Trilogie / Kopfsteinpflaster
1900-1924
Brigitte Bösch
Minna ist kein Kind, wie jedes andere. Schon ihre Geburt sorgt für Aufsehen in dem kleinen Dorf im lippischen Land, in dem die Welt noch so klein ist. Wir schreiben das Jahr 1900 und im Deutschen Reich bricht eine neue Zeit an mit Erfindungen und einem rasanten technischen Fortschritt. Einiges davon kann Minna in ihrem Dorf erspüren, denn sie ist klug und die Dörfler sagen, sie sei hellsichtig. Sie erahnt für sich Möglichkeiten und ihre Träume wachsen quasi in den Himmel. Auch, weil die Realität karg, lieblos und gefährlich und dennoch irgendwie immer wieder schön ist…..
Paul wächst in Hamburg auf. Das Arbeitermilieu am Hafen ist seine Welt. Wir treffen ihn, wie einer der Schlafburschen in die Wohnung kommt und erschöpft in sein Bett fällt, das er mit einem anderen umschichtig nutzt. Paul hasst die Schule und die Rabauken, die ihn verprügeln. Als Simon ihm eines Tages in der Gefahr beisteht, entsteht eine verschworene Jungenfreundschaft. Beide stromern durch den Hafen und träumen vom Auswandern mit einem der Schiffe, die nach Übersee fahren. Simons Vater arbeitet als jüdischer Friseur in der Ballinstadt und verschafft ihnen einen Nebenverdienst beim Aufspüren von Blinden Passagieren. Paul hat gute Kontakte zu den Huren am Hafen und kommt auf eine noch einträglichere Idee…
Der Erste Weltkrieg ist schon vorbei, als Paul in das Dorf kommt, in dem Minna lebt. Er ist in Sachen Elektrifizierung unterwegs und dann schlägt ein Blitz ein…