Das Loch
Dieter Eisfeld
Mit einem unscheinbaren Loch auf einem Gehweg in Hannover fängt alles an. Was zunächst wie eine Routineangelegenheit der zuständigen Behörden aussieht, entwickelt sich zu einem Naturphänomen von bedrohlichem Ausmaß. Doch die Katastrophe, die in die Normalität und Banalität des Alltags einbricht, wird durch Geschäftstätigkeit verdrängt. An die Stelle der anfänglichen Angst und Verwirrung treten nach und nach Sensationslust und Geschäftemacherei. Die Stadt und später auch das Land tragen ihren Teil dazu bei, die Bevölkerung von der Gefahr, in der sie sich befindet, abzulenken. Angesichts der unerklärlichen Bedrohung werden die Gleichgültigkeit einzelner ebenso greifbar wie die Schematismen gesellschaftlicher Vorgänge und politischen Handelns.
Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Zahl der Menschen drastisch wächst: von sechs auf sieben und mehr Milliarden Menschen. Man fragt sich, wann die Völkerwanderung von der Erde hinaus ins Weltall beginnt.
Dieter Eisfeld drückt es in seiner märchenhaften Parabel vom »Loch« auf seine Art aus. Dort, wo heute Hannover liegt, verkleinert sich die Erde …