Testament Utopka
Leszek Libera
Der schlesischen Schelmentrilogie böses Ende
Utopek Buks Molenda hat als nunmehr alter Mann alle Hände voll zu tun, ist er doch zum ehrenamtlichen Wasserturmwächter ernannt worden, was dem Amt des Stadtchronisten gleichzusetzen ist. Hinzu kommt, daß drei geheimnisvolle Frauen seinen baldigen Tod verkünden. So kommt er nicht umhin, sein Testament aufzusetzen. Das Erzählen von Geschichten aus der Kindheit und Jugend hindert ihn nicht, sich der Gegenwart zu widmen, sie scharf zu beobachten und zu kommentieren. So wird die neuere politische Entwicklung in Polen und Deutschland mit Spott überzogen, die nahe und endgültige Weltkatastrophe als unumkehrbar vorausgesehen. Die Utopeks geben die Geschichte auf, das Projekt „Planet Erde“ wird von ihnen für gescheitert erklärt.
Der Anfang:
Bei Vollmond kamen sie aus dem Schatten. Die eine muß Maryjka geheißen haben und die zwei anderen weiß man nicht. Sie sprachen durcheinander mit Grabesstimme.
O höret. Aus der Welt scheidet der Held. O denket.
Was soll das Theater hier, sagte ich, schlug das Fenster zu, damit ich nicht weiter gestört werde. Zu sehen war übrigens niemand draußen, es herrschte wieder eine vollkommene Stille. Schlafen konnte ich gar nicht, auf dem Lager wälzte ich mich umher, meinten mich doch die Hexen. Obschon es nicht stimmte, was sie verkündet.
Die Erde bevölkern zwar sterbliche Menschen, welche wie die einfachen Tiere krepieren, ja, das tun die allermeisten, aber es gibt auch andere Wesen, denen der Tod nichts anhaben kann. Oder wenigstens sehr lange nicht.