Narren des Glücks
Liane Dirks
Die trügerische Opulenz einer Ära, die an ihr Ende gekommen ist Die Brissago-Inseln im Lago Maggiore, Silvester 1929: Auf diesem künstlichen Paradies versammelt der Großunternehmer Max Bernheim eine Festgesellschaft, um unter dem Motto Die goldene Barke Abschied zu nehmen von einem Jahrzehnt des Überschwangs.
Was als rauschhafter Schlusspunkt gedacht war, mündet in eine Katastrophe. Eine Kaltfront bricht über den Lago Maggiore herein, als die ersten Gäste am Seeufer eintreffen.
Sie werden argwöhnisch beobachtet von der verarmten russischen Baronessa, die einst die Inseln besaß und kultivierte, sie dann aber an Bernheim verlor.
Auch Konrad Nemeczi, Psychiater und Halbbruder Bernheims, hat sich mit einigen Patienten oberhalb des Sees einquartiert, um seine Therapie der »offenen Tür« umzusetzen. Seine Frau und die halbwüchsige Tochter setzen zur Insel über, während er sich zurückzieht, um einen Vortrag zu schreiben, mit dem er seinen Namen über die Fachwelt hinaus bekannt machen möchte.
Plötzlicher Eisregen gefährdet das große Feuerwerk und hält Nemeczi am Haus fest. Mit dem Glockenschlag um Mitternacht vollzieht sich im Glanz der Feuerwerkskörper eine Tragödie.
Mit faszinierendem Detailreichtum, feinem Humor und überwältigender sprachlicher Kraft erzählt Liane Dirks von einem Tag, an dem sich das Schicksal dreier Figuren vollendet und eine Ära zu Ende geht. Sinnsucher allesamt, stoßen sie an die Grenzen des Fassbaren und finden doch ihr Glück.