ERDEN

ERDEN von Gurschler,  Ivo, Hofbauer,  Andreas L, Klose,  Alexander
Die Theoriebildung wendet sich wieder einer Sphäre zu, die mangels eines anderen Begriffs weiterhin Natur genannt wird. Solche Erneuerungen einer alten philosophischen Tradition kommen jedoch aus ideengeschichtlichen Zusammenhängen, die das anthropozentrische Erbe der klassischen Naturphilosophie dezidiert nicht antreten wollen, weil es weltanschaulich Kolonialismus und Ressourcenausbeutung den Boden bereitete. Zugleich meldet sich die Natur in Gestalt von Fluten, Dürren, Stürmen auf immer drängendere Weise zurück, und die Menschen lernen sich verstärkt als Erdlinge zu begreifen. Unter diesen Vorzeichen entstanden radikale Gesten der Dezentrierung in terrestrische Konstellationen als neue Formen über Natur nachzudenken. Der Band versammelt solche, in ihrer Gesamtheit notwendig fragmentarisch bleibende Vorstöße als vier – auf die Erde und ins Unbekannte geworfene – naturphilosophische Brocken.Unter Extraktionsregime fallen Texte, die die in der Moderne vorherrschende Fassung der Natur als Ressource problematisieren. Dieser Bestandsaufnahme gegenübergestellt werden im Rahmen von Naturepistemologien polyzentrische Modelle von Natur(en), die auf außereuropäische Kosmologien rekurrieren und dissidente Lesarten der europäischen Tradition in Erinnerung rufen. Körpersäfteanalysen zeigen, wie Natur in der leiblichen Auseinandersetzung mit (Kleinst-)Körpern und (an)organischen Stoffen zur Darstellung kommen kann. Der Brocken Wahlverwandtschaften handelt von sympoietischen Verbindlichkeiten: queeren und Xeno-Bindungen.Mit Beiträgen von: Heather Davis, Kai van Eikels, Donna Haraway und Karin Harrasser, Andreas L. Hofbauer, Maren Mayer-Schwieger, Kathrin Meyer, Johannes Neurath, Hermann Rauchenschwandtner, Salome Rodeck, Elisabeth von Samsonow, Oxana Timofeeva, Tom Turnbull, Daniel Tyradellis, Maria Zinfert und einer künstlerischen Bildstrecke von Jenny Michels.
Aktualisiert: 2022-10-14
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Von Wegen

Von Wegen von Gurschler,  Ivo, Schlembach,  Christopher
Verkehr im modernen Sinn ist massenhafte, geordnete Bewegung, in der Fahrzeuge einander flüchtig begegnen, einander gerade noch genug Aufmerksamkeit schenken, um aneinander vorbei oder irgendwohin zu kommen. Er ist technisch wie die Kommunikation, in der niemand mehr miteinander redet und doch jede Botschaft an ihr Ziel kommt. Verkehr webt den roten Teppich, auf dem die Moderne voranschreitet. Er führt zu den Rändern der Welt und ins Zentrum nahezu aller Interpretationen der Gegenwart zurück.Der Verkehr ist die technische Seite der Zivilisation, wie er die zivilisierte Seite der Technik ist. Er organisiert den Raum im Weltmaßstab, wodurch die Orte in Bahnen und Wege aufgelöst werden, oder gezwungen werden, sich in Behälter zu verwandeln. Sie werden aus ihrer Verankerung herausgelöst und mobilgemacht. Der russische Dichter Velimir Chlebnikov träumte daher von einer Welt mobiler Wohnungen, in der die Menschen aus den dunklen Gefängnissen der Mietskasernen befreit waren und ihre eigenen Wohnungen nach Bedarf in Häuser-Gerüste hängen konnten. »Solcherart war eine überragende Errungenschaft geglückt: nicht mehr der Mensch reiste, sondern sein Haus auf Rädern, besser gesagt seine Bude, die, je nachdem, auf der Plattform eines Zugs oder einem Schiff festgeschraubt werden konnte.«Schriften zur Verkehrswissenschaft»Angesichts der verwirrenden Vielzahl von TUMULT-Publikationen, die teils in ideologisch positionierten Verlagen erscheinen, wollen wir die missverständlichen Äquivokationen entflechten und lassen von dem Namen TUMULT ab (ohne ihn vergessen zu wollen). Mit dem vorliegenden Band und ab sofort heißt die Reihe, in der ›Von Wegen. Bahnungen der Moderne‹ als jüngster Band erscheint, Schriften zur Verkehrswissenschaft. Dieser auf einen Vorschlag von Walter Seitter zurückgehende Untertitel war ursprünglich von zwei Argumenten motiviert. Mit dem Begriff Verkehrswissenschaft konnte erstens das Wort Wissenssoziologie vermieden werden. Zweitens ergaben sich Anklänge an die ältere Polizeywissenschaft, die durch Foucaults Studien zur Gouvernementalität Konjunktur hatte.« (Christopher Schlembach / Ivo Gurschler)InhaltSpace Syntax – Washington und PekingChristopher Schlembach und Ivo Gurschler: Kein Warten mehrInfrastrukturMichel Serres und Régis Debray: Die Netze Verlassen…Charles Horton Cooley: Die Theorie des TransportsJames Beniger: Die Kontrollrevolution. Technologische und ökonomische Ursprünge der InformationsgesellschaftGabriele Schabacher: Medien und Verkehr. Zur Genealogie des Übertragungswissens zwischen Personen, Gütern und Nachrichten im 19. JahrhundertChristopher Schlembach: Transportmetaphysik. Verkehr und das Verwaltungsdenken der AufklärungSpace Syntax – BerlinVehikularitätChristian Kassung: Mythos Concorde. Die Form der GeschwindigkeitBenjamin Steininger: Katalysator. Die Mobilmachung des MateriellenIvo Gurschler: Platonische Mobilmachung. Von Menschenkörpern und anderen FahrzeugenSpace Syntax – MünchenFrank Jödicke/Rudolf Weidenauer: Rückwärts durch NeapelWalter Seitter: Die Körper, die Bewegungen, die ewigen Terrestrischen Verkehre und andereElisabeth von Samsonow: Die weggezauberten Pferde oder: Die Folgen der »asiatischen Effeminierung«Sebastian Hackenschmidt: Sitzen als Verkehrszustand. Zur Mobilität der modernen StahlrohrstühleMax Bense: Auto und Information. Das Ich, das Auto und die TechnikTransgressionCharles Darwin: Zufällige bzw. gelegentliche VerbreitungsmittelRichard Poulin: Human Trafficking. Militärische Besatzungen im NeoliberalismusSpace Syntax – LondonHermann Knoflacher: Die Krise moderner Verkehrswissenschaft. Begriffliche Engführungen und deren praktische FolgenReinhold Knoll: Stadtgrenzen im Wiener VerkehrsgedächtnisAnna Rose: Das Gewebe der UrbanitätSpace Syntax – Wien
Aktualisiert: 2023-01-24
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Wörter, Bilder, Körper

Wörter, Bilder, Körper von Ebner,  Horst, Gurschler,  Ivo, Seitter,  Walter
Dieser Materialienband macht sich an die Enträtselung von »La Monnaie vivante / Lebendes Geld« aus dem Jahr 1970. Er enthält thematisch verwandte Texte von Klossowski, ein Gespräch mit ihm sowie ein kleines »Wörterbuch« zu »Lebendes Geld« und drei werkgeschichtliche Essays der Herausgeber. Lassen sich Bedingungen denken, unter denen es ›legitim‹ wäre, lebende Wesen als bloße Objekte zu besitzen? Menschen als Zahlungsmittel, als neuer Goldstandard? Könnten solche Bedingungen innerhalb der sozialen Tauschbeziehungen einen alternativen Raum gegenüber der heute de facto stattfindenden monetären Prostituierung eröffnen? Pierre Klossowski hat (mit Pierre Zucca als Gestalter) auf extreme Akteure wie den Marquis de Sade und Charles Fourier oder auch auf Georges Bataille und Walter Benjamin zurückgegriffen, um ein künftiges Denken des Menschen zu umreißen.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Lebendes Geld

Lebendes Geld von Ebner,  Horst, Gurschler,  Ivo, Klossowski,  Pierre, Ricke,  Gabriele;Voullié,  Ronald, Seitter,  Walter
»Lebendes Geld« schrieb der Übersetzer, Philosoph und Maler Pierre Klossowski in den Turbulenzen der Kapitalismus-Kritik um 1968. Der Text verbindet Analysen zur libidinösen Struktur der europäischen Wirtschaft, Erotik und Ikonik, um nach Möglichkeit einen utopischen, jedenfalls einen anderen als kapitalistischen Weg andeuten zu können. Michel Foucault sah in dem Text ein »anthropologisches Dreieck« aus Begehren, Wert und Simulakrum aufgestellt und sprach vom »größten Buch unserer Epoche«. Heute gilt es, das in seiner entschiedenen Heterogenität subversive Buch aus dem Abstand von nahezu fünfzig Jahren neu zu lesen und zu gebrauchen. Das Buch erscheint hier nicht als das spektakuläre Text-Bild-Album, das von Klossowski gemeinsam mit dem Filmemacher und Fotografen Pierre Zucca konzipiert und publiziert worden war, sondern als purer Text.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Sehen und Sagen

Sehen und Sagen von Gurschler,  Ivo, Panteliadou,  Sophia, Schlembach,  Christopher
Walter Seitter ist ein Philosoph, der einen Stein in philosophische Wasser, die stagnieren, wirft. Jetzt hat er seinen 75. Geburtstag gefeiert und könnte auf eine erfüllte Lehrtätigkeit und eine Publikationsliste, die Staunen macht, zurückblicken – ja, könnte, wenn er nicht mitten in einem tätigen Leben stünde: Vorträge, Diskussionsrunden, Publikationen, Reisen bestimmen nach wie vor seinen philosophischen Alltag. Sein Blick ist nach vorn gerichtet,zurück nur im Sinne eines forschenden Suchens nach der Gegenwart in der Vergangenheit. Anlässlich seines Geburtstagsjubiläums haben sich nun 50 Weggefährten aus Wissenschaft, Kunst und Literatur versammelt, um Seitters Werk zu würdigen. Entstanden ist so ein Glossar mit 50 Begriffen, von ›Abgrund‹ über ›Medien‹ und ›Meer‹ bis ›Wort‹, Begriffen also, die für Seitters Denken relevant sind – ein Glossar, das auch als eine Art Handbuch zum Verständnis seiner Philosophie benutzt werden kann. In den Beiträgen kommen AutorInnen zu Wort, deren Gegenstände selbst in die philosophische Betrachtung Seitters eingehen: Kunst und Dichtung, Psychoanalyse und Humanwissenschaften, Physik und Metaphysik. Ihre Perspektiven lassen sich nicht auf Seitters Denken reduzieren. Sie nehmen es vielmehr zum Ausgangspunkt, streifen es gelegentlich oder beschreiten davon abweichende Pfade. Aber an irgendeinem Punkt, der vorab nicht immer abzusehen war, finden Begegnungen statt, freundschaftliche, anekdotische, dialogische, begriffliche. Man sieht den Zufall in diesen Zusammenhängen, aber man sieht auch Ordnung, in der Mensch und Welt, Gott und Gesellschaft, Wörter und Dinge, in eine Vielfalt und Vielzahl philosophischer, künstlerischer, poetischer Betrachtungen eingehen. Mit Beiträgen u.a. von: Friedrich Balke, Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Eugen Dönt, Werner Gabriel, Bodo Hell, Gesche Heumann, Andreas L. Hofbauer, Ulrike Kadi, Reinhold Knoll, Helmut Kohlenberger, Helmut Lethen, Dorothea Macheiner, Pravu Mazumdar, Wolfgang Müller-Funk, Robert Pfaller, Wolfgang Pircher, August Ruhs, Elisabeth von Samsonow, Elsbeth Wallnöfer, Kurt Walter Zeidler
Aktualisiert: 2023-02-14
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