Glasbunker
Ein Leben mit dem Glas
Gernot H Merker, Ursula Merker
Ja, sie hatten den Krieg verloren, aber Rohlf gelang es, einem der Sieger das Fahrrad zu klauen. Er behielt es bis zur Vertreibung, der Evakuierung aus der Heimat im Viehwaggon.
Im neuen Land, wo sie einen anderen Dialekt sprachen, bemühte er sich, seinen Stolz zu bewahren.
Der geschickte Umgang mit einem Fotoapparat führte ihn zu einer neuen Tätigkeit in der Glasfabrik. Es war vor allem die Gravur des Glases, die ihn reizte, auch wenn er dabei die Schwäche seiner Haut spürte. Sein Lehrherr führte ihn mit leichter Hand.
Als er in der Nacht ihre Katze überfuhr, verjagte ihn die Freundin.
Er reiste in andere Länder, um zu erfahren, was dem Glas der Gegenwart Bedeutung gab.
Er kämpfte gegen sein Leiden im Toten Meer, tröstete sich mit seinen Freundschaften in der alten Stadt.
Er baute sich ein gläsernes Schloss – einen Glasbunker.