Modellierung von Schülerkompetenzen im Basiskonzept Chemische Reaktion
Entwicklung und Analyse von Testaufgaben
Mathias Ropohl
Ergebnisse internationaler Schulleistungsstudien haben den Fokus bildungspolitischer Debatten auf den Output des Schulsystems gelegt. Nach der Einführung nationaler Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss unter anderem im Fach Chemie wird ihr Erreichen in Deutschland zukünftig in regelmäßigen Abständen durch ein Bildungsmonitoring überprüft.
Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag zur Entwicklung und Evaluation standard- und kompetenzmodellbasierter Testaufgaben für den Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen. Im Mittelpunkt steht die Validierung eines Aufgabenformats, das trotz der uneinheitlichen inhaltlichen Vorgaben auf Bundeslandebene Kompetenzmessung durch die Vorgabe von chemischen Fachinformationen im Aufgabenstamm ermöglicht. Parallel wird ein zweites Aufgabenformat eingesetzt, das diese Informationen nicht liefert.
Angemessenheit und Qualität der entwickelten Testaufgaben wurden mit Methoden der Probabilistischen Testtheorie beurteilt. Die gemeinsame Skalierung ermöglicht den direkten Vergleich der beiden Aufgabenformate. Gerade die Komplexität des Inhalts ist bei beiden Aufgabenformaten ein schwierigkeitsbestimmendes Aufgabenmerkmal. Von geringerer Bedeutung sind kognitive Prozesse, die von den Schülerinnen und Schülern theoretisch bei der Bearbeitung der Aufgaben angewendet werden müssen. Damit validieren die Ergebnisse teilweise die Gültigkeit des normativ entwickelten Kompetenzmodells ESNaS und belegen gleichzeitig die Unterschiedlichkeit der beiden Aufgabenformate.