Fingerzeige
Die Zehn Worte – die beiden Hände Gottes
Günter Teichgraeber
Nur die Synagoge gliedert den Dekalog in zwei Fünferreihen; in der Bibelwissenschaft werden 3 plus 7, 4 plus 6 oder auch 5 mal 2 Gebote gezählt. „Fingerzeige“ gibt der Synagoge recht und plädiert dafür, die Leibverbundenheit des Modells der beiden Hände zu nutzen. Das Gebot der Elternehrung tritt aus dem Schatten des Vorletzten heraus; es zielt auf die Ehre Gottes am Ende der ersten Tafel und korrespondiert mit dem folgenden Tötungsverbot in der Ehrfurcht vor dem Leben. Im Sinn des Doppelgebots der Liebe verbinden weitere „Leitworte“ die Gaben der ersten mit den Aufgaben der zweiten Hand – wie, das zeigt der Autor in einem grandiosen Entwurf, der stets das Gespräch mit der nicht aufs Exegetische beschränkten Literatur und mit den Disziplinen Philosophie, Psychologie, Kulturgeschichte und Politik führt. So nimmt der Leser ein anspruchsvolles und spannendes Buch zur Hand, das ihm hilft, sich die Zehnzahl der Worte Gottes so einzuprägen, dass sie ihm genauso selbstverständlich wird, wie es uns das Dezimalsystem der Zahlen von Kindheit an ist.