Das Eiland
Erzählung
Paulina Schulz
John verbringt die Sommerferien mit seinen Eltern in einem Ferienhaus auf einem Eiland mit romantischen Sandstränden und ausgedehnten Wäldern. Er unternimmt lange Streifzüge über die Insel und hält seine Eindrücke mit seiner Kamera fest; auch um seinen Eltern – der Vater ein grandioser Schwindler, ein attraktiver, selbstsicherer, charmanter Mann, ein Mensch mit so viel Charisma, dass es auf die ganze Familie ausstrahlt; die Mutter unscheinbar, dürr und ruhig – aus dem Weg zu gehen.
Nach einigen Tagen begegnet er Milan und Milena: Zwillinge, die ihre Ferien jedes Jahr hier verbringen, und von denen eine rätselhafte Faszination ausgeht. Sie freunden sich an, verbringen viele Tage miteinander und kommen sich näher. Einer gemeinsamen Nacht, in der John seine ersten sexuellen Erfahrungen macht, folgt eine verstörende Entdeckung.
Jahre später erinnert sich John an diesen Sommer. Er ist älter geworden und ein bekannter Fotograf. Doch die Erlebnisse lassen ihn nicht los, treiben ihn um und werfen immer neue Fragen auf. Als er Milena zufällig trifft, scheint sich der Kreis zu schließen.
Diese Erzählung fesselt, sie reißt mit, ist wie ein Fluss, der sich unaufhaltsam seinen Weg bahnt und dennoch gleichmäßig schön vor sich hinströmt. Paulina Schulz schreibt über das Erwachsenwerden und das Gefühlschaos, das beinahe jeder erlebt hat, über Liebe, Schmerz und unerträgliche Sehnsucht.