Saal der tausend Türen
Briefe über das Gebet
Hans Urs von Balthasar, Henri Caffarel
Der Leser betrachte den vorliegenden Band nicht als einen Traktat über das Gebet. Er würde nur enttäuscht. Weder soll hier alles über den Gegenstand gesagt, noch soll dieser auf schulbuchmäßige Art abgehandelt werden. Auf spontane und vielfältige Fragen werden Antworten gegeben, im familiären Ton der Umgangssprache. Dennoch liegt hinter den Briefen eine Gebetstheologie, die sich der menschlichen Gebetserfahrung und der jahrtausendealten christlichen Überlieferung verdankt. Es hätte deshalb keinen Sinn, diese Briefe in einem Zug durchzulesen; sie würden bloß missverstanden. Der Verfasser wünschte sich, dass jeweils nur ein Brief gelesen wird, und zwar so, wie er verfasst wurde: betend, betrachtend, auf der Suche nach Fühlungnahme mit Gott. Jeder halte sich dort auf, wo er sich angesprochen fühlt, und überlasse sich dem innern Schweigen. Der einzig echte Lehrer des Gebets ist der Heilige Geist.