Ganzheit und Gemeinschaft
Zum Verhältnis von theologischer und anthropologischer Fragestellung im Werk Bruno Gutmanns
Christoph Bochinger
Gutmanns ganzheitliche Sichtweise begreift den Menschen von seinem «urtümlichen» Gemeinschaftsgefüge her, das in der Stammesstruktur offenliegt. Die hier gewonnenen Kriterien werden als Grundmuster aller weiteren menschengemässen Entwicklungen gedeutet. Sie sind «Schöpfungsordnung» und daher auch und gerade Masstab der neuen, christlichen Gemeinschaft. Die Einbindung in die Gemeinschaft, zugleich in die lebendige Umwelt und den «Zusammenhang von Himmel und Erde selbst» ermöglicht dem Menschen die Freiheit, die er in «individualistischer Vereinzelung» vergeblich sucht.