Das fremde Japan: Ainu – Kami – Shinto
Die prähistorischen Wurzeln im Weltbild der Japaner
Ina Mahlstedt
Die unsichtbaren sind auch im modernen Japan allgegenwärtig. Die vom Shinto verehrten Geistwesen der Natur prägen bis heute das Selbstverständnis der Japaner. Die Autorin stellt heraus, dass sich die religiösen Muster des Shinto auf das ungewöhnliche Weltbild der alten Ainu-Jäger zurückführen lassen. Nicht zuletzt anhand ihrer Schöpfungsgesänge, den Yukar, beleuchtet die Religionswissenschaftlerin die ursprüngliche Lebenswelt der prähistorischen Jäger. Schon die Ainu erklärten sich das Phänomen des Schöpferischen mit einer parallelen Welt, in der sich unsichtbare aus innerer Kraft in allen Formen der Natur materialisieren können. Auf der Grundlage dieses Weltbildes hat der Shinto ein organisiertes Ritualsystem entwickelt, das die Harmonie mit den zum Wohle Japans sicherstellt.