Großmutter, Krieg ist doch schön!
Kindheit und Jugend im Hunsrück der vierziger und fünfziger Jahre
Richard Kapp
„Großmutter, Krieg ist doch schön“, widersprach der kleine Rudolf den Ermahnungen, als er mal wieder den Kaugummi, den ihm die Amerikaner geschenkt hatten, in langen Fäden zwischen den Zähnen hervorzog.
Inzwischen erwachsen hält Rudolf Rückschau auf seine Kindheit und Jugend in einem Hunsrückdorf. Anfang des Krieges geboren, ist ihm vor allem der letzte Besuch beim Vater hängen geblieben, der dann kurze Zeit später gefallen ist.
Als seine Mutter wieder heiratet, ist für Rudolf eigentlich die Kindheit zu Ende, denn er muss nun in der Landwirtschaft seines Stiefvaters helfen. Doch er ist tüchtig und fleißig, arbeitet außerdem im Wald, und baut sich dadurch ein neues Standbein auf. Rudolf befindet sich in der Zwickmühle. Soll er den Hof seiner Eltern übernehmen oder das lukrative Angebot seines zukünftigen Schwiegervaters annehmen und in dessen Firma einsteigen?