Das verlorene Ich
Gesellschaftsreflexionen in den Liedtexten Herbert Grönemeyers
Verena Scheffel
Jeden Tag hören wir viele Lieder: Summen mit, singen, tanzen dazu. Aber oft machen wir uns überhaupt keine Gedanken darüber, was die Texte wirklich bedeuten. Wollen uns die Texte etwas sagen oder die Songschreiber selbst? Dieses Buch analysiert Liedtexte von Herbert Grönemeyer, einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Musiker aller Zeiten. Dies geschieht in Anlehnung an die Prosa – Analyse, die als eine Art Vorbild für die Liedtextanalyse fungiert. Und welcher Künstler würde sich besser für die Analyse von Liedtexten eignen als Herbert Grönemeyer? Er, der – nach eigenen Aussagen – nie besonderen Wert auf das Texten legte, schafft es doch immer wieder uns auf’s Neue mit seinen tiefgehenden Texten zu bewegen – und das auf eine unkomplizierte Art, die es jedem Hörer ermöglicht, seinen eigenen Interpretationen freien Lauf zu lassen. Im Vordergrund der Analyse steht die Gesellschaft, die in den Liedtexten Grönemeyers oft einen Gegenpol zum Individuum darstellt. Dabei steht das Individuum der Gesellschaft hilflos gegenüber, da es ihm nicht gelingt, sich in die Gesellschaft einzugliedern und so nie ein Teil dieser werden kann. „Das verlorene Ich“ ist keineswegs nur ein Buch für Geisteswissenschaftler, sondern ein Muss für jeden, der sich mit Liedtexten und deren Bedeutung, der Gesellschaft oder mit Herbert Grönemeyer auseinandersetzen will