Luftschalldämmung hygrisch belasteter einschaliger Trennbauteile.
Marcus Hermes, Philip Leistner, Schew-Ram Mehra, Klaus Sedlbauer
Die Bedeutung einschaliger Trennbauteile zeigt sich in zahlreichen Anwendungen, auch im Baubereich. Die gegenüber mehrschaligen Konstruktionen relativ einfache Bauart sichert Vorteile in Kosteneffizienz und Ressourcenschonung. Bei der Herstellung massiver Wände aus mineralischen Baustoffen gelangt Wasser in die Porenräume. Dadurch ändert sich die Bauteilmasse und somit das Luftschalldämm-Maß der Wand. Neben diesem bekannten Masseeffekt bewirkt ein weiterer, bisher nicht beachteter Mechanismus eine Erhöhung der Luftschalldämmung: Je kleiner die Porengrößen im Baustoff, desto größer die mechanischen Wirkkräfte durch eingelagertes Porenwasser. Die bisherigen Gleichungen zur Luftschalldämmung berücksichtigen diese Wirkkräfte nicht und sind daher zu erweitern. Der Wandbaustoff wird dabei als poröses Medium mit Feststoff- und Fluid-Anteilen betrachtet. Der neue Rechenansatz erlaubt die Berechnung des Luftschalldämm-Maßes für einschalige Trennbauteile unter hygrischer Belastung für gesättigte und teilgesättigte Feuchtezustände mit hoher Genauigkeit. Die Rechenergebnisse liefern wertvolle Hinweise für die Planung und für die Produktentwicklung neuer Baustoffe.