Psychotherapie in sozialer Verantwortung
Annemarie Dührssen und die Entwicklung der Psychotherapie
Gerd Rudolf, Ulrich Rüger
Meilensteine der Psychotherapieforschung.
Annemarie Dührssen (1916–1998) gilt als eine der einflussreichsten Psychotherapeutinnen der Nachkriegszeit in Deutschland. Die Psychiaterin und Psychoanalytikerin leitete lange Zeit das Institut für Psychogene Erkrankungen in Berlin, veröffentlichte ein Standardwerk zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und forschte vor allem zur Wirksamkeit von Psychotherapie.
Ihre Katamnese-Studien trugen wesentlich dazu bei, dass die Psychotherapie 1967 in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen wurde. Den dafür notwendigen konzeptuellen Entwicklungsprozess von einer „tendenzlosen Psychoanalyse“ zu „psychoanalytisch begründeten Behandlungsverfahren“ begleitete Annemarie Dührssen mit mehreren Monographien. Sie prägte dabei den Begriff der „Dynamischen Psychotherapie“.
Wissenschaftliches und soziales Engagement verknüpfen sich bei Dührssen in herausragender Weise. Ihr Werk ist bis heute in vielen Bereichen der Psychotherapie richtungsweisend geblieben und konnte in ihrem Sinne weiterentwickelt werden. In diesem Buch berichten Zeitgenossen, Kollegen und ehemalige Mitarbeiter über Annemarie Dührssen und die Bedeutung ihres Werks für die heutige psychotherapeutische Versorgung.
KEYWORDS: Annemarie Dührssen, Dynamische Psychotherapie, Psychoanalyse, psychotherapeutische Versorgung, Psychotherapieforschung, Psychotherapie als Krankenkassenleistung, biographische Anamnese