DESERTEUR
Ein Soldaten-Schicksal im Zweiten Weltkrieg
Anton Fuchs
Wer noch keinen Krieg erlebt hat, kann nur erahnen wie groß das Leid ist, das er mit sich führt.
Nach einer Kriegsverletzung genesen, mit neuem Marschbefehl ins Ungewisse versehen, begibt sich ein junger Wiener Soldat über verschiedene Etappen auf eine unumgängliche Reise zurück an die Front.
Zusammengepfercht wie Vieh, wird er zusammen mit anderen Soldaten, ob alt, ob jung, mit dem Zug quer durchs Land, an die Front verfrachtet. Ihn plagen Zweifel über den Sinn dieses Krieges, der sinnlosen Zerstörung und des sinnlosen Tötens. Leittragende oft, auch wenn meist nicht gewollt, sind die Schwächsten – die Kinder.
Die noch immer anhaltende Kriegseuphorie vieler Soldaten und Zivilisten kann und will er nicht verstehen. Schon auf seiner Fahrt zurück an die Front macht er sich, wenn auch unbewusst, Gedanken über eine mögliche Flucht, über Fluchtwege und wie diese zu bewältigen sind. Er versucht seine Ankunft am Ziel seines Marschbefehles, wenn auch nur für Stunden oder Tage hinauszuzögern, ist immer seltener bereit sich für eine Sache vereinnahmen oder gar töten zu lassen, von der er immer weniger überzeugt ist.
Eines Tages macht er, gerade in Holland stationiert, den ersten, entscheidenden Schritt und nutzt seine womöglich einzige Chance zur Flucht. Damit beginnen seine Odyssee und die damit verbundene ständige Furcht vor Entdeckung. Er schlägt sich bis nach Wien, seiner Heimat, zu seinen Eltern durch. Dort kann er jedoch nicht bleiben und zieht, mit falschen Papieren versehen weiter nach Mannheim und von Freunden immer wieder versteckt quer durchs Land. Doch gerade gegen Ende des Krieges wird vermehrt Jagd nach Deserteuren und Spionen gemacht. Wird er es schaffen, seinen Jägern zu entkommen? Oder schnappen sie ihn doch noch so kurz vor dem Ende?