Des is halt Mannemerisch
vum Schmitte Franz
Helmut Linde, Franz Schmitt
„Mannemerisch“ ist die Sprache der Mannemer. Dass es die Ursprache der Völker sei, wird behauptet, wenn auch nur von den Mannemern. Wenn die Philologen, das sind die Männer, die sich im Hauptberuf mit dem Studium der Sprache befassen, rechnen „Mannemerisch“ zu den rheinfränkischen Mundarten. Darum haben sich die Mannemer selbst kaum bekümmert, sie sprechen ihre Sprache und verlieren kein wissenschaftlich Wort über sie. Kommando zurück: „Mannemerisch“ wird nicht gesprochen, sondern „gebabbelt“. Darum lassen sich auch pathetische Sachverhalte mit „Mannemerisch“ nur schlecht ausdrücken. Wer auf Mannemer Art geschwollen daherredet, erntet unfehlbar einen Heiterkeitskatalog. „Mannemerisch“ eignet sich auchfür Zärtlichkeiten nur bedingt. „Du hoscht so e goldischi Gosch“, sagt der heimliche Liebhaber zu seiner Auserwählten. Das gleiche Wort, in Berlin gesprochen, würde die Liebe unfehlbar beenden. „Mannemerisch“ bleibt „Mannemerisch“. Der Fremdstämmige lernt es nie.