Studienreform aus studentischer Perspektive

Die Reform der Lehrerbildung wird erneut seit Ende des letzten Jahrhunderts gefordert. Seitdem wurde eine Fülle an Gutachten vorgelegt, die verbunden sind mit einer Reihe von Forderungen für die Gestaltung einer zukunftsorientierten und qualitativ hochwertigen Ausbildung. Im Zuge der durch Gutachten und Studien angestoßenen Weiterentwicklung entstand in den letzten Jahren eine Vielfalt an Konzepten, vor allem für die universitäre Phase der Lehrerausbildung, die zudem vor der Herausforderung stand, die Lehramtsstudiengänge im Sinne der Bologna-Erklärung umzugestalten. Es existiert somit eine ausgeprägte Debatte bezogen auf die Lehrerbildung und zugleich erfolgt eine intensive Entwicklungsarbeit an konkreten (Studien-)Modellen.
Aber wie wird die Lehrerausbildung und deren Reform eigentlich von den Betroffenen wahrgenommen? Wie interpretieren Studierende universitäre Angebote, wie nutzen und wie bewerten sie diese? Wie gestalten sie auf der Grundlage eigener Zielsetzungen ihr Lehramtsstudium und wie gelingt es ihnen, ihr Studium mit ihren individuellen Lebenskontexten zu vereinbaren? All dies sind Fragen, die in der bisherigen Diskussion kaum thematisiert wurden, die jedoch von besonderer Relevanz sind, gerade wenn – so wie in der vorliegenden Studie – das Studium als ein Angebot aufgefasst wird.
Die Autorin setzt an eben diesen Fragestellungen an und richtet im Zuge ihrer Untersuchung ihr Augenmerk auf studentische Wahrnehmungen und Beurteilungen sowie auf Handlungen von Studierenden und Studienstrategien. Der Arbeit liegt ein subjektorientierter Zugang zugrunde, der über Einzelfallstudien realisiert wurde. Über diese gelingt es am Beispiel des Hamburger Studienkonzepts für das berufliche Lehramt, das Studium aus der Perspektive von Studierenden zu rekonstruieren, wobei deren Studien- und Lebenssituation insgesamt in den Blick genommen wird.
Die Arbeit liefert tiefgehende Einblicke in studentische Zielsetzungen, Erwartungen und Studienstrategien und will damit zur Diskussion und Weiterentwicklung universitärer (Lehramts-)Studiengänge beitragen.