Der Jahrhundertzeuge
Geschichtsschreibung und Geschichtsentwürfe im Werk von Stefan Heym
Bernadette Malinowski, Ulrike Uhlig
Beginnend mit seinem Erstlingswerk ,Hostages’ (1942) nutzte Stefan Heym in fast allen seinen Romanen authentische zeitgeschichtliche oder historische Ereignisse der deutschen und der Weltgeschichte, um seine Vision einer »besseren« Gesellschaft zu entwickeln. Dabei schöpfte er wiederholt aus eigenen, bisweilen bitteren Erfahrungen in vier verschiedenen deutschen Staaten und der aktiven Teilnahme an Schlüsselereignissen des 20. Jahrhunderts. Die von Stefan Heym vielfach verwendeten dokumentarischen Techniken und seine Wahrnehmung als »Jahrhundertzeuge « verleihen seinen Romanen in besonderem Maße einen Eindruck von historischer Authentizität. Mit Geschichtsschreibung und Geschichtsentwürfen werden in vorliegenden Beiträgen erstmals zwei zentrale Problemfelder näher untersucht und diskutiert, die das belletristische und publizistische Werk Stefan Heyms maßgeblich geprägt haben.