„Und trotzdem bin ich froh, Du bist nicht hier.“
Die Transporte jüdischer und "nichtarisch"-christlicher Kinder in die Vereinigten Staaten von Amerika
Katharina Schulze
Das Schicksal der vor dem Nationalsozialismus fliehenden Heranwachsenden wird in der historischen Forschung nur unzureichend behandelt. Diese Feststellung gilt im Besonderen für die Teilnehmer von Kindertransporten in die USA. Dabei konnten im Zeitraum von 1934 bis 1945 1.035 Kinder und Heran¬wachsende ohne ihre Eltern in die USA immi¬grieren. Deren Auswanderung ist ein kaum aufgearbeiteter Teil der durch die nationalsozialistische Bedrohung erzwungene Emigrationsgeschichte. Gar nicht erforscht ist die Vorgehensweise bei „nichtarisch“-christlichen Heranwachsenden, die ebenfalls verfolgt wurden. Die Teilnehmer wurden in ausgewählten amerikanischen Gastfamilien unter¬gebracht, die zur Integration der jungen Neuankömmlinge beitrugen. Katharina Schulze illustriert das Gelingen dieser aufwendigen Rettungsaktion am Leben von Heinrich Josef Alexander, einem „nichtarisch“-katholischen Jungen aus Baden-Baden, der sich – wie viele andere Teilnehmer auch – von einem Hilfsempfänger zu einem erfolgreichen Amerikaner entwickelte.