Bärenlieder
Roman
Heinz Stalder
Im grossen ostfinnischen Wald, gleichsam unter dem Polarstern, leben sie als entfernte Nachbarn: Der Waldbauer, Kriegsveteran und Bootsbauer Tapio; die sehr jung verwitwete Eeva und Mutter von sieben längst erwachsenen Kindern; der Seemann Matti; der renommierte Musikwissenschaftler Jukka; der Jäger, pensionierte Taxifahrer, begnadete Geschichtenerzähler und mit unzähligen Trophäen eingedeckte Sportschütze Jussi.
Im Winter ziehen sie ihre Pelzmützen tief über die Ohren, und der Frost legt sich auf ihre Lippen. Kurz nach Mitsommer aber kommen sie alle bei der Jagdhütte am geheimnisvollen Elfensee zum Reden und Zuhören zusammen. Über einem offenen Feuer kochen in wenig Wasser, viel gesalzener Butter, Kartoffeln, Zwiebeln, verschwiegenen Gewürzen die Kleinen Maränen, eine Delikatesse aus ihren Seen. Bei ihrer legendären Fischsuppe, Roggenbrot, alkoholfreiem Hausbier, Kaffee und Gebäck retten sie ihre immer wieder nacherzählten Geschichten und Erinnerungen in die am Elfensee nicht minder mystische Gegenwart, in der ihr Leben von Bären, Prachttauchern, Singschwänen, Nachtigallen, Hechten, Elchen, vom Kuckuck, von Waldfeen, Trollen, Erdgeistern, Wunder wirkenden Pflanzen, absurden Gesetzen, Sorgen wegen der Abwanderung ihrer Kinder und Enkel geprägt wird.
Ein Roman aus dem heutigen Finnland, nach vielen sommerlichen Maränensuppen aufgezeichnet von einem Schweizer Schriftsteller und Anrainer des Elfensees.