Die Gesundheit älterer Menschen in Hamburg Teil II von Anders,  Jenny, Dapp,  Ulrike, Fertmann,  Regina, Pröfener,  Franz, Renteln-Kruse,  Wolfgang von, Schmidt,  Silke, Strupeit,  Steve

Die Gesundheit älterer Menschen in Hamburg Teil II

Berichte und Analysen zur Gesundheit

Daten und Erkenntnisse einer repräsentativen Befragung
Gesundheit überwiegend gut – Gesunderhaltung ein wichtige Ziel

Der Gesundheitsbericht „Gesundheit älterer Menschen in Hamburg II“ der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) bietet einen umfassenden Überblick zur gesundheitlichen Situation der über 60-jährigen Hamburgerinnen und Hamburger. Alle Gesundheitsakteure und die im sozialen Bereich tätigen Personen sowie Interessierte, die mit älteren Menschen zu tun haben, finden hier aktuelle gesundheitsrelevante Informationen. Mit mehr als 100 Einzelfragen wurden verschiedene Dimensionen der Gesundheit älterer Menschen ausgelotet. Informationen zur medizinischen Versorgung und Vorsorge, zum Gesundheitszustand und -verhalten, zur Lebensqualität, zu Aktivitäten im Alltag und zur Mobilität, zu Kompetenzen und Ressourcen geben ein facettenreiches Bild der Gesundheit im Alter.

Es gab eine große Bereitschaft der älteren Hamburgerinnen und Hamburger, sich an dieser telefonischen Befragung zu beteiligen. Insgesamt haben mehr als 1.200 Personen über 60 Jahren Auskunft zu gesundheitsrelevanten Fragen gegeben. Damit ist eine repräsentative und aussagekräftige Datengrundlage vorhanden. Auch Personen mit einer nicht-deutschen Staatsangehörigkeit, die hier als Migrantinnen und Migranten bezeichnet werden, sind gut vertreten. Nur schwerkranke und/oder bettlägerige Ältere konnten – wie in allen ähnlich gelagerten Erhebungen – nicht angemessen berücksichtigt werden.

Zentrale Ergebnisse des Berichts

Gesundheitszustand

Chronische Erkrankungen und körperliche Einschränkungen sind im Alltag der älteren Hamburgerinnen und Hamburger sehr präsent. Dennoch wird der eigene Gesundheitszustand überwiegend positiv eingeschätzt und die meisten sind mit ihrer Lebensqualität (sehr) zufrieden. Die über 75-Jährigen schätzen ihren Gesundheitszustand wie auch ihre Lebensqualität im Vergleich zu den 60-74jährigen häufiger als schlecht ein. Sie sind häufiger im Alltag eingeschränkt und nehmen das medizinische Versorgungssystem häufiger in Anspruch. Hamburg bietet mit seinen Angeboten in der ambulanten und stationären ärztlichen Versorgung eine hohe medizinische Behandlungsqualität für die Seniorinnen und Senioren. Diese Angebote werden von älteren Menschen auch überwiegend gut genutzt. Durch den Bericht sollen weitere Impulse gegeben werden, um in Hamburg auch zukünftig beste Bedingungen für ein gesundes Alter zu gewährleisten.

Vorsorge und Früherkennung wird von den meisten ernst genommen

Die große Mehrheit der Befragten (75%) hat mindestens zwei, wenn nicht drei oder vier Angebote des Gesundheitssystems zur Vorsorge und Früherkennung (z. B. jährlich Zahnkontrolle, Grippeschutzimpfung, Krebsfrüherkennung) wahr genommen. Die vorbildlichen Nutzerinnen und Nutzer der Vorsorge- und Früherkennungs-Angebote haben häufiger chronische Krankheiten. Die (noch) gesundheitlich wenig belasteten Personen nutzen seltener diese Angebote. Eine andere Beobachtung zeigt, dass jede vierte Person, die weniger Vorsorge- und/oder Früherkennungsuntersuchungen wahrnimmt, in ihrer Mobilität eingeschränkt ist. Weniger mobile Personen brauchen Unterstützung, damit sie nicht nur dringende ärztliche Behandlungen, sondern auch vorsorgende Untersuchungen in Anspruch nehmen.

Ernährung und Bewegung – Gesundheitsförderung und Prävention unvermindert wichtig

Die große Mehrheit der Hamburger Seniorinnen und Senioren (73%) findet ihr Gesundheitsverhalten „im Großen und Ganzen“ oder „völlig in Ordnung“. Die meisten achten auf eine gesunde Ernährung und essen zwei Portionen Obst und/oder Gemüse pro Tag. Bei ausgeprägtem Ernährungsbewusstsein ist auch die Anzahl der verzehrten Obst und/oder Gemüseportionen höher. In puncto Bewegung ist allerdings ein Drittel der Älteren sehr inaktiv, d. h. sie kommen gar nicht ins Schwitzen oder geraten nie außer Atem. Auf der anderen Seite ist jeder zweite der aktiven Älteren auch ausdauernd in Bewegung, d. h. 75 Minuten pro Woche oder mehr. Auch hier lässt sich wieder feststellen, wie wichtig die innere Einstellung für das eigene Verhalten ist. Je stärker die Personen auf ausreichende Bewegung achten, umso aktiver verhalten sie sich auch. Vor allem jüngeren Seniorinnen und Senioren und diejenigen, die nicht alleine leben, bewegen sich mehr.

Im Gesundheitsverhalten sind die älteren Frauen immer noch die aktiveren als die älteren Männer. Direkt und indirekt müssen Männer angesprochen werden, um auch in ihre Alltagsgestaltung als Rentner oder Pensionär Gesundheitsförderung zu integrieren.

Leistungsfähigkeit und Mobilität – Schlüsselfunktionen im Alltag

Die große Mehrheit der Befragten ist mit ihrer Leistungsfähigkeit zufrieden, bei den schweren Einkäufen zeigen sich am ehesten Probleme. Zugleich schränkt sich jede fünfte Person im Alltag ein, um nicht zu stürzen. Sturzerfahrung und Sturzangst sind insbesondere bei Frauen präsent.

Fast alle Befragten sind mit ihrem Wohnumfeld sehr zufrieden. Viele sind fast täglich zu Fuß unter-wegs. Zugleich ist jede fünfte Person in ihrer Mobilität eingeschränkt, d. h. eher selten unterwegs, hat kein Auto und nutzt selten oder gar nicht den öffentlichen Nahverkehr. Mobilität im Sinne von „Möglichkeiten und Gewohnheiten unterwegs zu sein“ muss insbesondere bei älteren Frauen, bei Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status und bei älteren Migrantinnen und Migranten erhalten und gefördert werden.

Freizeit und soziales Miteinander

Die Aktivitäten der Älteren beschränken sich nicht auf die eigene Haushaltsführung. Ein Spaziergang – ob nun täglich oder mehrmals pro Woche – gehört zu den selbstverständlichen Freizeitaktivitäten der älteren Hamburgerinnen und Hamburger. Auch Spiele gehören zumindest bei einem Drittel zum gewohnten Tages- oder Wochenablauf. Bei fast einem Drittel der Hamburger Stichprobe bestehen Lücken im sozialen Netz. Das heißt, die Antworten der Befragten lassen vermuten, dass für persönliche Probleme, bei praktischem Hilfsbedarf oder im Notfall wenige oder gar keine Person als Helfer zur Verfügung stehen. Die über 75-Jährigen und die Migrantinnen und Migranten sind von dieser Problematik häufiger betroffen. Bei der Beratung und Betreuung insbesondere älterer Menschen und von Migrantinnen und Migranten ist deswegen besonders zu berücksichtigen, ob Ansprechpartner im Bedarfsfall zur Verfügung stehen.

Perspektiven

Für Gesundheitsförderung und Prävention weisen die Ergebnisse der telefonischen Befragung innerhalb der älteren Bevölkerung Hamburgs unterschiedliche Perspektiven aus. Zum einen wird es darum gehen, mit Gesundheitsförderung die Gesundheit zu erhalten und zu stärken. Zum anderen sollen mit Prävention Krankheiten und Krankheitsfolgen abgemildert und/oder vermieden werden.

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