Das Kind, das vom Ende der Welt träumte
Antonio Scurati, Suse Vetterlein
Nacht für Nacht träumt ein Kind vom Ende der Welt. Das Kind sucht das Feuer, es ist Schlafwandler.
30 Jahre später erlebt der junge Mann, der seine Kindheit mit diesen Albträumen verbrachte, wie eine Stadt in Angst und Schrecken versinkt. Kinder und Eltern beschuldigen Lehrer und Erzieher des sexuellen Missbrauchs in Kindergärten und Schulen. Auch die Universität und ein Priesterseminar geraten unter Verdacht. In den Bildungsinstitutionen herrschen Misstrauen und Angst. Immer neue Verdächtigungen schüren die Atmosphäre des Schreckens. Der Ich-Erzähler verliert das Vertrauen in sich selbst. Ist auch er schuldig? Er verlässt seine Freundin, für Familie und Kinder scheint ihm diese Welt nicht geschaffen. Keiner traut dem anderen. Die ganze Stadt ist wie gelähmt – bis die Aussage einer Mutter im Gerichtssaal eine Wendung des Geschehens bringt.
Ein komplexer, vielschichtiger und beunruhigender Roman über die Auswirkungen von Angst und den Verlust der Vernunft. Antonio Scurati verknüpft in einer dichten literarischen Sprache die Albträume eines Kindes mit den unheimlichen Geschehnissen in einer Provinzstadt, die zur Allegorie unserer Gesellschaft wird. Ein fesselndes Buch mit einer bis zur letzten Seite unbezwingbaren Sogwirkung.
«Intellekt und Leidenschaft geraten aneinander, in einer Atmosphäre der Angst, der man sich nicht entziehen kann.»
La Stampa