„Alles hat seine Zeit …“ – Aufbruch zu einem neuen Pflegeverständnis von Dorschner,  Stephan, Meussling-Sentpali,  Annette

„Alles hat seine Zeit …“ – Aufbruch zu einem neuen Pflegeverständnis

Tagungsband zum 2. Christlichen Pflegekongress vom 30. Oktober bis 1. November in Bingen

Der 2. Christliche Pflegekongress unter dem Leitwort „Alles hat seine Zeit (Koh 3,1) — Aufbruch zu einem neuen Pflegeverständnis“ liegt nun schon wieder einige Monate zurück. Er wollte Christen in der Pflege einladen, an dem Ort, der untrennbar mit dem Leben und Wirken der Hl. Hildegard von Bingen verbunden ist, über „Zeit“ im Pflegealltag nachzudenken. Im vorliegenden Tagungsband sind die Vorträge des Kongresses zusammengestellt: zum Nachlesen, zur Erinnerung, zum Kraft schöpfen, zum Weiterdenken, als Anregung für den Pflegealltag.

Vor gut drei Jahren entstand die Idee zu einem Christlichen Pflegekongress. Viel hat sich inzwischen bewegt. Der 1. Christliche Pflegekongress fand im Spätherbst 2007 in Eisenach statt. Unsere Visionen sind Wirklichkeit geworden: wir haben uns hinein nehmen lassen in die Zeit Elisabeths — durch die Landesausstellung, das Ambiente auf der Wartburg und die vielfältigen Vorträge, die alle der Frage nachgingen, was von der Heiligen Elisabeth heute noch zu lernen sei.

Wir haben uns auf die Suche begeben, welche Antworten wir als Christen in der Pflege auf Fragen der aktuellen gesundheitspolitischen und demographischen Entwicklungen haben. Wir wollten Pflegenden aus den verschiedenen Konfessionen eine übergreifende Plattform bieten darüber nachzudenken, was christlich pflegen heißt und welche Fundamente einer Pflege, die mit einem christlichen Menschenbild verbunden ist und aus der Mitte christlichen Glaubens erfolgt, zugrunde liegen. Aber auch, welche Ressourcen uns zur Verfügung stehen — die uns Kraft geben können — nicht nur zum Durchhalten, sondern auch, um etwas zu bewegen.
Auch in Bingen im letzten Jahr stand im Mittelpunkt des 2. Christlichen Pflegekongresses die Frage, auf welche Fundamente wir als Christen bauen können. Dabei kann es dann hin und wieder passieren, dass Wände unseres bisherigen Denkens und Handelns ins Wanken geraten. Wir merken z.B., dass vor dem Hintergrund des christlichen Menschenbildes und dem, wie wir als Christen Zeit und Ewigkeit sehen, das Elemente der Gesundheits- und Pflegereform oder Arbeitsverdichtung und Beschleunigung in der Pflege kritisch angefragt werden müssen und so letztlich zu einem neuen Pflegeverständnis führen können. Wir wollen also beides tun: eine Besinnung auf die Fundamente, aber auch eine Auseinandersetzung damit, was unser Glaube mit unserem Pflege-Beruf und unserer Berufung zu tun hat und welche berufspraktischen Folgen dies haben kann.
Alles hat seine Zeit! So ist Innehalten nicht nur ein „Haltmachen“ und sich Nichtbewegen, sondern es kann auch „Halt geben“ durch Anhalten. Peter Heintel sagt dazu: „Im Innehalten finden wir uns selbst, als Individuum, als Gemeinschaft, als Gesellschaft. und es verlangt, dass wir unseren Halt im Inneren gewinnen. Innehalten ist nicht bloß Stehen bleiben, sondern auch eine Tätigkeit. die entgegen gesetzte zu allem äußeren Aktionismus. Sie bringt den Menschen wieder das in Erinnerung, was ihm Würde und Auszeichnung verleiht.“ Innehalten verlangt eine eigene Zeitkultur, die beachtet, dass manche Phänomene — zu denen auch Pflege gehört — dem physikalischen Zeitbegriff nicht gerecht werden, sich der Messbarkeit in Minuten entziehen (was uns dann mit Unbehagen erfüllt). Innehalten verlangt, dass wir nicht nur mit unserem Körper, sondern auch mit unseren Gedanken und Gefühlen ganz in der Gegenwart sind, den Augenblick wahrnehmen und uns Zeit nicht nur nehmen, sondern auch geben. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieses Tagungsbandes.

Gleichzeitig dürfen wir Sie herzlich einladen zum 3. Christlichen Pflegekongress vom 29. bis 31. Oktober 2009 in Neuendettelsau.

Jena, Ostern 2009

Annette Meussling-SentpaliStephan Dorschner

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