb reicht die beeindruckende Weite seines Untersuchungsfeldes bis hin zu moral- und rechtsphilosophischen Implikationen seines Gegenstandes.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Auch 70 Jahre nach dem Holocaust hat sich in Deutschland noch immer kein flächendeckender
Konsens über die Unteilbarkeit der Menschenrechte durchgesetzt.
Antisemitismus, Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit sind besorgniserregend
weit verbreitet. Ein Viertel der Deutschen sind antisemitische Israelkritiker, bei
denen juden- und islamfeindliche Einstellungen miteinander Hand in Hand gehen,
und deren (scheinbare) Parteinahme für die Palästinenser ihnen letztlich
nur als Mittel dient, "das wahre Gesicht der Juden" zu entlarven. Gut ein Zehntel
vermeidet es, Kritik an der israelischen Politik zu üben, "weil man ja nicht sagen
darf, was man über die Juden wirklich denkt", und selbst jenes Viertel der Deutschen,
das der Politik Israels wohlwollend gegenübersteht, tut dies oft nur, um
selbst vor der Welt gut dazustehen.
Jedoch kritisieren immerhin vier von zehn Deutschen die israelische Politik deshalb,
weil sie für die Menschenrechte eintreten, Antisemitismus und Islamophobie
gleichermaßen ablehnen und eine Politik verurteilen, die nicht nur den
Palästinensern Unrecht antut, sondern auch Israel von innen heraus zu zerstören
droht. Auch sie des Antisemitismus zu verdächtigen, kann weder im Interesse Israels
noch im Interesse der in Deutschland lebenden Juden sein.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Zwischen der Gefahr der Festlegung auf Identitätspositionen und dem Elend der Missachtung von individueller und kollektiver Geschichte und Kultur ist das Problemfeld der Interkulturellen Pädagogik angesiedelt. In diesem Feld begrifflich-theoretische Einsichten zu entwickeln, die die Grundlage für die Zurückweisung politischer Einseitigkeit einerseits, die andererseits eine Beitrag dazu leisten, pädagogische Handlungsperspektiven unter schwierigen migrationsgesellschaftlichen Bedingungen aufzuklären, vielleicht sogar zu orientieren, kann als Anliegen der Interkulturellen Pädagogik verstanden werden. In seiner Konzeption versteht sich das vorliegende Buch in der Denktradition Georg Auernheimers, der „den Ort“ und „die Orte“ der Interkulturellen Pädagogik immer im Spannungsfeld zwischen Politik, Praxis und Wissenschaft markierte, reflektierte und zu beleuchten wusste. Der Band kann als Aufgreifen, Inspektion und Fortführung seiner Arbeiten verstanden werden. Die einzelnen Beiträge werden der Herausforderung für Theorie- und Praxisreflexion innerhalb der Interkulturellen Pädagogik gerecht: Sie fokussieren fachwissenschaftliche Diskurse, Handlungsansätze und entsprechende Konzepte sowie Aspekte der konkreten pädagogischen Praxis und hinterfragen dabei kritisch die verschiedenen Konzepten inhärente Defizitorientierung. So wird aus unterschiedlichen Perspektiven ein Beitrag zur selbstreflexiven Vergewisserung der pädagogischen Disziplin in Bezug auf die bisherigen pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Reaktionen auf die Migrationstatsache geleistet und damit eine kritische Würdigung der Vielfalt der Ansätze und Perspektiven der Interkulturellen Pädagogik gewonnen.
Aktualisiert: 2019-10-04
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