Lehen und Leben lassen
Ein steirischer Ritter gibt nicht auf - Historischer Roman
Viktor Mautner Markhof
Sommer des Jahres 1251: Die Ritter von Rossberg waren
Ministeriale der steirischen Herzöge und besaßen
zwei Burgen. Die eine, genannt Rossburg, lag in der
Steiermark. Konrad von Rossbergs Großvater hatte sie
nach der Teilnahme am Kreuzzug zur Rückeroberung
Jerusalems als landesfürstliches Lehen erhalten. Die
andere Burg, Riesenstein, kam über seine Mutter in die
Familie. In dieser unruhigen Zeit hielten die Rossbergs
laufend Kontakt zu den führenden Adelsfamilien und
verfolgten gespannt die Entwicklung in Österreich.
Schließlich wollten sie weder ihre Burgen noch ihre
Stellung verlieren.
„… Die meisten steirischen Stände zogen meiner Einschätzung
nach den noch minderjährigen bayerischen
Herzog oder seinen Schwiegervater, den ungarischen
König, dem böhmischen Thronfolger vor. Aber in Wirklichkeit
unterschieden sie sich kaum voneinander, waren
sie doch alle darauf erpicht, in kürzester Zeit möglichst
viel Geld aus uns herauszupressen und Schritt
für Schritt unsere auf dem Verhandlungsweg erworbenen
Rechte möglichst rasch wieder einzuschränken.
Entscheidung war jedenfalls noch keine gefallen. Mein
Vater hoffte auf eine vernünftige und friedliche Lösung.
Doch er sollte das Ergebnis nicht mehr erleben. Er erlag
seinen schweren Verletzungen nach einem tragischen
Jagdunfall.“