Orte und Nicht-Orte der Lehrerbildung
Eine historische und empirische Untersuchung zur Handlungs- und Wissensorientierung und der damit verbundenen Mythen in der Lehrerbildung
Roland Messmer
«Lehrerbildung» ist immer vom – Seminar, Hochschule oder Universität – her erwartet worden. Die Institutionen der Lehrerbildung verwenden extrem divergente Wirkungshypothesen, die sich zu spezifischen, langfristig wirksamen Mythen verdichtet haben. Diesen Mythen und Effekten gilt die Untersuchung wesentlich. Sie geht von zwei kontroversen «Lagern» aus, die durch stabile, zugleich diffuse, unklare und suggestive Argumente definiert sind. Der «seminaristische Weg» der Ausbildung wird für den einen, der «universitäre» oder «wissenschaftliche» Weg für den anderen Ort der Ausbildung reklamiert. Durch die «Mythologisierung» dieser beiden Orte werden sie gleichsam zu der Lehrerbildung. Zum Nachweis dieser These werden drei verschiedene methodische Zugänge gewählt. Der erste Teil bezieht sich auf die historische Rekonstruktion der Konstanz der Argumente, der zweite Teil ist ausgewählten empirischen Vergleichen gewidmet, der dritte Teil stellt Fallanalysen aus der Ausbildungspraxis dar.