Haus aus Stein Nr. 7
Jeder Schluck ist ein guter Schluck
Frank Bröker, Makarios Oley, S. W. Pratajev
Mit Veröffentlichung des 7. Almanachs der Pratajev-Gesellschaft, diesmal unter dem zweifelsohne gesellschaftlich mehrheitsfähigen Motto „Jeder Schluck ist ein guter Schluck“, scheuen die verschiedenen Forscherlager rund um den 1961 verstorbenen russischen Dichter S.W. Pratajev erneut keine Mühen. Sie berichten u.a. aus Schweden, Bulgarien, dem Mittleren Ural über neuerliche, teils fragwürdige Entdeckungen rund um das turbulente Leben und Wirken des „bekanntesten aller unbekannten russischen Landdichter“.
Dem Originalwerk stellt sich mannigfache, teilweise erotische Sekundärliteratur (Tagebücher der Helga „Peitscha“ Bauer) zur Seite. Die Geburtsstunde der Erlenholzgitarre wird erhellt, Pratajevs „Goldene Vogelkunderegeln“ lassen den Ornithologen des 21. Jahrhunderts aufhorchen. Kulinarische Verführungen im Russland der 50er Jahre kommen mit den „Holzlöffelgerichten“ (Pratajevs große Küche: Ich brenn mir Schnaps und brat mir Schwein und Katze) nicht zu kurz. Übles Plagiatwerk wird mit einem letzten Kapitel über die Person des Wladimir Petrowitsch Uschakow abgeschlossen.
Über Pratajevs musikalisches Vermächtnis berichten The Russian Doctors.
Reden Sie nicht länger gut oder schlecht über Pratajev, ohne ihn je gelesen zu haben. Wladimir Kaminer würde diesen Satz bestimmt gerne unterschreiben.