Beschleunigung im Stromnetzausbau? Eine empirische Untersuchung zur Dauer der Planung von Höchstspannungsleitungen
Sarah Janßen
Die Energieleitungsinfrastruktur steht durch die Energiewende vor der umfassendsten Neuerung der letzten Jahrzehnte. Die Dauer von Planungsund Genehmigungsverfahren wird gerade in Bezug auf den Ausbau von Höchstspannungsleitungen kontrovers diskutiert. In den komplexen und langwierigen Verfahren wird der Hauptgrund für den verzögerten Netzausbau gesehen. Trotz der scheinbaren Selbstverständlichkeit fehlt es bei genauerer Betrachtung an empirischen Daten zur Dauer der Verfahren. In der Literatur ist von zehn Jahren und mehr die Rede, wobei es an Darstellungen des gesamten Planungs- und Genehmigungsprozesses ebenso fehlt wie an grundsätzlichen Überlegungen, wie die Dauer der Verfahren gemessen werden kann. Die vorliegende Arbeit präsentiert empirisch fundierte Ergebnisse, basierend auf einer Vollerhebung aller Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren der Jahre 2001-2011. Darauf aufbauend werden Einflussfaktoren identifiziert und in Hinblick auf ihre Auswirkung auf die Verfahrensdauer untersucht. Die erstmalig entwickelte Methodik kann zur Fortführung der systematischen Erfassung über einen längeren Zeitraum dienen.