Über die Tragik des menschlichen Körpers
Sophie Schmidt
Die Oper „Über die Tragik des menschlichen Körpers“ erzählt in fünf Akten Geschichten aus dem Körper heraus und singt aus ihm. Lyrisches, Notizen, Tagebuchaufzeichnungen und Briefwechsel bilden die Textgrundlage – als Arien, Duette, Chöre. Es treten Stimmungen, Körperteile, Organe, Fliegen, Käfer, Truthähne, Bäume und Architekturen gleichrangig mit Personen auf. Die Prothese erscheint als wiederkehrendes Element in den schriftlichen und visuellen Darstellungen. Der Cyborg-Charakter bricht die Geschlossenheit einer klassischen Oper. Eine Serie von Zeichnungen zu Beginn, mündet im 3. und 4. Akt in farbige Fotografien bzw. Szenen aus Performances. Diese dramatischen Momente, die sich aus den Erzählungen der Zeichnungen entwickeln und an einem Ort verkörpern, transformieren sich schließlich im 5. Akt erneut ins Zeichnerische. Die Zugabe besteht aus einem Essay zur Prothese als Körpererweiterung – diese Auseinandersetzung ergänzt und kontrastiert Sophie Schmidt’s generelle Auffassung der Prothese als “Körperweitung”.