Der neue Weltengarten 2016

Der neue Weltengarten 2016 von Hofmann,  Michael, Klemme,  Hans-Peter, Patrut,  Iulia-Karin
Patrice Nganang: Zeit der Pflaumen. Roman (Auszug) – Hermann Schulz: Die Nacht von Dar es Salaam. Roman (Auszug) – Jörn Rüsen: Interkultureller Humanismus – Leo Kreutzer: Herders und Goethes Dialektischer Humanismus und die Kultur(en) der globalisierten Welt – Norbert Mecklenburg: Wildengürtel und Weltengürtel. Volkslied und Weltpoesie bei Goethe – Iulia-Karin Patrut: Clemens Brentanos »Die mehreren Wehmüller«. Ein Kabinettstück über Formen ästhetischer Darstellung von Kultur(en) – Hans-Peter Klemme: Ernst Blochs Vorstellung der Welt als Multiversum« – János Riesz: Wer gehört in das Pantheon der afrikanischen Literatur französischer Sprache südlich der Sahara? Überlegungen beim Schreiben einer »Einführung« in den Gegenstand – Eva-Maria Siegel: »Ein Foto für zu Hause«? Bildinszenierung und Diskurs(durch)brechung in Uwe Timms »Deutsche Kolonien« – Dominik Zink: Oskar Panizzas »Der operierte Jud’« als Schiboleth des Deutschen –Michael Hofmann: Istanbul, Metropole Europas und Asiens. Türkische und deutsch-türkische Perspektiven (Orhan Pamuk und Fatih Akın) Zehra Ipşiroğlu: Räume – Genderrollen – Kulturdifferenzen. Erfahrungen mit Migrationsorten in der Türkei und in Deutschland – Ulrich Pätzold: ›Doppeltblickender‹ Journalismus für die Einwanderungsgesellschaft. Bericht über einen Lernprozess – Joseph Gomsu: Geschwindigkeit, Kommunikation und Sprache in Sten Nadolnys »Die Entdeckung der Langsamkeit« – Herbert Uerlings: Postkoloniale Studien in der Germanistik – eine Zwischenbilanz.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Grammatikvermittlung und Sprachreflexion

Grammatikvermittlung und Sprachreflexion von Tintemann,  Ute
Karl Philipp Moritz‘ "Italiänische Sprachlehre für die Deutschen" (1791) bietet mehr als eine Beschreibung der italienischen Grammatik. Moritz‘ Absicht ist es, beim Leser ein vertieftes Verständnis für die Strukturen der italienischen Sprache zu wecken und ihn zum eigenen Nachdenken über Sprache anzuregen. Die immer wieder in den Text eingeflochtenen sprachtheoretischen und ästhetischen Reflexionen sowie der kontrastive Ansatz bei den Sprachbeschreibungen tragen zum innovativen Charakter dieses Lehrwerks bei. Moritz‘ "Italiänische Sprachlehre" wird in der vorliegenden Studie erstmals ausführlich vorgestellt. Dabei werden zum einen Konzeption, Aufbau und Inhalt des Lehrwerks und die verwendeten Quellen analysiert und zum anderen eine Einordnung in Moritz‘ Sprachdenken vorgenommen, wobei auch sein Rekurs auf Werke wie die Deutsche Sprachlehre für die Damen (1782) und die "Englische Sprachlehre für die Deutschen" (1784) berücksichtigt wird. Zwei Kapitel zur Rolle des Italienischen als Fremdsprache um 1800 sowie zum Italienischunterricht und den Lehrwerken runden die Darstellung ab.
Aktualisiert: 2021-12-30
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»Besser ein ordentliches Theater, als die Tingel-Tangel-Wirtschaft in allen Quartieren«

»Besser ein ordentliches Theater, als die Tingel-Tangel-Wirtschaft in allen Quartieren« von Veraguth,  Manfred
Bern hat eine lange Theatertradition. Das Theaterwesen der Bundesstadt um 1900 wurde aber noch nie gründlich untersucht. Diese Lücke füllt nun dieses Buch, das sich gleichzeitig auf neue Forschungswege begibt. Im Gegensatz zu einem Großteil theaterhistoriografischer Arbeiten, die auf Personen-, Institutions- oder Theaterformgeschichte in diachroner Darstellung fokussieren, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Synchronizität unterschiedlicher Theaterformen. So wird erstmals die Theaterlandschaft der Stadt Bern während einer Phase enormen Bevölkerungswachstums in ihren charakteristischen Theaterformen vorgestellt. Erfasst werden in dieser materialreichen Studie vier hauptsächliche Theaterformen, nämlich das künstlerische Theater, die Schaustellungen, das Varieté und das Volkstheater. Empirische Grundlage bilden sämtliche Theaterveranstaltungen der Stadt Bern für vier Beispieljahre (1892, 1899, 1906, 1913). Die insgesamt über 5.600 Aufführungen stehen im Anhang für weitere Studien zur Verfügung. Richtet der erste Teil der Arbeit sein Augenmerk auf die Auswertung der Beispieljahre, um mengenmässige Aussagen zu Formen und Orten zu machen, so untersucht der zweite Teil die Gesellschaftsfunktion der Theaterformen sowie deren Wechselspiel und Konkurrenzverhältnis. Neben neuen Erkenntnissen, etwa der zahlenmäßigen Dominanz des Varieté, welche die Schweizer Theaterentwicklung für die Zeit um 1900 in einem neuen Licht darstellt, überrascht die Studie auch mit dem Resultat, dass die Veranstaltungsdichte um 1900 in etwa derjenigen im gegenwärtigen Bern entspricht.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Vexierzüge

Vexierzüge von Wieland,  Magnus
Jean Paul gilt als notorisch abschweifender Autor. Aus der rhetorischen Technik der Digression, die im humoristischen Roman des 17./18. Jahrhunderts zu einem beliebten Stilmittel avancierte, entwickelte er eine eigene (und exzessive) Virtuosität, die narrative Linearität in immer neuen Variationen aufzustören. Von der zeitgenössischen Ästhetik deswegen arg kritisiert, gilt heute gerade diese digressive Komponente seines Schreibens als besonders bahnbrechend. Ausgehend von diesem Befund entwirft vorliegende Studie eine Poetik der Digression bei Jean Paul, indem die oft autoreflexiven Ablenkungsmanöver des Autors auf ihr semantisches Potential befragt und in Bezug zu literatur- und kulturhistorischen Kontexten gebracht werden. Dabei eröffnet sich ein Spektrum, das von der antiken Rhetorik bis zum Zeitungsdiskurs der Aufklärung reicht, das spezifisch digressive Textsorten wie Appendix und Extrablatt ebenso in den Blick nimmt wie kleinste typographische Faktoren und das – unter stetem Einbezug von Jean Pauls Witz-, Humor- und Romantheorie – die literarische Produktivität der Störung erkundet. Hinter diesem meist irritierenden 'Spiel der Digressionen' zeigt sich im Verlauf der Untersuchung allmählich, dass Jean Pauls Abschweifungen die Eigenart von 'Vexierzügen' besitzen, bei denen nicht immer alles krumm ist, was ungerade scheint.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Treffpunkt ’89

Treffpunkt ’89 von Marko,  Martin
Wer das Jahr 1989 erlebt hat, hat nicht das moralische Recht, Pessimist zu sein'. David Warszawski Schnurrt unsere Erinnerung an das Revolutionsjahr 1989 tatsächlich auf die bis zum Überdruss gezeigten Fernsehbilder zusammen? Für Marko Martin – Schriftsteller, Essayist und Reisender aus Passion – ist jenes Jahr ungleich mehr. Im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer aus der DDR ausgereist, erinnert er nun ein Vierteljahrhundert später nicht etwa an das sattsam Bekannte, sondern an die Vorgeschichte der Umwälzung ebenso wie an ihre heutigen Spuren im Gesicht der Welt. Sein Augenmerk liegt dabei auf den antitotalitären Vordenkern wie etwa Manès Sperber, Arthur Koestler, Vaclav Havel und Albert Camus. Wichtige intellektuelle Protagonisten lernte er noch persönlich kennen: Jürgen Fuchs, Reiner Kunze, Melvin Lasky, Ralph Giordano, Czeslaw Milosz, Tomas Venclova, André Glucksmann, Milo Dor oder Francois Fejtö, dazu emigrierte Dissidenten zwischen Toronto, Lissabon und Hongkong. '1989' wird in dieser Sammlung von Essays, Reportagen und Porträts als bis heute fortwirkende Zeit-Zäsur sichtbar, die sich nicht allein auf den Berliner Mauerfall reduzieren lässt. Denn selbst über Mitteleuropa geht diese Jahrhundertgeschichte hinaus, erinnert jenes Jahr doch auch an die blutige Niederschlagung der Pekinger Studentenproteste und an das erste Aufbegehren der Zivilgesellschaft in Birma. Martin sucht und findet die Spuren des Vergangenen und kommt trotz allem zu einem optimistischen Resümee: Wer die Zeit um 1989 aktiv erlebt hat oder zumindest erinnert, besitzt gute Voraussetzungen, sich auch in der Gegenwart nicht einschüchtern zu lassen – weder von Diktaturen noch von medialer Vergesslichkeit. Marko Martin, Jahrgang 1970, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählen u.a. drei Bücher über Melvin Laskys Zeitschrift 'Der Monat', der Roman 'Der Prinz von Berlin', die Südostasien-Reportagen 'Sonderzone' sowie zwei Erzählbände in der renommierten ANDEREN BIBLIOTHEK. Im Wehrhahn Verlag erschien 2013 sein Buch 'Kosmos Tel Aviv'.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Die Indianer in England

Die Indianer in England von Chodowiecki,  Daniel, Košenina,  Alexander, Kotzebue,  August von
»Hier findet man nichts von dem empfindelnden Schnickschnack, dem schaalen Romanengang der gewöhnlichen Lustspiele, [...] von dem ewigen Einerley seufzender Liebhaber und Schönen.« So urteilt der Dichter Georg Schatz über Die Indianer in England (1790) in Nicolais Allgemeiner deutscher Bibliothek. Tatsächlich hebt sich Kotzebues frühes Erfolgsstück nicht durch den auch sonst allgegenwärtigen rührseligen Sieg von Liebesheiraten über Kommerzehen ab, sondern durch den kolonialen Stoff. Mit sicherem Blick für die mit Richard Cumberlands Lustspiel The Westindian (1771) literarisch begründete Indienmode, brilliert Kotzebue mit einer exotischen Handlung. Der aus Mysore mit seiner Tochter ins englische Exil vertriebene wohlhabende Inder Kaberdar wohnt im Hause des reichen Kaufmanns Sir John Smith. Erste taktische Heiratsabsichten zwischen Vätern und Kindern beider Familien weichen im Verlauf des Dramas dem reinen Ideal einer selbstbestimmten, natürlichen Liebe zwischen Vertretern beider Kulturen. Das – mehrfach ins Englische übersetzte – Stück war auf zahlreichen Bühnen so populär, dass Daniel Chodowiecki als beliebtester Buchillustrator der Zeit sogleich einen Bogen mit zwölf Kupferstichen auf den Markt brachte. Diese Blättchen gelangen jetzt erstmals in einer Buchausgabe zum Abdruck.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Mit dem Glokkenschlag Zwölfe!

Mit dem Glokkenschlag Zwölfe! von anonym, Kohnen,  Joseph
Dieses 1786 anonym veröffentlichte Stück stellt sich selbst vor als eine freie Bearbeitung des 1765 erstmals gedruckten Mann nach der Uhr von Theodor Gottlieb von Hippel. In Wirklichkeit ist es ein Meilenstein in der Entwicklung des deutschen Lustspiels gewesen, der im Rahmen der Theatergeschichte weit mehr Beachtung verdient als ihm bisher entgegengebracht wurde. Gegen Ende des aufklärerischen Jahrhunderts und im Todesjahr Friedrichs des Großen hat es sich konsequent von den bisher gültigen Richtlinien der französischen Vorbilder und der sächsischen Charakterkomödie befreit und dem bis dahin auf der Bühne strapazierten Soldatenstand eine neue, entschieden positivere Rolle zugeordnet, die die historische Kluft zwischen Aristokratie und Bürgertum, Uniform und Gamaschendienst einerseits, und Zivilpersonen und ehrbarem Broterwerb andererseits, aufhebt und die Bürger aller Schichten als gleichwertige Menschen behandelt in einem Geiste, der unübersehbar aufs folgende Jahrhundert hinweist. Joseph Kohnen, 1940–2015, Studium der Germanistik, Altphilologie und Philosophie in Luxemburg, Nancy, Paris und Bonn. 1972 Promotion und 1982 Habilitation. Schwerpunkt der editorischen Arbeit: Aufklärung in Ostpreußen, insbesondere Königsberg (Hippel, Hamann, Lauson, Baczko, Lindner, Verlagswesen, Freimaurerei), Klassik (Goethe, Jean Paul) und Expressionismus (Trakl, Heym, Goll). Em. Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Luxemburg und seit 1990 Ständiger Gastprofessor der Föderalen Baltischen Kant-Universität Kaliningrad.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Karl Philipp Moritz

Karl Philipp Moritz von Košenina,  Alexander
Im Kontext der literarischen Anthropologie porträtiert das Buch Karl Philipp Moritz als einen psychologisch innovativen und literarisch besonders vielseitigen Autor der Aufklärung. Folgende Seitenstücke zu seinem Roman ›Anton Reiser‹ kommen dabei zur Darstellung: ›Beiträge zur Philosophie des Lebens‹, ›Sechs deutsche Gedichte‹, ›Reisen eines Deutschen in England im Jahr 1782‹, ›Über den Tod von Johann Georg Zierlein‹, ›Aus K.s Papieren‹ sowie ›Ein unglücklicher Hang zum Theater‹ aus dem ›Magazin zur Erfahrungsseelenkunde‹. Der Band macht die vollständig vergriffene Ausgabe durch die Lessing Akademie Wolfenbüttel von 2006 wieder zugänglich. Alexander Košenina ist Professor für Deutsche Literatur an der Leibniz Universität Hannover. Zuletzt verfasste er ein Studienbuch ›Literarische Anthropologie‹ (Akademie Verlag 2008) und gab 2009 im Wehrhahn Verlag Ifflands Dramen. Ein Lexikon sowie Ifflands Beiträge zur Schauspielkunst her-aus.
Aktualisiert: 2021-12-30
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‚von unserer gemeinsamen Art des Feilens‘

‚von unserer gemeinsamen Art des Feilens‘ von Saak,  Birgit
Mathilde und Richard Kralik von Meyrswalden wuchsen im großbürgerlichen Milieu einer katholischen Glasindustriellenfamilie in Linz und Wien auf. Während Mathilde Kralik eine professionelle Ausbildung zur Komponistin am Konservatorium der Musikfreunde Wien erhielt, studierte ihr Bruder Jura sowie diverse andere Fächer und wurde vor allem für seine historischen und kulturphilosophischen Publikationen bekannt. Im Wiener Musikleben traten die Geschwister mit einer klaren Rollenverteilung auf: Richard Kraliks Texte wurden von seiner Schwester vertont. Im Zentrum dieses Buches steht allerdings die Liedersammlung Lieder im Heiligen Geist, in der sich durch musikalische Analyse zwei kompositorische Handschriften nachweisen lassen. Sowohl in der Zusammenarbeit von Mathilde und Richard Kralik als auch in den Rezensionen ihrer Werke spiegeln sich Rollenzuweisungen und Geschlechterstereotypien bürgerlicher Erziehung deutlich wider: Die Erziehung sowie die unterschiedlichen Bildungsmöglichkeiten für Männer und Frauen im damaligen Österreich werden deshalb einleitend dargestellt. Mathilde Kralik überlebte ihren Bruder um zehn Jahre, die zum Teil in die Zeit des Zweiten Weltkrieges fallen. Ein Kapitel ist diesem Abschnitt des Lebens der Komponistin gewidmet: Gezeigt werden Strategien Mathilde Kraliks ihre Werke unter den kulturpolitischen Bedingungen des Nationalsozialismus zur Aufführung zu bringen und ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Die vergessenen Briefsteller des 19. Jahrhunderts

Die vergessenen Briefsteller des 19. Jahrhunderts von Antes,  Carolin, Kreim,  Erwin
»Die Ratgeberforschung hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Neben dem kulturanthropologischen Interesse an Ratgebern und psychosozialen Untersuchungen, die auf den Menschen in seiner Lebenswelt zielen, hat insbesondere die kulturwissenschaftliche Ratgeberforschung einen neuen Blick auf das Phänomen ermöglicht« (Prof. Dr. David Oels, Mainz). Die im 19. Jahrhundert in großer Zahl erschienenen Briefsteller stellen dazu umfangreiches Forschungsmaterial zur Verfügung, das bislang weitgehend unbeachtet geblieben ist. Die Bibliografie holt diese wertvollen Quellen aus der Vergessenheit. Briefsteller waren Bestseller und sie waren, wie die Autorin herausarbeitet, »cash cows« der Verlage. Im abschließenden Beitrag untersucht Dr. Erwin Kreim die Bedeutung von Bibliografien und Sammlungen im Internetzeitalter.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Eintragungen in den ‚Schreibkalendern‘ 1836 und 1837

Eintragungen in den ‚Schreibkalendern‘ 1836 und 1837 von Klein,  Hans-Günter, Mendelssohn Bartholdy,  Felix, Ward Jones,  Peter
Felix Mendelssohn Bartholdy hat in den Jahren 1836 und 1837 'Schreibkalender' geführt, in denen er für einzelne Tage kurze Notizen über Ereignisse eingetragen hat, die ihm wichtig erschienen. Die täglichen Begebenheiten sind in einzelnen Perioden relativ umfangreich festgehalten, in anderen nur sporadisch. Besonders aufschlussreich sind die Notizen jeweils für das erste Vierteljahr 1836 und 1837, da er hier relativ genau seine Probenarbeit mit dem Leipziger Gewandhausorchester benannt hat. Auch für die Wochen in Düsseldorf 1836 mit der Uraufführung seines Oratoriums 'Paulus' hat er viele kleine Details notiert, dann auch für seine Tage in Frankfurt am Main, wo er seine Braut Cécile Jeanrenaud kennengelernt hat. So sind auch für seine Verlobungszeit hier manche bisher unbekannte Einzelheiten festgehalten. Die ausführlichen Notizen enden mit der Hochzeit am 28. März 1837; da das junge Paar über die Hochzeitsreise ein eigenes Tagebuch geführt hat, beschränkte sich Mendelssohn hier in seinem Kalender jetzt nur auf ganz kurze Notizen. Die Eintragungen sind kurz und knapp und lassen gleichsam nur ein Gerüst der Tagesereignisse erkennen. Sie vermitteln aber einen Eindruck von den vielen Verabredungen, die er tagsüber eingegangen war, wie auch von den vielen bekannten und oft auch kaum bekannten Personen, mit denen er zusammen gekommen ist. In einem nüchternen Stil werden Fakten festgehalten – selten nur gibt er seinen Gefühlen Ausdruck, so beispielsweise wenn er am vorletzten Abend des Jahres 1836, nachdem er gerade von seiner Braut aus Frankfurt nach Leipzig zurückgekehrt war, notiert: 'Abend allein traurig zu Hause'.
Aktualisiert: 2021-12-30
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Entwurf einer Psychophysiologie des Menschen

Entwurf einer Psychophysiologie des Menschen von Hoorn,  Tanja von, Krüger,  Johann G
Der Hallesche Mediziner Johann Gottlob Krüger (1715–1759) nimmt in seinem Grundriß eines neuen Lehrgebäudes der Artzneygelahrtheit (1745) den Menschen in seiner leibseelischen Doppelnatur in den Blick. Kritisch, geistreich und polemisch positioniert er sich im verminten Gelände der widerstreitenden zeitgenössischen Positionen: Ist der menschliche Körper schlicht eine Maschine (wie die Mechanisten behaupten)? Oder rühren alle Bewegungen von der Seele (so die Lehre Georg Ernst Stahls)? Krüger entwickelt vor dem Hintergrund dieser konträren Ansätze eine neue Perspektive auf den nervösen, empfindlichen Körper: Im Kontext der sich formierenden Anthropologie der Aufklärung ist der Grundriß damit ein früher Schlüsseltext, dessen 72 Seiten hier im Faksimile abgedruckt wurden.
Aktualisiert: 2021-12-30
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Lebensgeschichte und Beschreibung der Reisen durch Asien, Afrika und Amerika

Lebensgeschichte und Beschreibung der Reisen durch Asien, Afrika und Amerika von Schreiber,  Reinhard, Taurinius,  Zacharias
Das zwischen 1799 und 1801 in drei Teilen erschienene Buch' Lebensgeschichte und Beschreibung der Reisen durch Asien, Afrika und Amerika des Zacharias Taurinius', eines gebornen Aegyptiers handelt von Reisen und Abenteuern in ferne Länder. Der Autor stellt sich als gebürtigen Ägypter vor, der in früher Kindheit von seinem Vater auf eine Handelsreise nach Europa mitgenommen und mit ihm in Fürth bei Nürnberg ansässig wird. Motiviert durch den abenteuerlichen Bericht eines heimgekehrten Ostindienfahrers, verlässt er als Halbwüchsiger – nach Abschluss einer Buchdruckerlehre – auf eigene Faust sein Zuhause und kommt als Seemann nach Fernost, Süd- und Nordamerika sowie nach Afrika, das er vom Süden bis zum Norden durchwandert, bis er schließlich nach vielen Mühen und Gefahren seine Geburtsstadt Kairo erreicht. Nach achtzehn Jahren des Wanderns und der Seefahrt kehrt er wieder nach Europa zurück und veröffentlicht, da er als Buchdrucker keine Arbeit findet, die Beschreibung seiner Reisen nach Asien, Amerika und Afrika. Warum er anfangs dabei Pseudonyme wie Schroedter oder Damberger und erst später seinen angeblich wirklichen Namen Taurinius benutzt, erschließt sich dem heutigen Leser ebenso wenig wie den zeitgenössischen Rezensenten, die seine Reisebeschreibungen für unglaubwürdig hielten. Die zermürbenden Bemühungen um seine Rechtfertigung und die damit verbundene wirtschaftliche Notlage zeigen ihn am Ende seiner Biographie als gebrochenen Menschen, der in verzweifelter Sorge um seine Familie in die Zukunft blickt. Mit der Edition dieser literarischen Rarität wird ein Text wieder lesbar gemacht, der nicht nur für Liebhaber alter Reiseberichte von großem Interesse ist, sondern auch für die Zeit um 1800 ein literarisch wie kulturgeschichtlich eindrucksvolles Zeugnis bietet. Reinhard Schreiber, geboren 1941 in Prag, nach Habilitation und Professur Mitte der Achtziger Jahre übernahm er die Leitung der Kinderklinik Starnberg, der er zwei Jahrzehnte vorstand. Seit 2006 im Ruhestand, befasste er sich vorrangig mit Reiseliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Drei Gedichte zum Erdbeben von Lissabon 1755

Drei Gedichte zum Erdbeben von Lissabon 1755 von Rector,  Martin, Wehrhahn,  Matthias, Zimmermann,  Johann G
In den drei Lehrgedichten von Johann Georg Zimmermann (1728–1795), setzt sich der Hannoversch Königlich-großbritannische Leibarzt mit einer der großen paradigmatischen Katastrophen des 18. Jahrhunderts auseinander: dem Erdbeben von Lissabon vom 1. November 1755, dem 30.000 Menschen zum Opfer fielen. Die Gedichte geben nicht zuletzt einen Einblick in die Denkweise und Gelehrsamkeit des jungen Zimmermann. '[.] eine Fundgrube zukünftiger Forschung, und das Büchlein bietet dazu eine unentbehrliche Quelle'. (Bulletin, Dezember 2007)
Aktualisiert: 2020-01-21
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Die parisische Bluthochzeit König Heinrichs von Navarra, ein Trauerspiel.

Die parisische Bluthochzeit König Heinrichs von Navarra, ein Trauerspiel. von Gottsched,  Johann Christoph, Kaminski,  Nicola
Spricht man von Johann Christoph Gottsched (1700-1766) als Trauerspielautor, so ist wie selbstverständlich fast durchweg nur sein erstes, 1732 veröffentlichtes Trauerspiel Sterbender Cato im Blick. Diesen engen Wahrnehmungshorizont möchte die vorliegende Edition der 1745 im letzten Teil der Deutschen Schaubühne erschienenen Parisischen Bluthochzeit König Heinrichs von Navarra weiten und dabei vielfältige Perspektiven auf einen zu Unrecht vergessenen Text eröffnen. Das reicht von der konfessionspolitischen Aktualität des Sujets, der Ermordung Tausender von Hugenotten in Paris in der sogenannten Bartholomäusnacht am 24. August 1572, im Sachsen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts über den die dramatische Darstellung charakterisierenden Geschichtsperspektivismus, der das historische Ereignis nicht als gegeben versteht, sondern als aus pluralen, durchaus divergenten Ansichten konstruiert, bis hin zum experimentellen Potential dieses Trauerspiels, das in einer einigermaßen radikalen Versuchsanordnung die eigenen poetologischen Voraussetzungen aufs Spiel setzt und theatrale Ästhetik zum Problem macht.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Realitätsfalle

Realitätsfalle von Sasse,  Kai J., Schmidt,  Michael, Schröder,  Peer
'Ja, probegefoltert. Elektroschocks, Streckbank, denken Sie an irgend ein Jahrhundert, ich bin gewappnet. Ich bin der sicherste Mensch auf der Welt. Ich besitze das Idealrezept des Überlebens, um das Idealrezept der INUSA zu schützen. Bedrohen Sie meine Frau und Kinder, die ich nicht habe, ich sage nichts. Foltern Sie mich, nada. Geben Sie mir Drogen, es nützt nichts. Weder Gehirnwäsche noch sonst irgend etwas kann mich dazu bringen, auch nur ein Prozent meines Wissens preiszugeben. Ich bin der unverwundbarste Mensch im ganzen Universum. Ja, kapieren Sie das denn nicht, das weiß die Gegenseite doch auch. Ich bin der einzige Mensch, der das INUSA Geheimrezept kennt, und ich bin unfähig es preiszugeben, außer es geschieht völlig, ich wiederhole, völlig freiwillig.' – 'Es gibt eine Art erwachsener Kinderträume. Einen Bereich, der sich durch nichts anderes kennzeichnet, als dass er einfach gut ist. Nicht ›Gut‹ als Antithese des ›Bösen‹, das war früher einmal.' Kai J. Sasse, 1959 – 2012, wurde nach dem Abitur als Sänger der Punkband Wankers in seiner Geburtsstadt Kassel bekannt. Mit Anfang Zwanzig zog er nach Hamburg-Eimsbüttel, wo er heimisch geworden ist. Der Agnostiker und Anarchist studierte Amerikanistik, bot Übersetzungsdienste an; in seinen letzten Jahren arbeitete er für das World Wide Fund For Nature-Projekt 'Meeresschutz'. Songtexte, Prosa und Gedichte veröffentlichte Kai J. Sasse in den Zeitschriften Schorli Morli, Loose Blätter Sammlung, Zeitschrift für angewandtes Alphabet und Kunst sowie im Gegner. Außerdem übersetzte er Sara Cravens Roman: Rendezvous mit einer Unbekannten.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Der polnische Hof im Blick der Zeremonialwissenschaft

Der polnische Hof im Blick der Zeremonialwissenschaft von Kodzik,  Joanna
Die im Zeremoniell aufgefassten Regeln der gegenseitigen Behandlung barocker Akteure wurden zu einer symbolischen Kommunikation stilisiert, die in ihrer Visualität qualitative Aussagen über die gesellschaftliche Zugehörigkeit und die hierarchische Anordnung der Menschen untereinander überlieferte. Der polnische königliche Hof war einer der Schauplätze, an welchem sich das Theatrum ceremoniale abspielte. Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, den systembildenden Prozessen im Rahmen der polnischen höfischen Gesellschaft im 17. und am Anfang des 18. Jahr-hunderts, die sich im besonderen Code der Distanzen, Körper- und Gestensprache äußerten, nachzugehen. Aufbauend auf dem von den Zeremonialwissenschaftlern präsentierten Verständnis ihres Gegenstandes wird der polnische Hof hinsichtlich seiner Funktionalität im Sinne der Systemtheorie Talcott Parsons betrachtet. Quellengrundlage bieten hier hauptsächlich die Schriften von Zacharias Zwantzig, Gottfried Stieve, Johann Christian Lünig, Julius Bernhard von Rohr und das anonyme Ceremoniale Brandenburgicum. Einzelne Beispiele, welcher sich diese Drucke bedienten, stellten das angemessene Tractament der polnischen Adligen an diversen Orten in Polen-Litauen und an europäischen Höfen dar. Die Analyse der vorhandenen Texte nimmt sich vor, ein noch präziseres Bild des polnischen Hofes als System in Bezug auf die performativen Interaktionsmodelle der europäischen höfischen Gesellschaft im barocken Zeitalter darzustellen.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Kotzebues Dramen

Kotzebues Dramen von Birgfeld,  Johannes, Bohnengel,  Julia, Košenina,  Alexander
Friedrich Nietzsche pries ihn in Menschliches, Allzumenschliches als das 'eigentliche Theatertalent der Deutschen'. Denn 'die Zeitgenossen hätten von ihm im Ernste sagen dürfen: ›in ihm leben, weben und sind wir‹'. Tatsächlich gehört August von Kotzebue (1761–1819) mit August Wilhelm Iffland zu den produktivsten und meist gespielten deutschen Dramatikern, der die Anliegen seiner Zeit vollständig auf die Bühne brachte. In seinen rund 230 Stücken aller Genres – vom Prolog bis zum Historiendrama, vom rührenden Trauerspiel bis zur Gesellschaftskomödie, vom szenischen Sinnbild bis zur Oper, von der Huldigung bis zur Posse – verarbeitet Kotzebue mit Witz und spitzer Feder alle Themen und Moden der Epoche: Ehe und Familie, Hof und Bourgeoisie, Erbschaft und Spekulation, Krieg und Frieden, russische und deutsche Politik, Leibeigenschaft und Sklaverei, Glaube und Religion, Intrige und Verbrechen, Verstellung und Theater, Wissenschaft und Scharlatanerie. Das Lexikon bearbeitet erstmals Kotzebues Gesamtproduktion für die Bühne, vom 1782 entstandenen Trauerspiel Demetrius bis zu dem im Todesjahr erschienenen Einakter Die Selbstmörder. Die alphabetisch angeordneten Artikel zu jedem einzelnen Drama verzeichnen knapp die Inhalte, Motive, Aufführungen, Rezeptionszeugnisse sowie Forschungsbeiträge und präsentieren Illustrationen aus den Originalausgaben.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Johann Heinrich Merck

Johann Heinrich Merck von Leuschner,  Ulrike
Johann Heinrich Merck (1741–1791 ) war ein Repräsentant der Spätaufklärung, jener Epoche am Ausgang des 18. Jahrhunderts, da Gefühl und Ratio eine brisante Mischung eingingen. Anfang der 1770er Jahre war sein Haus der Mittelpunkt der ›Darmstädter Empfindsamen‹. Die Verbindungen Mercks, der als einer der ersten in Deutschland den Begriff ›intellektuell‹ benutzte, reichten weit über die kleine hessische Landgrafschaft hinaus, an deren Hof er seinem Brotberuf nachging; er korrespondierte mit Literaten, Künstlern und Gelehrten in halb Europa. Begabt mit einem scharfen Verstand, kommentierte er seine Zeit engagiert und kritisch. Die Zeitgenossen bewunderten seine stilistisch brillante Prosa und seinen unbestechlichen Witz. Doch seine Skepsis gegenüber der Wirksamkeit von Vernunft und Aufklärung machte ihn sprunghaft. In der Dichtung wechselte er häufig die Gattungen, dilettierte in den Naturwissenschaften, versuchte sich als Verleger und Fabrikant. Als der Verwaltungsbeamte des Alten Reichs sich 1791 in Paris in den Jakobinerclub aufnehmen ließ, wurde seine Position am Darmstädter Hof unhaltbar. Merck wählte den Freitod. Ulrike Leuschner zeichnet Mercks Lebensweg aufgrund des ausgedehnten Briefwechsels und aktueller Forschungsergebnisse zu seinem Werk nach. 'Ein Mensch wie Merck wird gar nicht mehr geboren, und wenn er geboren würde, so würde die Welt ihn anders ziehen', würdigt Goethe die außergewöhnliche Persönlichkeit des Jugendfreundes im Gespräch mit Eckermann.
Aktualisiert: 2020-01-21
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