Der Jüngste Tag des Peter Gottlieb
Christian Mähr
Alles hatte damit angefangen, dass der Hildmeyer dem Peter Gottlieb vors Auto lief. Mitten in der Nacht war er aus einem abzweigenden Waldweg auf die Straße gestolpert, ohne zu schauen, und im hohen Bogen über Gottliebs Wagen geschleudert worden. Dass der Verunglückte ein paar Sekunden später wieder aufsteht, sich den Anzug ausklopft und dann auf Gottliebs Beifahrersitz steigt, ist die erste von vielen Begebenheiten, die den Rahmen dessen, was jener bis dato für normal gehalten hat, bei Weitem übersteigen.
„Das Unheimliche ist nicht das Gegenteil des Heimeligen, sondern der Giebelstein desselben. Seit E. T. A. Hoffmann hat kein Schriftsteller diese Wahrheit in so sachlich kühler und gerade darum poetischer Form ausgesprochen wie Christian Mähr. Schon mit den ersten Sätzen packt er den Leser am Kragen. Wir danken mit Hingabe.“ Michael Köhlmeier