Die Wirksamkeit von Psychotherapie aus der Sicht von Morbus-Crohn-Patienten
Ergebnisse einer multizentrischen Studie
Hans U Deppe, Jochen Jordan, Jörn von Wietersheim
Schon lange werden Patienten mit Morbus Crohn auch psychotherapeutisch behandelt, bisher gab es jedoch nur wenige Studien zur Frage, ob und wie diese Therapien wirken. In einer multizentrischen Studie der Universitäten Lübeck, Berlin, Gießen und Freiburg wurden diese Einflüsse näher untersucht.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit den Erfahrungen, die die Morbus Crohn-Patienten mit ihrer Psychotherapie im Rahmen dieser Studie machten. Die Daten für die Studie wurden per Fragebogen und Interview erhoben und mit quantitativen und qualitativen Methoden ausgewertet. Es zeigen sich überwiegend gute Erfahrungen der Patienten mit der Psychotherapie, dabei berichten die Patienten der Psychotherapiegruppe mehr Veränderungen als die der Kontrollgruppe, die keine Psychotherapie erhielt.
Diese Veränderungen beziehen sich vor allem auf psychische Faktoren (bessere seelische Befindlichkeit, besserer Umgang mit Konflikten und Spannungen, bessere Beziehungen zu anderen sowie bessere Entspannungsfähigkeit). Die Beziehungen zum Psychotherapeuten werden als positiv und hilfreich beschrieben. Die Patienten berichten sehr unterschiedliche Auswirkungen der Psychotherapie. So werden einige selbstbewußter, können sich besser behaupten, andere können aktuelle Konflikte lösen, und eine weitere Gruppe beschreibt eine bessere Krankheitsverarbeitung.