Die Rolle des Staates in einer neuen Weltwirtschaftsordnung
Eine ordnungspolitische Rückbesinnung
Jürgen Matthes
Die globale Finanzmarktkrise hat deutlich vor Augen geführt, dass die internationalen Regelwerke lückenhaft sind. Auch um die Weiterentwicklung der Welthandelsordnung im Rahmen der Doha-Welthandelsrunde ist es schlecht bestellt. Ähnlich langsam geht es in vielen anderen Bereichen voran, in denen mehr globale Zusammenarbeit dringend nötig wäre – vom Klimaschutz über mögliche internationale Sozialstandards bis hin zu internationalen Regeln zum Beispiel für den Rohstoffhandel. Die Politik vieler Länder agiert zu sehr im nationalen Eigeninteresse und lässt es an multilateraler Verantwortung fehlen. Dabei wird eine kooperative Weltwirtschaftsordnung heute dringender denn je gebraucht. Aber auf welchen Grundpfeilern könnte eine solche Ordnung ruhen? Welche Rolle soll der Staat als Lehre aus der tiefen Wirtschaftskrise übernehmen? Diese Publikation zeigt auf, dass die ordnungspolitischen Grundsätze der Freiburger Schule hier in vielerlei Hinsicht Leitbildcharakter haben können. Demnach kommt es vor allem auf den institutionellen Ordnungsrahmen an. Dieser ist so zu gestalten, dass er das dezentrale Agieren der Unternehmen und Konsumenten zum produktiven Nutzen aller lenkt. Die Studie konzentriert sich auf zentrale ordnungspolitische Leitlinien für den Welthandel und vor allem für die globalen Finanzmärkte.