Erhaltung oder Demontage?
Das Wilhelm-Pieck-Denkmal in Guben erzählt Geschichte und Geschichten
Juliane Hupka
Der Umgang mit Denkmälern aus der Zeit der DDR stellt die Denkmalpflege vor zahlreiche Herausforderungen. Um diese zu erläutern, wird der denkmalpflegerische Umgang mit dem Wilhelm-Pieck-Denkmal in der vorliegenden Veröffentlichung exemplarisch aufgearbeitet.
Das Monument befindet sich im brandenburgischen Guben und besteht aus einem Stahlbetonkörper mit aufgehängten Bronzereliefs. Es wurde 1976 zu Ehren des ersten Präsidenten der DDR in einer Plattenbausiedlung aufgestellt, die in den 1970er Jahren entstand.
Um die Vielschichtigkeit des denkmalpflegerischen Handelns zu verstehen, wird ein Überblick über den Denkmalwert, die Geschichte der Denkmaleintragung und die denkmalpflegerischen Positionen im Konflikt zwischen Erhaltung und Demontage gegeben. Gerade im Falle eines »unbequemen« Denkmals ist die präzise Bestimmung des Denkmalwertes für eine zukünftige Erhaltung besonders wichtig.
Auch der denkmalgerechte praktische Umgang mit Stahlbeton und die Fragen der Restaurierung und Konservierung werden diskutiert und anhand des Pieck-Monuments vertieft behandelt. Zudem werden die verschiedenen Möglichkeiten des denkmalpflegerischen Umgangs anhand von Vergleichen mit anderen Denkmälern aus der DDR-Zeit erörtert. Denn besonders die Kontextualisierung des Pieck-Denkmals ist ein wichtiges Element der dauerhaften Akzeptanz.