Solange wir noch sterben…
Oper in sieben Szenen für vier Sänger, Klavier und präparierte Gummienten
Daniel Oberegger
Der Dirigent ist gestorben. Der Geiger hat ins Gras gebissen. Die Posaunistin hat die Patschen aufgestellt. Die Flötistin hat das Zeitliche gesegnet. Der Fagottist ist in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Die Bratschistin ist krepiert, der Cellist ist von uns gegangen. Schade, sehr schade. Das ganze Orchester zählt die Radieschen von unten. Übrig geblieben in dieser Oper sind nur der Komponist am Klavier und vier Sänger. Sie tun, was sie können, und was sie tun, können sie. Die einzige vorkommende und dadurch Hauptperson der Oper ist der Sterbende.
Das Motto lautet: In der Oper wird gern und lange gestorben.