Kostenrechnung und Preispolitik in der Elektrizitätswirtschaft
Günter Veigel
Techniker und Wirtschaftler in der Elektrizitätswirtschaft Emil Rathenau soll einmal gesagt haben, daß ein Ingenieur spätestens mit etwa 40 Jahren auch ein Kaufmann sein müsse. Ob dies allgemein richtig ist, mag dahingestellt sein. In der Elektrizitätswirtschaft aber ist sein Ausspruch für die verantwortlich tätigen Ingenieure sehr wohl am Platze. Ich meine aber auch, daß dort tätige Kaufleute, sofern auch sie wiederum Verantwortung tragen, zusehen sollten, daß auch sie rechtzeitig Ingenieure werden. Natürlich ist dieses „Bonmot“ Rathenaus, wie alle solche Aussprüche, eum grano salis zu verstehen. Niemand wird folgern, daß dann eine der beiden Fakultäten überflüssig sei und ihre Ver treter sich generell gegenseitig voll ersetzen könnten oder sollten. Für die Erzeugung und den Verkauf von Strom gelten infolge der Notwendigkeit der Übertragung über Leitungen und der praktisch nicht vorhandenen Speicher möglichkeit besondere technische Bedingungen, die sich naturgemäß auch auf die Methoden des Verkaufs auswirken und zu vielfach anderen Üblichkeiten führen als in anderen Wirtschaftszweigen.