Denken in Relationen. Platons Sophistes und dessen Rezeptionsgeschichte von Plotin bis Heidegger
Simon Gögelein
Die Lehre von den μέγιστα γένη bildet zweifelsohne eines der faszinierendsten, wenn auch schwierigsten Partien in den Werken Platons und hat dementsprechend eine Vielzahl von Auslegungen und Interpretationen erfahren. Die vorliegende Untersuchung reiht sich in diese geschichtsträchtige Exegese explizit ein, will aber darüber hinaus auch einen Blick auf die Rezeptionsgeschichte eben dieser Ideendialektik werden, die die philosophische Gründungsurkunde des systematischen Verflechtungsdenkens exponiert. Daher soll am Beispiel von Plotin, Proklos, Ficino, Hegel, Natorp und Heidegger gezeigt werden, wie Platons Theorie von der συμπλοκή der höchsten Gattungen über die Jahrhunderte hinweg immer neu und modifizierend rezitiert und weiter verarbeitet wurde.