Nekrophiler Kapitalismus von Jirak,  Peter

Nekrophiler Kapitalismus

Vertreibung oder Triumph der Bestie

Der Kapitalismus ist am Ende. So hört man es plötzlich allerorts als Reflex auf die im September 2008 sichtbar gewordene Finanz- und Wirtschaftskrise. Ethisch-moralisch hat er freilich schon längst jede Daseinsberechtigung verspielt. Sein historischer Todeskampf zieht seit einem Jahrhundert Völker und Kontinente in Mitleidenschaft. Auch im Anschluss an seine Krise ist die „Vertreibung der Bestie“ keineswegs eine ausgemachte Sache.

Peter Jirak denunziert in seinem neuen Buch die Identität des auf Verwertung und Expansion basierenden Gesellschaftssystems, das seit mindestens dem 16. Jahrhundert die Welt umklammert hält, als nekrophil. Die bürgerliche Ordnung ist ihm seit je todessehnsüchtig und todbringend. In der technischen Methode der im Paris der bürgerlichen Revolution aufgestellten Guillotine, auf möglichst rasche Art möglichst viele Menschen umzubringen, ortet er den Kulminationspunkt einer Mechanik, die auch das Vorbild für die kapitalistische Produktionsweise mit ihren tayloristischen Teilungen abgibt.

Privatisierung ist nicht nur dem Wortstamm gemäß Raub und Beraubung. Im Kapitalismus ist der Mensch all seiner Produktionsmittel beraubt, mehr noch: im Ganzen entfremdet. Der Arbeiter wird zur Ware, und auch der Unternehmer beraubt sich seiner Menschenwürde, indem er alle Ressourcen – die Arbeitskraft der anderen, seine eigene und die Natur – einem Profitinteresse unterwirft.

Heute ist dieses System wie schon mehrmals in den vergangenen 100 Jahren wieder einmal dabei zu kollabieren. Hilflos eilen Reformgeister von Weltwirtschaftsgipfel zu den Zentralbanken und wieder zurück, um den Krach, der Pyramidenspielen wie dem eben erlebten, üblicherweise folgt, zu verhindern. Diesmal droht das todessüchtige System mit allseitigem Untergang: der Vernichtung der Natur, der Zerstörung der parlamentarischen Demokratie, der Ausrufung weiterer Kriege und der Verelendung eines großen Teils der Weltbevölkerung. Kultur oder Barbarei, Revolution oder Untergang, um nichts weniger geht es.

Peter Jirak widmet sich dem Thema philosophisch. Als einer der wenigen weiß er die Aussagen der griechischen Mythologie mit dem im Materiellen fußenden Marxismus zu verbinden, setzt sich mit Zweiflern an der Legalität des kapitalistischen Systems wie Jürgen Habermas oder Rufern nach der Weltrevolution wie Carl Schmitt auseinander und spricht sich für eine Wiederkehr des Gemeinsinns aus. Dies sieht er als einzige Möglichkeit, die „Vertreibung der Bestie“ bewerkstelligen zu können.

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